Kirchlicher Aufbruch und kulturelle Avantgarde

Das Flüund die HTL Franz Haidinger versuchte, auf der Ennsleite angekommen, wie in Kleinraming, sogleich Jugendliche um sich zu sammeln, und es gab auch bald eine Gruppe von etwa sieben Ju gendlichen. Wir trafen uns vierzehntägig, aber so richtig in Fahrt kam unsere Gruppe nicht. Zwei Jahre lang bemühte sich Franz Haidinger und nichts Weiteres mehr entstand. Er wollte schon aufgeben, doch dann wurde er 1968 Re ligionsprofessor in der HTL und damit in der dritten Klasse auch mein Religionslehrer. Sein Unterricht war nach dem er matteten Ferdinand Arbinger so begeisternd und lebendig, dass wir freudig über Gott und die Welt zu diskutieren begannen. Schon nach we nigen Wochen waren „Blacky" Franz Weiß und ich bei Franz Haidinger, um ihm den Wunsch nach einer Diskus sionsrunde „über den schuli schen Unterricht hinaus" vor zutragen. Diese Besprechung war der Anfang, der „Urknall" des späteren FlOs. Er mein te, zu dritt seien wir zu weni ge, ob wir nicht noch weitere Interessierte wüssten. Wir voni sprachen Ernst Lackerbauer, chnstmAchie Heinz Konrad und Andreas Wastl an, alle drei stimmten zu und der „Club um 19" war geboren, und wöchentlich am Donnerstag von 19 bis 21 Uhr trafen wir zusammen. Bald kamen noch einige weitere Interessierte hinzu. Daneben gab es bereits mit Helga VoitI eine Mädchen gruppe, die sich Weandyou = Way nannte und ihre Zusammenkünfte nun erklärungslos auch auf Donnerstag verlegte, damit wir danach zusammenstehen konnten. Es entstand der „Club of happy sisters", von Schülerinnen des Steyrer Gymnasiums, das „Team 9", „Pro Nova", und ich gründete noch einen zweiten Club „Ferror ARG 70", aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen gebildet. Als wir zehn Clubs wa ren, wurden mit meiner jüngeren Schwester und mir zwei „Hauptverantwortliche" gewählt. 16-, 17-jährige Jugendliche mit dem Titel „Hauptverantwortliche"! Und wir meinten es ernst damit. Die Clubs waren geschlechtlich getrennt. Wir haben im zweiten Jahr des Bestehens drei Mädchen aufgenommen, aber dies bewährte sich nicht. Wir waren von der Volksschule an nur in Klassen mit männlichen Schülern. Die Kommunikation wurde nicht richtig beweg lich. Nach zwei Jahren, 1971, belebten 21 Clubs mit fünf bis 12 Mitgliedern das Pfarrzentrum. 1 Hfl Von links nach rechts: Franz Haidinger, Bernhard Weiß, Wilhelm Achleitner, Heinz Konrad, Christine Achleitner, Franz Weiß, Annemarie Gobold, Inge Auer, Helga VoitI, Fotograf: Rudolf Wührer alle drei Das Kennedy-Haus in Innsbruck geboren, 19 bis 21 Sehr bald, im Sommer 1969, besuchten wir len noch zu zehnt das Kennedy-Haus mit Sigmund Kripp Daneben SJ in Innsbruck, das damals größte Jugendlädchen- Zentrums Europas mit bis zu 1.500 Mitgliedern, nnte und 1959 übernahm P. Kripp den Aufbau und die jlosauch Leitung der Marianischen Kongregation der ■ danach Gymnasialjugend in Innsbruck und wurde 196A tand der Bauherr des John-F.-Kennedy-Hauses. Kripp inen des verzichtete auf eine „Pädagogik von oben" als ro Nova", Anpassungsinstrument an herrschende Nör ten Club men. Er zielte dagegen auf eine „Pädagogik :hstaben ohne Belehrung", die Erfahrung, kritische Re-

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