Der Pfarrsaal Wilhelm Achleltner Vom katholischen Mühlviertel zum kirchlichen Jugendzentrum FlO Eine bewegende Kirchen- und Lebensgeschichte Von Klam in Mühlviertel kommend sind wir im Sommer 1957 nach Steyr, nach „Kleinabermein" in die Waldrandsiedlung umgezogen. Mit einem LKW, voll bepackt mit Möbeln, einer Kis te mit einem Schwein und einer mit Hühnern. Mein Vater hatte ein Grundstück mit drei Par zellen für drei Kinder gekauft und ein Haus er richtet. Der Keller wurde händisch mit Spaten und hölzernem Schubkarren ausgegraben, das Haus mithilfe von Verwandten ohne eine Bau firma errichtet - im damals typischen Mansar denstil, zusätzlich angebaut ein kleiner, zweiräumiger Stall und ein Heuboden. Wir hielten eine Ziege, dann ein Schwein, zwei Mal einen Stier und jahrzehntelang bis zu 35 Kaninchen und sechs Hühner. Ab September 1958 war ich Schüler in der Otto-Glöckel-Schule in Steyr-Ennsleite. Um 7.10 Uhr verließ ich das Haus, um nach über 2km Schulweg um 7.50 Uhr im Schulgebäu de zu sein. Nach der Siedlung und durch ei nen Wald war die längste Strecke, getrennt mit einem Gehweg, die Einfahrstraße der von den Steyr-Werken gehandelten FIAT-Autos. Nach dem Kammermayrhof neben Steyr-Werke-Häusern, durch Getreidefelder gelangten wir zur neu erbauten Schule. Mein Lehrer in der Volksschule war streng und hieß Herbert Ta gini. Religionsunterricht gab uns der überaus gütige Franz Kaesdorf. Ich war der Schlimms te im Religionsunterricht. Meine Familie war, wie damals üblich, tra ditionell volkskirchlich vorkonziliar geprägt, achtete den Hochwürden, betete den Ro senkranz, hielt hin und wieder den Herz-Jesu-Freitag und immer die Fastengebote, ging an Sonn- und Feiertagen in die lateinischen Gottesdienste und erduldete die überlangen, weihrauchduftenden lateinischen Hochämter. Und ich immer mit dabei. Sonntags waren wir
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