Kirchlicher Aufbruch und kulturelle Avantgarde

Melanie Berger Aus dem Jugendzentrum Gewölbe 1991 wurde das FlO Jugendzentrum nach 22 Jahren auf der Ennsleite geschlossen. Nach ei nigen Überlegungen wurde das Nachfolge-Ju gendzentrum Gewölbe am 16. April 1993 am Grünmarkt eröffnet und am 5. November 1999 in die Pfarrgasse 6 verlegt und neu eröffnet. Melanie Berger wurde mit Dezember 2010 von der Diözese Linz als Jugendleiterin und 2012 für die Leitung des Jugendzentrums Gewölbe Vollzeit angestellt. Zusammen mit der Teilzeit kollegin Magda Hinterplattner bemühen sie sich zudem Jedes Jahr um eine/n europäische/n Freiwillige/n über das Europäische Solidari tätskorps ESK". Warum arbeite ich im Gewölbe? Ich bin selbst seit der Eröffnungdes neuen Standorts im November 1999 in meiner Schul zeit Stammgast im Gewölbe gewesen. Ich erlebte es als Platz, an dem man sein konnte, wie man war und an dem man Neues ausprobieren konnte, ohne gleich beurteilt zu werden. Ich lernte im Gewöl be andere Jugendliche und ihre spannenden Persön lichkeiten kennen und philo sophierte mit ihnen und den Jugendleiter*innen über Gott und die Welt. Das Ge fühl, zu einer Gemeinschaft zu gehören, war ganz wich tig, was sich besonders auch in gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen manifestier te. Prägend für mich waren damals auch die internatio nalen Jugendbegegnungen m in Zypern, Italien und Nordirland, von denen ich bis heute Freundschaften pflege. Diese Erfahrungen bildeten für mein Er wachsenwerden einen wichtigen Grundstein und waren für mich der Grund, im Gewölbe arbeiten zu wollen. Denn solche Erfahrungen der Gemeinschaft und des Angenommenseins wollte ich gerne auch der nächsten Generation an Jugendlichen ermöglichen. Ich bin durch diese Arbeit selbst gewach sen und habe viel gelernt. Das Wichtigste ist, sich wirklich und ehrlich für die Menschen und ihr Leben zu interessieren und sich auf ihre Lebenssituation einzulassen. Das klingt so einfach, ist es oft auch, erfordert aber im mer wieder eine gewisse Portion Mut, denn vieles lässt sich dabei nicht planen oder vo raussehen. Das Vertrauen auf den Heiligen Geist spielt für mich dabei eine große Rolle. Bei persönlichen Begegnungen, Telefonaten, vor wichtigen Entscheidungen oder bei der Planung von Aktionen bitte ich oft um Hilfe, zu spüren, was gerade ansteht und was Gott von mir will. Mit dieser „Rückendeckung" habe ich schon viele wunderbare Mo mente und Überraschungen erleben dürfen, für die ich sehr dankbar bin. Was macht mich im Gewölbe glücklich? Es macht mich glücklich, dass das ganze Leben im Gewölbe Platz hat. Wir sind wie eine Familie mit ver schiedenen Persönlichkei ten, die alle in verschiedeMelanie Berger, Foto: Jugendzentrum Gewölbe 26

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