Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns

22 zustrecken. Durch die Bemühungen Passaus gelang für das Land ob der Enns die Umwandlung dieser Besitzabgabe in die Pauschalsumme von 24.000 fl. Der Prälatenstand von Österreich unter der Enns hatte 36.000 fl. zu erleg·en. Da die meisten Klöster die auf sie entfallenden Quoten nicht leisten konnten, mußten sie zu Güterverkäufen schreiten, die Ferdinand den einzelnen Häusern bewilligte'"). Einige suchten, a ls die einschneidende Vermögensabgabe 1528 feststand, schon früher um die gleiche Erlaubnis an' 6 ). Die Verkäufe erfo lgten gegen Rückkauf- recht, das aber durch die Zeitlage hinfällig wurde. Infolge des knappen Termines konnte nur zu Schleuderpreisen ausgeboten werden . Die Prälaten des Landes ob der Enns erhofften sich bei rascher Barzahlung einen Nach laß 47 ), mußten es aber erl eben, daß Ferdinand, als schon 20.000 fl. bezah lt waren, nochmals die Quart anforderte' 8 ) . Diese Ver- käufe leiteten die von der Glaubensspaltung geförderte Ve r s c hi c- b u n g des Gr undb e i tzes aus der Hand der Kirche i n d a s E i g e n t u m d e s A d e l s ein und förderten den wirtschaft- lichen Abdorrungsprozeß der Klöster, der bei dem Verfall der Kloster- zucht immer bedrohlichere Formen annahm 49 ) . So gesell te sich zm ") Deisp iclsweise e rhi elt A li t 'l'homas I. vo 11 Gleiuk um 15. Sevte ,uber 15t!J ,lie Erlaubui s zum Gl\terverknur für 960 fl. Pritz F. , Garsten u11d Gle.ink , S. 184. ◄ -) P r opst Konrad vo n Wa\dlrnusen erhielt ,. n. die Erlau bnis wr Ver- iiuflerung von St iftsg ii teru liereits am 2/l. Jiinner J!i2!J. Pritz l<'., W,1ldlrnuse 11 , AOG., Dd. VIII (1852) S. 34(;. 41 ) Das kapitalkräftige Spita l n. P., das 1525 Ferd inand 400 P:f. und 152H 200 Pr. vorgestreckt hntte. wurde am 16. November 1529 von den Priilateu von ll-arsten, Waldhausen, Kremsmüns ter und Gleink gebeteu, wegen eigener Ve r - h inderung noch 100 fl. ii ber den bereits gezahll:en Anteil zu erlegen. Anh iv des Kollegiatstiftes Spital a. P., Priilatenstands11kt.en, Bd. CI, Nr. 8 u11d l:i. 48 ) Das E 11 tschul<ligungsschreibeu der Prälaten ebenda Nr. 11; . ") Krem · m ii n s t er {4800 fl.) verkanrte am 1. Oktober 1529 das Amt Ha i - Hing am Attersee. Der Kaufbrief im Stiftsarchiv Kremsmlin ster. Vergl. Seewa l - chen am Attersee, S. 2U. F I o r i an (4000 II.) verä ull erte vie le Bes itzu 11 ge 11 „u:rn e i11 en Spottpre is oder a ur Wiedereinlösuug". Stii lz .T., St. F lorini,, 8. 77. Garsten (2550 fl.) verkaufte die schiine Herrschaft Diberba<:h an Ritter Se i- !ried Hager von A ll entsteig um 1000 J' I. und. da dieser ni cht sofort za hlte u11d dio Kammer das Geld vedaugte, auch das Amt l\1iinichreut in N.-0. Frieß G„ Geschichte des Denediktinerstifte. · Garsten in Oberöstorrei<lh , StMD., Hd . n (1881), 2. '!'eil, S. na. W i J lt or in g. (1G80 f l. ) veriiußerte Gliter auf Wi ederkauf ~" Leo11hanl Hohe11felder zu St. Peter i n der Au, an Ludwig vo n l'o llh eim und an Ve it von Zelking. Stiilz l., Wilhering, S. 88. G I e in k (900 f l.) erhielt am 15. September 1529 di e Erlaubuis zur Verpfä11d1111g oder zum Verkaul: von Güter n 1md Gil ten. Prit1. F ., Garsten und Gleink, S. 184. W n I d hausen verkanlte 1:i30 Mou tag vor St. ;1nkob (= 20. ,Jun i) den ga nze n .Markt Miinzbach nn Anna von Prag, Fre iJ'rnu v. , :v incl lrnag, u11d illl'e Söhne Ha us, Lndis laus, Chri stop h und A n - dreas. Waldhausnc r Akten im Diö1.esanarch iv (L inzer Landesarch iv), Btl . II, Nr. 1. •.r r a II n k i r c h e n scheiu t kei ne Giiter verkauft. zu haben. Der Verka nf ei uiger Giltcn am 12. Juni 1530 an den Sa lznmtsverweser Christoph v. Praunfalk i n Aus- see erfolgte, um d ie vou de11 steiernüirkischen Stiinden eingezogenen Güter der St. Paul skirche in Aussee nn dieses Gotteshaus zuri ickzubringen. l~r ieß G„ '.l'raunkirchen, S. 270. und P lnzer M. , Traunkirchen - Aussee, S. 46 . Vo n P ll I gar n wissen wir 11ur di e Leistnug der Quart, nichts von Gliterverkiiufen . St iilz J., Pu lgarn , Ll\1D., Du. V (1841) S. 81. Abt Pankraz vou Enge I s z e 1 1 sa h s ielt gezwungen, 152U Klostergliter zu ve rkau fen. Abtei Engelszell n . d . 0 .. S. 32. Seine Eingabe an König Ferdinand v. 2!l . Jun i 1538 nuliißlich il es Kampfe~ mit Ernst. von Passau um d ie Freihe i ten der Abte i beruft s ich a.ur die A bliefe-

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