Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns

416 unmöglich geworden waren. Die Landstände selbst rückten g rößten- t eils von ihnen ab . Der vierte Aufstand des J ahres 1632 unter dem Prädikanten J akob Greimbl erhob sich im Hausruck, brach aber mit dem Tode Gustav Adolfs rasch zusammen. Nach den religiös gefärb- t en Unruhen, die Martin Laimbauer 1635 erregte, die hauptsächlich die Gegend von Gallneukirchen und Steyregg in Mitleidenschaft zo- gen503), brach die Zeit des Kryptoprotestantismus im Lande ob der Enns an. Diese beiden Erhebungen, Nachzuckungen von 1626, erfolg- ten ohne Beteiligung des Adels und schlossen mit dem Aufstands- versuch von 1648m) den Ring der Bauernaufstände, die im Lande ob der Enns 1525 begannen und nochmals sei es unterstrichen - durchaus eine Einlrnit bilden. Rückschauend gleitet das Auge von den Orten des Mühlviertels, von der Belagerung von Linz und vom Schlachtfeld bei Pinsdorf auf die Stätte, in deren Räumen in Wahrheit die Würfel fi elen, auf das L a n d h a u s i n L i n z. Hier hatte der Geist eines Georg Erasmus von Tschernembl geherrscht, der seinerzeit schrieb: ,,Einen Erbherrn kann man verwerfen. Ein Land macht sich selbst zum Erbherrn. Gott gibt di e Länder durch das Volk des Landes" und: ,,Das Volk, welches den Erbherrn macht, kann ihn auch verwerfen, sobald er dem Zwecke des Erblandes entgegen ist" 565 ) . Als Vertreter des Volkes aber fühlten sich die Landstände. Ihre über alles entscheidende Bedeutung für die Glaubensspaltung im Lande ob de r Enns herauszuarbeiten, bildete den Zweck dieses Werkes. '") Beide Aufstünde bei Kurz F., Beiträge zur Geschi chte des Landes Oster- r eich ob der Enns, Bd. II. Dazu Pritz F ., Bel. II, S. 421 ff. und 433, und Czerny A., Bilder aus der Zeit der Bauernunruhen in Oberösterreich (1626, 1632, 1648). " 4 ) Der Haupträde lsführer Wenger von Stadl-Paura wo ll te am 27. September die Bauern der Herrschaft Kammer auftreiben. Czerny A., Bilder, S. 281 ff. 665 ) Stülz J., Wilhering, S. 225, Anm. 1.

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