Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns
370 sehen Glaubens verpflichtete 304 ). Der Pfarrer Nikolaus Jonas von Nußdorf wurde, wie bereits erwähnt, 1602 vom Administrator von Traunkirchen auf die Pfarre St. Georgen präsentiert. Im Jahre 1581 war mit Kammer und Kogl auch die Herrschaft Frankenburg in den Besitz der Khevenhiller übergegangen. Der schon vorherrschenden protestantischen Richtung war dadurch auch die Förderung durch die Herrschaft gesichert. Es handelte sich kirch- lich um die Pfarren Pfaffing-Vöcklamarkt und um Pöndorf-Franken- markt. Die Pfarre Vöcklamarkt erstreckte sich über zwei Herrschafts- gebiete. Die Filiale Gampern mit der Zukirche Pisdorf lag in der Herr- schaft Kammer, Pfaffing mit den Filialen Frankenburg und Neukirchen a. d. Vöckla mit der Zukirche Puchkirchen gehörten zur Herrschaft Frankenburg. In Pfaffing dürfte Pfarrer Pankraz Lechner von der Reformationskommission abgesetzt worden sein 305 ). In V ö c k l a- m a r k t mußten die Bürger 1599 den Prädikanten Sebastian Aufleger, der neun J ahre als Prediger der AC gewirkt hatte, da er sich der ,,allgemeinen Landesreformation" des Kaisers nicht fügte, entlassen"""). In Gampern stellte Graf Johann Khevenhiller 1592 und 1600 Prä- dikanten an, 1592 unter lebhaftem Widerspruche des Bischofs Urban von Trenbach 387 ). Die Pfarre P ö n d o r f mit der Filiale F r a n k e n- m a r k t war so ausschließlich protestantisch, daß schon 1575 der Her- zog von Baiern um Abtrennung der in der Herrschaft Friedburg liegen- den Ortschaften ansuchte. Diesem Plane widerriet jedoch der Kloster- rat388). 1582 baten die bairischen Pfarrholden neuerdings den Herzog Wilhelm von Baiern um die Wiederbesetzung Pöndorfs mit einem ka- tholischen Priester. Der Besuch der Kirche in Pöndorf sei ihnen wegen der dort gepredigten Irrlehre verboten, daher hätten sie einige Jahre mit großer Beschwerde den Gottesdienst in Straßwalchen besucht. Die Jugend könne nicht des göttlichen Wortes unterwiesen werden und wachse in Grobheit auf 300 ) . 1595 wirkte Rauchenbacher als Pfarrer in Frankenmarkt. Ob er bei der Religionserneuerung entfernt wurde, ist nicht sicher, doch wird 1603 Kaspar Manperger als Pfarrer genannt, der aber der Pfarre verlustig ging. Der Nachfolger Joachim Bolthentin, Kooperator in Gaspoltshofen, versprach die gute Verwaltung der Pfarre in Glaubenssachen 400 ). 394 ) Loesche, a . a. 0., S. 128. Pfarrer Grienstetter wurde 1607 am Sonntag nach Michaeli in der Nähe von St. Georgen von protestantischen Burschen er- schlagen. Die Einzelheiten nach den Pfarrarchiven von Schörfling und St. Ge - orgen bei Lohninger, a. a. 0 ., S. 205 f. , Anm. 163. 396 ) Er war nach friiher im Pfarrarch iv Pfaffing vorhandenen Urkunden verheiratet, Vater zweier Kinder und starb 1601 in Milizina. Scheibelberger F., Beiträge zur Geschichte des Marktes und der Pfarre Vöcklamarkt, S. 160 f. Nach Lohninger, a. a. O., S. 162, wäre er 1599-1603 Pfarrer in Vöcklamarkt gewesen. "') Aufleger ging vorläufig nach Ischl. Scheibelberger, S. 161, Loesche, S. 222. Sein Abschiedsbrief im Archiv Vöcklamarkt, Akten, Bd. XVII, Nr. 3. 397 ) Das Schreiben vom 3. Dezember 1592 an den Grafen .Johann Kheven- hiller noch im Pfarrarchiv zu Pfaffing. Pillwein B., Hausruckkreis, S. 393. 898 ) Das Gutachten vom 15. J uli 1575 an Erzherzog Karl bei Lohninger , S. 164 f f. 399 ) Loesche, S. 186. ' 00 ) Nach Regesten aus clem Stiftsarchiv Mattsee, Fach 201, cles H. Pfarrers J. Aschauer.
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