Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns

347 Prozession nach Margareten war bereits möglich . Infolge der Ab- schaffung des Landhausministeriums verpflichteten sich die Bürger unter Eid, Predigt und Umgang mit den Vätern zu meiden. Immerhin gab es 1601 50 Konversionen und 100 Osterkommunionen. 1602 er- folgten 30 Übertritte. Das ausgeschriebene Jubiläum, die Bittprozes- sionen und besonders die Fronleichnamsproz ession wurden unter noch stärkerer Beteiligung gehalten. Auch predigten die Patres mit Erfolg· in Grein und in St. Florian. 1603 waren die Elementarschulen der Stadt bereits katholisch 307 ) . Wahrscheinlich steht auch der Bau der C o r p u s - Ch r i s t i - K a p e 11 e i n d e r S t a d t p f a r r k i r c h e, der 1601 oder 1602 erfolgte, irgendwie mit der Tätigkeit der J esuiten in Verbindung. Es spendeten für diesen eucharistischen Zweck Hans Jakob Löbl 100 fl. , Abt Alexander von Kremsmünster 50 fl. , Vizedom Adam Gienger von Wolfsegg 22 fl. , Johann Jakob Gienger, Dechant von Spital, 50 fl., Propst Veit von St. Florian 37 fl. 1 s, Hörmann, Propst von Waldhausen, 50 fl., Abt Johann Wilhelm von Garsten 29 fl., 4 s, 24 ...S, Abt Johann von Lambach 30 fl., der Abt von Melk 58 fl. , 2 s, 20 -,ß, Georg Puecher, Pfarrer und Dechant in Freistadt, 100 Taler (= 116 fl., 5 s, 10 ...S ) 308 ), Dr. Paul Seeauer, niederösterreichischer Re- gierungsrat, 25 fl., Leonhard Perkmann, Pfarrer von Sierning, als Ab- schlag der 40 fl., die er der Bruderschaft schuldig war, neben einem silbernen „Thürndl" 30 fl., Georg Pierinas (?), Administrator von Baumgartenberg, 3 fl. , 5 s, 18 -,ß . Durch den verstorbenen kaiserlichen Fischmeister Georg Hayden und den Salzhändler Paul i\Iänndl wurden Almosengelder für kranke und beschädigte Soldaten eingenommen und in der Höhe von 55 fl., 2 s, 28 ...S, mit Bewilligung des Landeshaupt- mannes zum Bau der Kapelle verwendet. Die Gesamtsumme der Ein- nahmen betrug 657 fl., 6 s, 28 -,ß 300 ), gewiß ein schöner Erfolg, den die 1592 oder 1593 errichtete Sakramentsbruderschaft verzeichnen konnte. Eine zwar nicht neue aber nicht unwesentliche Sorge betraf die Ab- wehr der massenhaft eingeführten lutherischen Bücher und die B ü c h e rzen s u r. Auf dem Oster- und auf dem Bartlmemarkt er- s<;hienen regelmäßig „Bu chführer - Hütten" 3 ' 0 ) . Die Klöster bezogen , 0 7 ) Es bestanden Schulen in der \Vaag und im Sp ita l. Ziegler A. , Kur,e Goschichte des Volksschulwesens des Stadtschulbezirkes Linz, S. 20, 26 und 29 f. 308 ) Weil die Bruderschaft se inen Bruder in der Kapelle begraben ließ . 309 ) Die Rechnung des Salzhänd lers der Röm. kaiserli chen :Majestät Pa11l Männdl iibcr den Bau der Kapell e, ü ber d ie Sakri s t e i, Bahrtücher und den A l tar samt der Gal erie im A r chiv der Stadtpfarre Linz, Akten, Bd. XXX. Das u n- da ti erte Stiick l äßt s ich durch zwei Namen best immen. Da Löb l 1602 sta r b u nd J oh ann Wilhelm I. Garsten 1601 übernahm, s tammt di e Rechnung entweder von Ende 1601 o<ler von Anfang 1602. 310 ) 1540 z. B. h a tten am Ostermarkt Buchführer-Hütten Ulrich Str euma ir von Passau, Hans Ros tock von Regens burg, Paul Schneider von l\Iiincben , Hans Otl von Nürnberg, Hans Vogt von Nürnberg, Wilhelm Kräg von Nürnberg. am Bartlmemarkt Streumair von Passau, Ros tock von Regensburg, Hans Keß!, Mann unter Ansbach (Amber g1) , Ma rtin Straßen, ebendaher, Paul Schneider von Mün- chen, Hans A lt von Nürnberg, Hans Vogl von Nü rnberg, Vat in von Regensburg, Wilhelm Kräg von Regensburg. Stadtarchi v Linz, Einnahmen und Ausgaben üeo Baumeisteramtes in Linz, 1540.

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