Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns

273 Yerschiedener Meinung seien° 1 ), hätte ein eigener Gesandter abgeordnet werden müssen. Die Darstellung des „tausendfältigen Irrtums und sch ier unheilsamen Religionsstandes und Wesens in Österreich beson- ders ob der Enns" werde zeig·en, daß höchste Gefahr im Verzuge sei. Das Stift Passau werde neben dem Kaiser das Äußerste für die Reformation di eser Landschaft tun. D e r K a i s e r m ö g e e i n e G e nera 1r e forma t i o n ans t e 11 e n. Die Adeligen (die Herren von Harrach zu Pürnstein, Sprinzenstein zu Sprinzenstein, Neuhaus zu Blumau, Ödt zu Götzendorf und Lichtenau, Neidhart zu Gneisenau, Herleinsperger zum Hochhaus, Rödern zu Amberg, Heinrich Salburger zu Aichberg) 0 ') hätten di e Empörung ungeahndet passieren und teils heimli ch, t eils öffentlich sagen lassen, da sie es nicht befohlen , wollten sie es auch nicht abstellen. Der Kaiser hätte Ursache, di e Religions- konzession Maximilians II. aufzuheben, die größeren Vorgeher an Leib und Gut zu strafen und die Lehen der undankbaren Lehensleute einzu- ziehen. Die Rädelsführer mögen durch Adelige eingezogen und auf das Schloß von Linz gebracht werden, sonst zünde d_~.s Feuer auch die drei anderen Viertel an. Die Ketzereien mögen so ausgerottet werden, daß der Krieg geg·en di e Türken nicht gesperrt werde. Mit di esem Vor- wand würden bisher von den unkatholischen Ständen Ihrer Majestät immer die Hände g·eschlossen. Di e Türk e n not, zu d e ren W i d e r s t a n d „d i e j e d e r z e i t so h o·c h h e r v o r g es tri- c h e n e und in R e lig.- ionskonz e ssion e n genügte Hilf e d i e s es g· e rin ge n L a nd 1ins" w e n i g e r · p r i e ß I i c h s e i , e rfolg e all e in dah e r und w e rd e v or Ve r bess e rung u n d R e f o r m a t i o n n i c h t v e r r i n g e r t, s o n d e r n v e r- m e hrt. Der Kaiser möge sich daher das unter Exkommunilrntion gebotene Werk angelegen sein lassen. Die dem Gesandten übergebene kaiserli che Resolution vom 24. Au- gust 1595 fand Urban für ungenügend und erhob am 16. September neue Vorstellungen über die Notwendigkeit eines ernsten Schrittes . Auf das hin übersandte der Kaiser am 17. Oktober den Partikular- und den Generalberi cht an die deputierten Räte nach Wien um ein Gut- achten. Die Freude des Bischofs , der dem Kaiser seinen heißen Dank ausgesprochen hatte, war indes verfrüht, und so schickte er n,m 19. Jän- ner 1596 neuerdings einen Gesandten nach Prag. Dieser ha tte münd- li ch und schriftlich vorzutrag·en, daß der noch immer schwebende Auf- ruhr seinen Ursprung in der Ketzerei habe. Nur wenn in der Religion eine Besserung eintrete, oder wenn wenig·stens in temporalibus et spiri- tualibus gleichzeitig· eine Reformation vorgenommen werde, könne Friede eintreten. Bei einer Trennung von weltlichen und geistlichen Beschwerden sei keine Erleichterung zu erhoffen. Da es im ganzen Lande nicht über zwei oder drei ganz rein katholische Pfarren gebe, träten di e weltlichen Stände und di e Untertan en zusammen und in Religionssachen wären die letzten Dinge ärger a ls di e ersten. Eine 61 ) Di e Verantwortung der Stii ndc vom 14. Juli 1;;95 is t vo llinhnltli ·h wi eder • .gegeben . " ) Aichberg is l im Konzept . durnhgestrichen. 18

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2