Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns
XXVII des Abtes von Garsten Anton Spindler verfaßte. Weniger eine Dar- stellung als eine wertvolle, hauptsächlich auf den Klosterratsakten und den Akten des Wiener Konsistorialarchives fußende Aktensammlung ist Th. Wie dem an n, Geschichte der Reformation und G e g e n r e f o r m a t i o n i m L a n d e u n t e r d e r E n n s, fünf Bände (1879/86), die auch zahlreiche für Oberösterreich belangvolle Stücke enthält. Für die Reformationsgeschichte der einzelnen Orte liefert Bausteine G. L o e s c h e, Z u r G e s c h i c h t e d e s P r o t e- s t a n t i s m u s i n O b e r - ö s t e r r e i c h. Archivalische und biblio- thekarische Beiträge 5 ), die allerdings kritisch benützt sein wollen. Von den Dar s t e 11 u n gen lieferten die Werke der Landes- geschichte, alle Kloster- und die meisten Ortsmonographien Beiträge zu dieser Arbeit. An Gewicht ragen hervor J. S t ü 1z, G e s c h i c h t e d e s C i s t e r c i e n s e r - K 1o s t e r s W i 1h e r in g·. ,,Ein Beitrag zur Landes- und Kirchengeschichte Oberösterreichs (1840)". Das Werk, das weit mehr hält, als der Titel verspricht, sollte nach W. Pailler richtiger heißen: ,,Beiträge zur Geschichte des Landes ob der Enns, zunächst der Reformationsgeschichte, aus dem Archive von Wilhering" 0 ) . Sodann J. S t r n ad t, P e u e r b a c h. Ein rechtshistorischer Versuch (1867). Die Arbeit greift weit über ihr Thema hinaus und liefert schätzen_s- werte Ergebnisse besonders für das Zeitalter der Glaubensspaltung. Die einfache Dankespflicht gebietet, alle Arbeiten A. C z e r n y s über die Bauernkriege und über reformationsgeschichtliche Themen anzuführen. Sie zeichnen sich durch Sachkenntnis wie durch die ruhige Sachlichkeit der Darstellung in gleicher Weise aus. Daß die einschlägigen Bücher und Abhandlungen V. B i b 1s über die Glaubensspaltung in Nieder- österreich zahlreiche Streiflichter auch auf die Vorgänge in Ober- österreich werfen, beg-reift man bei der engen Verbindung der beiden Liinder. Alle sonstige bedeutsame Literatur ist genau in den Anmer- kungen verzeichnet, die ich trotz gegenteiliger neuer Gewohnheit fort- laufend verzeichne. Auch bei diesem Bande fiel es mir auf, wie viele vorzügliche Arbeiten in den schwer zug·änglichen Programmsammlungen unserer Mittelschulen schlummern. Es sei der Hinweis gestattet, daß das neuerwachte Interesse an der Geschichte Österreichs und an der engeren Heimatgeschichte nicht wenige Abhandlung·en zu heiß be- gehrter und teuer bezahlter Spezialliteratur gemacht hat. Diese Pro- grammaufsätze unterliegen einem bekannten Gesetz unseres Buch- marktes. Während sonstige Literatur rasch veraltet und wertlos wird, steigt die meist in geringer Auflage erschienene Heimatliteratur mit den Jahren an Wert und hat, wenn sie archivalisch unterbaut ist, Dauerwert. Zum Schlusse obliegt mir die Pflicht, allen Helfern und Freunden der Reformationsstudien meinen von Herzen kommenden D an k aus- ') Jahrbuch der Gesellschaft für die Gesch ichte des Protestantismus im ehe - maligen und im neuen Osterreich, 45. und 46. Jahrgang (1925), S. 47-266. 6 ) Pailler W., Jodok Stülz, Prälat von St. Florian, S. 57. Der ursprüngliche Untertitel: ,,.. . zur Reformationsgeschichte" klang der Zensur zu bedenklich und wurde in „Kirchengeschichte" verharmlost. Ebenda, S. 57, Anmerkung.
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