Karl Eder - Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns

189 Widerstand d ie Pfarreien des kai se rli chen Salzkammergutes dem Gre- gorianischen Kalender entgegensetzten. Schon damals zeigte sich das K,tmmergut a.ls der zäheste Hort des Pr otestant ismus im Lande ob der Enns, was der Aufstand der Salza rbeite r im Jahre 1601/02 klar zutagebrachte. Ging auch hierzulande die Einführung· des Ka lenders ohne g rößere Erschütterungen von sich, so erzeugte sie doch Span- nungen innerhalb der protestantischen Kreise 1111 d erregte aufs neue die antipäps tlichen Instinkte. Rückschauend ergibt sich, daß die berührten Schwierigkeiten in1 Grunde aus dem Übergang der negativen Phase der Kirchenspaltung in die positive Phase entstanden. Sie waren ernst, aber ni cht unüber- windlich. Vor allem behielten die Stände die Zügel der Entwicklung fes t in der Hand. Sie erkannten mit scharfem Blick di e eigenen Schwächen nnd hüteten sich vor der Unterschätz ung des Gegners. Zwei weitaus größe re Gefahren standen drohend am Horizont. Es waren der Beginn der Gegenreformation in den tädten und im Umkreise mancher Klöster und die sozialrevolutionären E rhebungen in Sierning und im Garstnertale, welche die Einheit der Landschaft sprengten und die A C und ihre Hintermänner in den Augen de r Regierung auf das s hwerstc belastet en. Beider Ereignisse muß vor der Darstellung der weiteren Entwick lung gedacht werden.

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