Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

60 und Abfahrt bestimmen wird . 1521 vergabte Lorenz Gutbrot sein Haus in Steyrdorf, worin der Praunauerische Kaplan und der Kaplan der Messererzeche Freiwohnungen hatten, an die Messererzeche. Im selben Jahre verpflichtete sich die g·enannte Zeche, zwei weitere in das Spital gestiftete Wochenrnessen (Laufhuber und Kri echbaum) dem Praunauer Kaplan zu verleihen und ihm dafür jährlich 8 fl. auszusetzen. Um das Gutbrothaus entbrannte später zwischen dem Benefiziaten und der Stadt ein Kampf. 1533 sprach jedoch Landeshauptmann Cyriak von Pollheim das Haus der Stadtgemeinde ab und dem Kaplan zu. Die Visitation 1544 kennt nur den Kaplan der Messererzeche, während die tägliche Spitalsmesse ein Geistlicher von der Stadtpfarre versieht 358 ) . Die Rum p 1s t i f tun g3[' 0 ) hatte Jakob Rumpl 1478 mit 1000 fl. bar zu einer täglichen Messe in der Steyrer Stadtpfarrkirche errichtet. Garsten verwendete das Stiftungskapital zur Ablöse von einigen ver- setzten Kleinodien. Als jedoch Ferdinand I. diese für den Türkenkrieg abforderte, entschloß sich das Kloster 1527 zu einem Vergleich, zu dem man den kaiserlichen Schloßhauptmann Eberhard Marschall und . den Hofrichter von St. Florian beizog. Man einigte sich auf folgende Punkte: Garsten gibt dem Wolfgang· Rumpl 450 fl. zurück und die Stiftung ist damit abgetan. Der Rest sollte für die bisher gehaltenen Gottesdienste beim Kloster bleiben. Die kaiserlichen und passauischen Visitatoren von 1528 erklärten indes diese Abmachung· für nichtig und Garsten der Messeverpflichtung schuldig. Der Rezeß verlangte die Errichtung neuer Briefe und die Rückgabe der 450 fl. an das Kloster. Als 1540 der Steyrer Bürgermeister Wolfgang Rumpl freiwillig 1000 fl. für eine Frühmesse in Steyr erlegte, handelte er im Sinne seines Groß- vaters und richtet e eine abgekommene Stiftung neu auf, denn der Auftrag von 1528 war im Drang der Zeit unerledigt gebli eben. In der Geschichte der Meßstiftungen des Landes ob der Enns vor der Glau- bensspaltung ragt diese Rumplmesse als letzter großer Ausläufer der katholischen Vorzeit in das schon stark protestantisch durchsetzte Steyr hinein. / 2. Enns. ( In der ältes ten Stadt des Landes verzeichnet die PM. einschließlich der Pfarrkirche Lorch 13 Benefizien 360 ). Nicht vermerkt ist die K a p 1a n s t i f tu n g d e r P e t e r s z e c h e v o n 1 5 1 8 durch die Witwe Agnes Straßer. Mit ihrer Hilfe stifteten Wolfg·ang Pardt, Benefiziat des Dorotheastiftes als Zechmeister und eine Reihe von Senioren der Peterszeche einen neuen Benefiziaten, der viermal in der Woche in der Frauenkirche Maria auf dem Anger und einmal in der Kirche St. Johannes des Einsiedlers Messe zu 308 ) Abschrift im Stadtarchiv Steyr, Religionsakten 1382- 1609, Kasten XI, Lade 24. 00 •) Register von Garsten, Diözesanarchiv, Hs. 3, BI. 53. 369 ) Der von Heresinger verliehene Frauenaltar is t i n dieser Arheit zu Steyr gerechnet.

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