Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

43 /von den 176 Pfa rren sind 144 geistlich, 32 weltlich. Indes sind unter dem Gesichtspunkt der Glaubensspaltung die 7 landesfürstlichen Pfarren auf die Seite der 144 geistlichen zu buchen, so daß in der Folgezeit 151 Pfarren mit katholischen Verleihern 25 Adelspfarren mit protestantischen Lehensherren gegenüberstehen werden. Dieser Schlüssel 6 : 1 verändert sich jedoch aufs stärkste durch die Vogtei- v E:rhältnissy b) Di e Vo g t e i v e r h ä 1 t n is s e im Land ob d e r E nn s b e i d e n 1 5 4 4 v i s i t i e r t e n K 1 ö s t er n u n d Pfarr e n 045 ) . 1. Die Klöster 2 ' 0 ) . / Die aus geistlichen und weltlichen Visitatoren best ehende Kom- mi ssion verz eichnete 1544 folgende Angaben bezüglich der obderenn- sischen Klostervogteien. über W i 1 h e r i n g·, E n g· e 1 z e 11 und L am b ac h seien die Fürst en von Österreich Vögte. Die Äbtissin von Tr a unkir c h e n unterstehe den Fürsten von Österreich, die Vogtei sei dem Landeshauptmann befohlen. Die L i n z e r Mi n o- r i t e n seien laut Visitationsbuch nicht benannt und hätten schlechtes und geringes Einkommen. Die W e 1 s e r Mi n o r i t e n hätten sich beschwert Steuer zu geben 2 •; ) . über K r e m s m ü n s t e r seien die Fürsten von Österreich Vögte und Lehensherren. Die Vogtei über G a r s t e n stünde den Fürsten von Österreich zu. F 1 o r i a n habe den Kaiser zum Schutz- und Schirmherren. In G 1 e in k seien di e Markgrafen zu Steyr und ihre Nachkommen Stifter und Vogth erren. S pi t a 1 a. P. werde von den Landesfürst en in Österreich und Steyr bevogtet. über S c h 1 i e r b a c h seien die Fürsten von Österreich Vögte, ü er Baum g· a rt e n b e r g Schutz- und Vogtherren. W a 1 d- h a u s e n komme den Fürsten von Österreich als Vogtherren zu. Der Vogtei P u 1 g a r n s g·ebrauche sich Herr Georg von Lichtenstein, doch sollten die Fürsten von Österreich Macht haben, einen anderen Vogt zu setz en. S c h 1 ä g 1 sei unter der Vogtei der Herrschaft Falkenstein. Yon den 15 lands ändischen Klöstern fehlt das an Salzburg ver- pfändete Mondsee. Von den Mendikantenklöstern fehl en die Ennser Minoriten, die Dominikaner von Steyr und die Franzi skaner von Pup- ping. Alle drei Niederlassungen waren so entvölkert und wirtschaft ·eh so geschwächt, daß die Visitation sie nicht mehr berücksichtigte Die Linzer und Weiser }.jinoriten sind nur der Rüstgelder , nicht der ogtei halber verzeichnet./ Klostervögte sind also der Kaiser einmal (St. Flo- rian), die Fürsten von Österreich neunmal (Wilhering, Engelszell, Lam- bach, Traunkirchen, Kremsmünster, Garsten, Schli erbach, Baum- 24 5 ) A us dem Sammelkodex 404 des Sti ft sa r chivs Göttwe ig. 246 ) Die K a rätigkeit der Vogtei spiegelt s ich in den kleinen Unter schieden der Vogteibezeich nungeu wieder, d ie gena u nach Kodex 404 angege ben sind . 24 1 ) Die Visita ti on von 1544 erhob auch die Steuerleis tungen der Klöster und Pfa rren. K odex · 404 verze ichnet a uch die Rüstpfercle der v isitierten Orte. ·

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