Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

33 der Sakramente, Begräbnisrecht usw.) erhalten hatte 20 ;;) . Offiziell hieß der erste Geistliche der „obriste Kaplan". 1500 erscheint aber der oberste Kaplan Eras Gartner auf einem übergabsbrief als Siegler mit dem Titel „Pfarrer und Spitalmeister". Nach ihm war 1507 ein Herr Siegmund und 1520 ein Herr Pankraz „Pfarrer im Spital" 200 ). Immerhin haftete die Bezeichnung Pfarre nicht so fest wie bei der Pfarr im Spital von Linz und verlor sich in der Zeit der Gegenrefo rmation. 5. Klöster und Stifte im Land ob der Enns. [ Im Anschluß an das Pfarrnetz ist es am Platz, zunächst übersicht- lich der Klöster und Stifte des Landes zu gedenken. Da Österreich ob der Enns keine eigene Diözese war und sowohl der Bischof wie der kirchliche Offizial des Landes außerhalb der Gemarkungen des Landes lohten, kam in kirchlicher Hinsicht den Konventen eine füh- rende Stellung zu. Die Vorstände der 15 landständischen Klöster bil- den den Prälatenstand, der kirchlich das erste Wort im Lande führt , die inkorporierten Pfarren machen einen ansehnlichen Bruchteil des gesamten Pfarrnetzes aus, die 15 Grundherrschaften nehmen mit den Häusern und Liegenschaften der übrigen Ordensniederlassungen eine starke wirtschaftliche Machtstellung ein. Der Kampf um die geist ige Eroberung des Landes umbrandet daher besonders heftig die Klöster. Ihr Verfall spiegelt den Abstieg der alten Religion wieder, ihre innere Erneuerung verkündet den allmählichen Sieg· des Katholizismus. Vor- läufig sei nur eine knappe übersieht über das Bild der Klöster nac 1 der PM. gegeben und dasselbe durch die Stiftungen der dritten Gründungs- epoche ergänzt. Auf die Bedeutung· der Klöster . und die entsprechen- den Auswirkungen auf die Entwicklung· der Verhältnisse im 16. Jahr- hundert wird die Arbeit weiter unten eingehen. a) D i e K l ö s t e r n a c h d e r PlVI. Im Dekanat L o r c h lagen Kremsmünster (0. S. B.), Gleink (0. S. .), Garsten (0. S. B.), die lVIinoritenklöster Enns und Linz, Wil- hering (0. Cist.), St. Florian (Can. Reg.). Im Archidiakonat La m- b ach : Traunkirchen (Mon. 0. B.), Lambach (0. S. B.)20 7 ), Schlierbach (Mon. Ord. Cist.), Minoritenkloster Wels, Kollegiatstift Spital a. P. 208 LJ Im Dekanat Freistadt: Baumgartenberg· (Ord. Cist.), Waldhausen (Can. reg.), Pulgarn (Can. reg. S. Sp.)20°). Im Erzdiakonat Pas sau: Engelszell (Ord. Cist.) 210 ) und Schlägl (Can. reg. Praem.)21'). Im Erz- 00 •) Ausfiihrliche Darstellung be i Grienberger K., Das lf. Baron Schifersche Erbst ift, S. 44 ff . • 0 •) Grienberger K., Das Stift Lindach in Schaunberg, S. 26. 207 ) Ba. bat Jo(hannes). Johannes IV. Schwarzvädl regierte 1474-1504. Da- neben steht Wolfgangus. Wolfgang de Horeo saß 1504-1507. Diese Beisätze sind zur Datierung cler PM. wichtig. 20 8 ) In A. bei clen Pfarren, erst in B. unter den Klöstern angeführt. 209 ) Pulga rn ist ein Doppelkloster. 2 10 ) Ba. hat J(ohannes) und Caspar. Abt Johannes III. regierte 1488-149f, Abt Kaspar II. rnn 1495-1504.

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