Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

13 Vom A r chi d i a k o n a t Ma t t s e e liegen drei Pfarren, Sankt Wolfgang 124 ), St. Konrad 125 ) und die Pfarre Mondsee 120 ) auf obderenn- sischem Boden 127 ) . f Nach der PM. gab es also vor der Glaubensspaltung im Land ob der Enns 1 7 6 S e e 1 s o r g s s p r e n g e 1, die man als P f a r r e n bezeichnen kannj 4. Ergänzungen zum Pfarrnetz des Landes ob der Enns nach der PM. und Veränderungen im 16. Jahrhundert. ( Das Pfarrnetz des Landes ob der Enns zeigt im 16. Jahrhundert g·eg·en das vorausgegangene J ahrhundert kein wesentlich verschiedenes Bild. Veränderungen zeigen sich mit einer Ausnahme nicht in Pfarr- neugründungen sowie in der Errichtung von neuen Seelsorgsstütz- punkten als vielmehr in der kirchenrechtlichen Stellung schon be- stehender Gotteshäuser und Seelsorgssprengel. Die H a u p t v e r- ä n d e r u n g liegt in der V e r s e 1b s t ä n d i g· u n g v o n z um T e i 1 a 1t e n F i 1i a 1k i r c h e n. Die Gründe dieses Wachstums sind die Zunahme der Bevölkerung, die Lockerung der rechtlichen Abhängig- keit der Tochterkirchen von der Mutterpfarre durch die konfessionellen Kämpfe des 16. Jahrhunderts und die im Gefolge wirtschaftlicher Schwergewichtsverschiebungen auftretende Verlagerung in der seel- sorglichen Bedeutung von Kirchen, wie man das bei Schöndorf-Vöck- labruck, Neumarkt-Freistadt, Lorch-Enns und anderen verfolgen kann. Zu eigentlichen Neugründungen war das J ahrhundert der Türkenkriege, der Bauernaufstände und der Glaubensspaltung· weniger geeignet. Dagegen lassen die Religionskämpfe eine Reihe von Adels- kirchen, Filialen und besonders Zu- oder Nebenkirchen und Schloß- kapellen stark in den Vordergrund treten. Doch suchte das Luther- tum das bestehende Pfarrnetz ni cht zn zerreißen oder zu beseitigen, sondern es allmählich zu erobern und zu übernehmen,) 121 ) C.: oppidum alias Aigen incorporata. 1 22 ) Die Pfa rre Rohrbach hat leider noch kein Gegenstück zn Nöß lböcks J. vorbildlicher Arbeit: Die Entstehung des Marktes Rohrbach. Die Stiftung einer tägli ch en Messe in Öpping 1404 durch Gottha rd v. Starhemberg erscheint in dieser Arbeit al s Verselbs tändigung der Pfarre Öpping. 123 ) Nach C. wäre St. Oswald Sch lägl inkorporiert. Das ist unri chtig. Sankt Oswald gehörte wie Haslach bis 1642 zu St. Florian und wurde in diesem Jahre freiwi lli g an Sch!Hgl abgetreten . Pröll L., Haslach, S. 239. 124 ) Zibermayr I., Die St. Wolfganglegende in ihrem Entstehen nnd Ein- -flusse auf die österreichische Kunst, LMB., Bd. LXXX (1924) und Stiaßny R . Michael Pachers St. Wolfgang Altar, Textband. Ba. bat beim Klosterverzeichnis des Dekanates auch Wolfgang. 125 ) Die Martinskirche in St. Konrad, heute F ili a le der St. Kilianskircbe in Oberwang. 126 ) Mondsee und Lambach erscheinen außer der K los terstatistik als Pfarren . .An beiden Orten ist di e Stiftskirche von der Pfarrkirche zu unterscheiden. 1 27 ) Mondsee mit Vogtei, das Schloß Wildenegg und das Wolfgangland ·fielen für die Teilnahme Maximilians I . am Landshuter Erbfolgekrieg 150G von Bayern an Osterreich. Im selben Jahr verpfändete der Kaiser das Gebiet an das Jiochstift Salzburg, von dem es 1566 wieder an Österreich zuriick kam. Chronicon ·I,unaelucense pag. 290 ss.

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