Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

347 2 Pf. Die armen Leute 5 Stück gemeines schwarzes Tuch zu Kleide rn, allen am 1., 7., 30. 2 Kreuzer . Den Brüdern in Pupping 1/. Mut Korn, Mesner Hanslen, Kirchenknecht, 2 Pf. , Mesner Gretlen 2 Pf. Simandl, Mastlen selig Sohn, Herrn Hansen Kronstorfe rs Pflegkind 24 Pf. Hansen Peckenknecht 6 Pf. , Hans Kronstorfe1, 2 Chorröcke und 1 Stück kleine Leinwand, Leopold Taferner 1 silbernes Becher! (aus einer Seri e von 7) und 3 Pf. , das überbleibende fahrende oder liegende Gut der Anna , Pet er Parzners, Bürg·ers von Eferding Hausfrau und ihren lebenden Kinde rn. Sollte sich jemand für seinen natürlichen Erben anzeigen, verdient er k einen Glauben, denn seine na türlichen Blutserben sind vor langen J ahren gestorben. Hans St adler, Pfarrer zu .Raab, Wolf Seg·ger , St adtrichter zu Eferding, Siegmund Färber und Kaplan Hans Kron- storfer erhalten jeder 25 Pf. Da ihm von Hans St adler viel Gutes er- fahren, erhält er noch 1 silbernes Becher! mit eingeschmelztem Wappen, de r Kaplan seinen braunen Rock mit den großen Ärmeln, 1 silbernes Becher! mit Überlid (Geschenk des Christoph Hörleinsperger). Wegen des Kirchendrittels gibt er Gründe, die kost en 350 Pf. , wenn sie nicht angenommen werden, 200 Pf. Bargeld. Anz eige: Man wird 650 Pf. in Gold find en (schwarze Lade unter dem vorderen Bett in seiner Schlaf- kammer), 300 Pf. in Sechsern, Pa tz en und Dreikreuzern, eine Truhe mit Silbergeschirr (3 Kelche gehören U. 1. Frau), die t ägliche Zehrung, etli che Goldstück e, Johannestaler , goldene Ringe, und Edelg·estein und ein Säckel mit c. 39 Pf. d. Beim Silbergeschirr ist ein Kandl mit Sank t Pölten und seinem Schild, den er machen und bessern ließ. Diesen soll samt einein dünnen „Schynpecher" (auf dem unten ,Pfarrhof' st eht) sein Nachfolger erhalten. Schiedsrichter für den Streitfall unter den Erben sollten der Herr von Schaunberg· und Ernst von Passau sein. - Das Tes tament ist , verglichen mit dem von 1494, viel reicher. Der Erb- lasser v erfügt e weniger über Liegenschaften als über Bargeld und ist für ,1amals als reicher Mann anzusprechen. Als Adeliger st and er mit anderen seines Standes in freundschaftli cher Beziehung, wie die Ge- schenke des Herzog Ernst, des Herrn von Traun und des Christoph Hörleinsperger zeigen. Der Hausra t ist reich an Silbergeschirr, sehr arm an Büchern (1 Werk), dagegen oblag der Kirchherr der Alchemie. Das Seelgerät ist noch das früh er übliche, aber von Befürchtungen über die Ausrichtung· umsorgt, die Vergabungen an Kirchen sind spärli cher. Die zahlreichen Legat e an hoch und nieder zeug·en von einem menschen- freundl ichen Sinn. Diese und ähnliche Priest ertes tamente 380 ) zeigen einen gesunden Kern des geistlichen Wesens, ihre individuelle Note wird durch den Vergleich mit einigen Laientes tamenten weiter unten noch deutlicher werden. Diesen freundlichen Zügen standen jedoch so schwere Mä n g e 1 u nd Sc h ä d e n g·egenüber , daß die Lichtseiten zurücktret en und das allgemeine Bild ziemlich düst er wirkt. Man muß genau zwischen Schäden des Syst ems und seinen Auswirkungen und zwischen persön- 360 ) Ve r g· l. z. n. di e 'l.' estamente des E rasmus Soll er, Lor enz Mit t erna uor und Chr istoph Merzenberger in Wels b ei Mei nd l, des Oswa ld P l ank enhagen , Bene- l'iziaten YOn Nieder nburg, von 154D Ma i 4 im Stadta r chi v Freis ta dt.

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