Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

266 alten Peterskirche 70 ' ) . Linz hatte eine Bürgerzeche, 1515 „Bruder- schaftszeche" genannt, die St. Agatha Schwesternschaft, die '. Liebfrauen- zeche der Bäcker und Bäckenknechte, die Erhardizeche der Schuster, Zechen der Riemer, Schneider, Kürschner, Weber, Lederer, Fleisch- hacker, .Fischer, Faßzieher, Schöffleute u. a. 705 ) . In Gmunden schei- nen auf eine „Pfarrzeche U. 1. Frau·', die Bürgerzeche, Katharinenzeche, Barbarazeche, Zeche der hl. Dreifaltigkeit, die Corpus Christi - Bruder- schaft, Leinweberbruderschaft, Küfferinnung·, Zechen der Schuster, Schneider u. a.7° 0 ) . In V ö c k l a b r u c k find en sich die Frauenz eche und die Allerseelenbruderschaft in Schöndorf7° 7 ) . Ohne Zweifel bes tan- den auch in der Ulrichskapelle 'in der Stadt Bruderschaften und in der Stadt verschiedene Zechen. Im schaunbergischen E f e r d i n g nahm neben der Niklaszeche die Maria Scheidung·sbruderschaft der Weber- zeche eine beherrschende Stellung· ein, die sich auch in der Bestiftung· ausdrückte 708 ) . Charakteristisch für die einzelnen Städte waren die Bruderschaf t der Kaufleute für Steyr, die Bauernzeche für Wels, die Bettlerzeche für Enns, die Priesterbruderschaft für Freistadt, die Agatha Schwesternschaft für Linz, die Küfferinnung für Gmunden, die Allerseelenbruderschaft für Schöndorf-Vöcklabruck, die Weberzeche für Eferding. Die sonstigen Zechen- und Bruderschaftsverhältnisse sind eine Wiederspiegelung der kirchlichen und wirtschaftlichen Struktur der einzelnen Städte. b) Di e S t e 11 u n g d e r K 1 ö s t e r zum B r u d e r s c h a f t s - g e danken. Von den Klöstern als Ordensfamili en darf im vorhinein eine För- derung des Ge;_'1e inschaftsgedankens , der sich im Bruderschaftswesen ausdrückt, erwarte t werden. Entsprechend den verschiedenen Ordens- statuten ergaben sich andere Auswirkungen nach di eser Richtung· bei den alten Landklöstern der Benediktiner und ihrer Zweige und ,bei den Regularkanonikern einers eits, den Stadtklöstern der Mendikanten andrerseits. Die auf der Grundlage des stabilitas loci fußenden älteren Ordensgenossenschaften pflegten den Bruderschaftsg·edanken in erster 704 ) Jäkel J., Geschichtliches über di e Got~'.lShäuser der Stadtpfarre Frei- stadt, 15. JB. (1885) und 16. J B. (1886). 790 ) Ziegler A ., Linz, S. 32 f. und Visitationsbefuud 1544, Abschr ift im Stadt- arch iv und K onzeption im Landesar chiv. 796 ) Krackowizer F. , Gmunden, Bd. II, S. 101 f. und 135. 797 ) Stülz J ., Vöcklabruc k, S. 44 . 79 8 ) 1497 S. Joha nn Sonbent n (Juni 24) verschaffte Barba ra Schazmayr der Zeche 12 d Jahresgilt, 1500 Pfingsttag vor Jakobi Müll er Thoman Ränzi nger und se ine Toch- t er Ursula e inen We ingarten im Aschachwinkel, 1508 S. Wolfgang Witwe Barbara Obermai' r 4 s Jahresgilt, 151G P a nli Bekehrung Pankra~ Bauer am Ort einen Landacker, 1516 Montag vor S. Urs ul a Witwe Barbara Ridlmayr 40 d J ahres- gilt, 1521 Erchtag nach A ll erheiligen der Pri ester Lienb art Püchler einen Land- a cker gegen einen J ahrta g. Wahrhafti ge Abschrift der Stiftsbri efe der Mari ii Scheidungsbruderschaft und Weber Zöch s in Eferding, H s . im Pfarrarchi v von Eferding. Ich verdanke die voll ständigen Regesten der Bruderschaftsstiftungen der großen Liebenswürdigkeit des Herrn Benefiziaten Maximilian Ecker von Eferding, dem ich auch hier nochmal s danke. Das Gründungsjahr der Brud er- schaft bei Grienberger K., Das lf. Ba ron Sch ifer'scbe Erhr; tift, S . 92, Anm. 1 - 1530 - is t ein Irrtum.

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