Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

200 Nachstehend können nur einige Hinweise ,auf sozial-karitative An~ stalten einiger größerer Orte des Landes geboten werden. Sie geben Zeugnis vom Bestand, von Neugründungen und Erweiterungen dieser Häuser und nicht zuletzt von fortlaufender Bestiftung. Das reichste- Spital dieser Gruppe n ö r d 1i c h d e r D o n au war das Wallseer Spital in O t t e n s h e i m. Es bestand aus drei sich anschließenden Gebäuden und einer Kirche und scheint, nach dem Ausdruck „Plaicheramt" zu schließen, von Pfarrvikar Wolfg·ang Plaicher (ca. 1495-1504) bestiftet worden zu sein 400 ). Es hatte einen eigenen Spitalkaplan und war in der ·lweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Gegenstand leidenschaftlichster konfessioneller Kämpfe. Eine Grün- dung des Menschenalters vor der Glaubensspaltung war das Bürger- spital von L eo n f e 1den, das in gleicher Weise ,vom Wohlstand wie- vom wohltätigen Sinn der dortigen Bürg·erschaft · Zeugnis gibt. Da& Gebäude kauften die Bürger 1505 Dezember 10' 01 ), die Kirche voll- endeten sie 1514 492 ). In Grein bestanden ein Spital und ein Siechen- haus, die 1545 von Andre von Prag und dem Perger Bürger Salchinger im Auftrag der Landschaft visitiert wurden 403 ). Das Bürgerspital von Perg wurde noch um die Mitte ;des 16. Jahrhunderts bestiftet. 1542' April 3 vergabte Amman Stephan, gewesener Bürger zu Wimb, Güter in das Seelbadamt von St. Jakob, 1554 Andreas ivon Prag eine Wieser 1562 Mai 13 Abraham Wiberer, Pfleger von Freistadt und Hausr 430 fl 404 ). 1567 ist das von den Pragern gegründete Spital in A 1 t e n,- b u r g i. M. erwähnt' 05 ) . 1581 gründeten die Bürger von Z e 11 b e i Z e 11 h o f unter Beihilfe von einigen bäuerlichen Untertanen des Marktes das· große Spital von Zell, dessen Außenseite mit einem Fresk<> und mit Spruchtafeln geschmückt war' 00 ) . 1583 stiftete Ferdinand Freiherr von Meggau das Spital in Kreuz e n 497 ). 1588 ließ Propst Hermann Parthenreuter von Waldhausen in: St. Ni k o 1a a. D. ein Spital erbauen und diesem sowie der Kirche St. Nikola ein Drittel der „Wassersammlung auf der Donau" zuweisen. Ein Spitlmeister sollte darüber jährlich Rechnung· legen 408 ). Das Spital in R o h r b a c h erhielt vor 1589 testamentarisch vom Maler Hans Perkhamber 100 fl.' 00 ) . In 499 ) Grillnberger 0 ., Das Wallseer Spital zu Ottensheim. AGDL., Bel . I (1904), s. 46 ff. 49 1 ) Pillwein B., Bd. I, S. 228. 49 •) Kolb G., Marianisches Oberösterreich, S. 271. 493 ) Einen Visitationsauszug von Grein aus dem Jahre 1545 faud ich als lose Einl age in den Landta gsannalen, Bd. VIII. 1560 stiftete Hans Jakob Löbl ein neues Spital. Der Stiftsbrief im Schloßarchiv Greinburg, eine Abschrift ,aus dem 18. Jahrhundert im Stadtarchiv Grein. Mitteilung des P. Dionys Gmeiner in Baumga rtenberg. 404 ) B., Der Markt Perg, UBLT., Bd. XXXV (1905), Au gust 27. Die Notiz bei Pillwein B., Bd. I, S. 403, daß Andreas von Perg, Freiherr zu Windhag, das Spita l 1554 gegriindet hätte, sei dadurch berichtigt. ,,.) Grii ll ,G. d. J., Altenburg i. M., ·Linzer Volksblatt, 1931 Juni 10, Nr. 132. 406 ) Stelzri1iiller L., Geschichte des Marktes Zell bei Zellhof, S. 57, und der- selbe, Das Spital in Zell bei Zellhof, HG., Bd. IX (1928), S. 209 ff . 497 ) Mayr J., Perg, S . 72 . Pillwein B., Bd. I, S. 346, hat 1585. 40 8 ) Blumenthal H., Waldhausen im 16. Jahrhundert, HG., Bd. I X (1928), S. 13L 409 ) Ein ige Daten zur Geschichte Rohrbachs, MB., Bd . V, S. 3, u nd Nößl- böck J ., Inventar des Marktkommunearchivs Rohrbach in 00., S. 40 .

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