Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

198 iibergab Georg Pirchinger, röm. k. Mt. Diener und Gegenschreiber des Vizedomamtes in Österreich ob der Enns, nach dem Tod seiner Gattin Rosina dem Spital eine Wiese. 5. Freistadt. In der Freinstadt bestanden bereits im 14. Jahrhundert ein B ü r g e r s p i t a 1 und ein S i e c h e n h a u s. Die heutige Spital- kirche ist 1385 gebaut 453 ). Leider ist das Material über die karitativen S tiftungen di eser Stadt in zahlreiche andere Stiftungen eingesprengt, niemals gesammelt und bearbeitet worden. Wir müssen es daher vor- läufig bei einigen Bruchstücken aus der sicherlich reichen Bestiftung bewenden lassen. Die Stiftung der Brüder Bartlme, Ludwig und Georg von Starhemberg von 1508 Aug·ust 24 warf für die bei der Vigil an- wesenden Armen 20 d ab. Das Testament des Benefiziaten von Nie- dernburg, Oswald Plankenhagn, von 1549 Mai 4 bedachte Freistadt reichlich. Die Armen erhi elten von jeder Besingung am 1., 7. und 30. 1 Pf. d, das S c h wes t e r n haus 200 fl. Drei Teile der davon ge- kauften Jahresgilt wurden den armen Frauen jährlich in Beisein des Pfarrers in die Hand gegeben. J eder Arme im Spital und Siechenhaus ßollte jährlich 24 d auf einmal in die Hand bekommen. Außerdem machte der menschenfreundliche Geistliche eine Heiratsstiftung·. Vier .arme Bürgerssöhne und vier tugendhafte Jungfrauen sollten je 10 fl. -erhalten. 1572 widmete der Bürger Wolfgang Bobenhofer in das Spital, Siechen- und Schwesternhaus 800 fl. 450 ) . 6. Gmunden. Das alte S t. J a k o b s s p i t a 1 mit seiner Kirche war am Be- ginn des 16. J ahrhunderts so aufgeblüht, daß es eine Herrschaft bil- dete, der zivilrechtlich 27 Untertanen unterstanden. Der Spitalmeister ist zugleich „Lehensträgerm 55 ). Das seit jeher reich bestiftete Haut\ er- freute sich auch an der Jahrhundertwende bedeutender Vergabungen. 1490 F ebruar 6 überwies der Bürger Hans Geunstorffer dem Spital 83 Pf. d 450 ), 1490 Mai 29 verbriefte der Bürger Michael Röttlhaimer dem Spital zwei Zehente zu Niederstraß (Pfarre Ottnang) gegen ein Jahrtag und eine Sonntagsbitte beim Spitalgottesdienst. 1497 Februar 27 widmete Wolfgang Freitag zu Waldbach dem Spital 7 Zehente in der Pfarre Ohlstorf gegen drei Jahrtage, wobei jeder Spitaler eine Pfennig- semmel und ein Mäßl Wein, am hl. Antlaßtag aber 1 d erhalten sollte. 1498 Mai 12 verschrieb die Salzzahlerswitwe Katharina Wernhart für 453 ) Jäkel J., Geschichtliches liber die Gotteshäuser der Stadtpfarre Frei- -s t a dt, XV. JBStG. (1885), S. 11. 404 ) Jäkel J., a . a. 0., S . 13. ''°) 1494 April 19 und 1506 November 15 belehnt Maximilian I. Kaspar Truent mit Spitalzehenten. Wei.tere Beispiele bei Krackowizer F., Gmunden, Bd. I, S. 332. Die vorzügliche Geschichte des Spitals ebenda, S. 331 ff., und Offenzeller M., Pfarre und Pfarrkirche Gmunden, Die Spitalkirche, Pfaa-rblatt der Stadtpfarre -Gmunden, Bd. II (1931), Nr. 11, 12, und Bd. III (1932), Nr. 1-7. 40 •) Regesten aus dem Repertorium des Stadtarchivs Gmunden. 13

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