Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

192 einen Hof zur Rückerstattung etwaiger Versäumnisse während der Spitalmeisterei. Gleichzeitig erhielt der Dreifaltigkeitsaltar im Spital einen Weingarten in der Wachau. 1495 Sonntag vor Matthäus (Septem- ber , 20) vergabte der Bürger Wolfgang Kellner gegen Gottesdienste u. a. sieben Weingärten, einen halben Hof und sein Haus in Enns an das Spital. Das 1496 Matthiastag (Februar 25) von Richter und Rat geöffnete Testament enthielt außerdem noch die Errichtung einer täg- lichen Messe im Spital, die der Kaplan des Frauenaltars gegen jähr- lich 32 Pf. d besorgen sollte. Dieser und zweier anderer Stiftungen in das Spital, des Spitalmeisters Siegmund Ecker, der mit Wiesen und Weingärten vier Quatembermessen stiftete und des Stadtschreibers und Bürgers Gregor Kirchaimer und seiner Hausfrau Radegund, die dem Spital gegen einen J ahrtag den Steinhof in Talheim verschafften, wurde bereits bei den Meßstiftungen gedacht. 1508 St. Bartholomä (August 24) vermachte der Passauer Pries ter und Spitalkaplan Toman Händl ein Gütl in St . Georgen bei Waidhofen zur Messe im Spital gegen einen J ahrtag. Der Kaplan hatte davon jährlich den armen Leuten im Spital 1 Pf. zu reichen. 1518 Montag vor dem „Vasthangtag" (Februar 15) vergabten Lienhart Huber zu Mausbach und Katharina, seine Haus- frau, eine Wiese zur besseren Verpflegung der Armen und als Zuge- hör „40 gute landgabige Pfening in Österreich ewigs Geld". 1523 Samstag vor St. Andre (November 28) schenkte Pet er Gattermayr, Ex- pfarrer von St. Florian, dem Spital zwei Äcker. 1525 nach .dem Sonn- t ag Judica (April 3) übergaben Stefan Schust er und Margret , seine Hausfrau, dem Spital einen Zehent. Di e; Stiftungen wurden durch die Glaubensspaltung nicht unterbrochen, sondern liefen das ganze Jahr- hundert weiter. 1526 Erichtag vor St. Thomas (Dezember 18) ver- machta die Witwe Christina Ecker dem Spital einen Zehent. Der aus Enns stammende Franziskanerprovinzial Siegmund Gartner errichtete aus dem väterlichen Erbe (300 fl. ) mit Erlaubnis des Ordensgenerals Jakob de Ancona ein „Gesperrt" für 30 Ennsel' Arme. Diese sollten an eini- gen Tagen des J ahres je 1 Seidl Wein, 1 Pfenart Brot, ein Stück ge- sottenes Rindfleisch mit Brühe (drei' Stück aus einem Pfund) er- halten. 1553 St . Matthäus (September 21) errichtete der Kustos der Minoriten in Österreich ob der Enns, Georg Haslhuber von Steyr, Guardin in Linz und Wels, unter Berufung auf den Wert des Almosens b ei Tobias eine Armenspende, ,,damit die Armen in Enns einen Genuß des gewesten Klosters empfinden" . Er widmete zu dieser Spende einen Dienst und 20 Pf. d. Spendtage waren die Sonntage Invocavit, Re- miniscere, Laetare, Judica, Exaudi und der Ulrichstag. 1558 kam die Mühle zu Niedern-Lorch in das Eigentum des Spitals, ob durch Kauf -0der durch Schenkung, ist unbekannt• 52 ). 1558 November 20 verliehen -die drei Gerhaben des Reinprecht zu Wallsee, Franz Freiherr von Grot- t eneck, kaiserlicher Rat, Ruprecht Welzer zu Spieglfeld, Maximilian Rungg zu · Pfeilberg, dem Spital zu einer Mühle in Lorch ein Drittel 'Wiesengrund bei der „Wuer" zu Einsiedl. 1571 Neujahrstag (Jänner 1) '°') 1558 November 12 beurkundet Michael Winter von E nns die Übergabe. .Dipl om., Bd. XX IX, nach dem Original im Stadtarchiv Enns.

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