Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

191 serung der Kos t und vermehrte diese Stiftung durch Zehente und einen Hof in Neukirchen zur Aufnahme einer Krankenwärterin. 1519 J änner 1 bestätigte kurz vor seinem Tode Kaiser Maximilian I. von neuem di e Schenkung aller Güter des Bürgers Wolfgang Huebmayr an das Spi- tal''"), 1519 Juni 21 setzte die Witwe Margaret Eg·ensteiner dem Spital 8 Pf. d aus, 1519 Juli 19 vergabte Wolfgang Huber zwei Höfe' in der Pfarre Gunskirchen, 1522 stiftete der Hohenfeldersche Kaplan zum Bruckamt. Vom Erlös sollten u. a. vier Hausarme um 9112 s neue Röcke und die Spitaler Holz bekommenm). 1523 November 12 schenkte die Witwe Dorothea Leinweber dem Spital einen Pflanzgarten 445 ) . 1524 Juni 13 überantwortete der Frühmesser Christoph Merzenberger , Sohn des Lichtmeisters, sein Erbe (ein Haus, eine Hofstatt und einen Garten) dem Spitalmeister für verschiedene Gottesdienste, 28 Pf. d für die Ar- men und ein jährliches Seelbad im äußeren Bad vor der Stadt. Später machte derselbe Geistliche mit einer Sölde, einem Krautgarten, einem Zehent und einem Gut eine Zustiftung. Die Spitalstiftungen liefen, wie das Stiftsbuch von 1563" 0 ) zeigt, weiter und dürften sich das ganze J ahrhundert hindurch fortgesetzt haben. 1528 September 28 verg·abte Oswald Krottendorfer Pointen, 1541 verstiftete der Spitalmeister Sieg- mund Wallenstorfer 200 Pf. d, 1560 September 24 die Witwe Barbara Fischer einen Garten in Wels. 1583 beschloß die Stadt einen Neubau, mit dem im folgenden J ahre begonnen wurdem). Das sogenannte Hof- o d e r K a i se r s pi t a 1 gehörte zur kaiserlichen Burg· in Wels, dürfte aus dem letzten J ahrzehnt des 15. Jahrhunderts, stammen und war für alte Bedienstete der Burggrafschaft Wels bestimmt 448 ) . Das Arm e n- Si ec h e n h a u s zu S t. B e rnh a rd in in der Stadtpfarre Wels wurde vor 1490 von der Bürgerschaft für verarmte und kranke Welse r gestiftet'·'°). Wi e der Stiftsbrief der Barbara Katzinger von 1491 April 8 beweist, fi elen auch in diese Anstalt manche Stiftungsanteile' 50 ). 4. Enns. Das Bür ge r s pi t a 1 der ältesten Stadt des Landes stammte aus dem 14. J ahrhundert und erfreute sich mit seiner Kirche einer regen Bes tiftung' 01 ) . Manche aus anderen Stiftung·en bekannte N·amen schei- nen auch hier auf und bezeugen die innere Verwandtschaft von Re- ligion und Karitas. Gleich eingangs steht eine durch ihre Begründung· charakteri stische Stiftung. 1493 Montag nach Lae tare (März 18) ver- schafft e nämlich Martha Perausch, Bürger und Spitalmeister, den Armen 443 ) Dipl oma ta r, Bd. XXIX., na ch c!Am Ori g ina l im Mnsea l a r chiv. 4 "14 ) Mei ndl K ., Wels, Bd. II, S. 78. 44 ') Meindl K., a . a . 0, , S. 63. 4 46 ) Ver wahrt im S ta dtpfar r archiv , vels, s t a rk benützt von Meindl. 447 ) Meindl K. , a . a . 0 ., Bd. II, S. 64. ' 4 8 ) Me indl K ., a . a . 0., Bd. II, S. 11 f. 44 ') E benda., S. 67. 400 ) E benda , S . 77. " ' ) Herrn P rima rius Dr . J osef Schi cker, der mi ch a uf di e wichti gs t e Quell e. · ,,Kurze Beschreibung des Bür ger-Spita ls in Enns nebs t Abschriften der n och vorha nden en Urkunden", H s . au s 1835 im P far r archiv Enns, a u fmerksam machte„ da nke i ch ' a uch an di eser S telle a u fs h erzl ichste .

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