Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

147 Christi 304 ), die 14 Nothelferfriese 305 ) regen zur Überwindung der Lebens- nöte ,an, in :der Anna der hl. Sippe hat der Geist der Mütterlichkeit, in St. Christophorus der Seele Sehnen nach Christus Gestalt angenommen. Die Schutzmantelmadonna führt zur lieben Frau, die Gerichtsbilder weisen auf die letzten Dinge des Erdenpilgers 300), die Allerheilig·enbilder auf des Christen Endziel. Eine farbenprächtige Ergänzung erfährt der Bilderreichtum der Kirchen durch die G 1 a s g e m ä 1 d e. Leider ist auch dieser Schmuck der gotischen Kirchen größtenteils vernichtet worden. Das heikle Material, Unkenntnis über den Wert der Glasge- mälde und geschäftskundige Händler, vereinzelt bilderstürmerischer Geist der Reformationszeit 307 ) trugen zur fast gänzlichen Vernichtung dieses Schatzes bei 309). Die Glasgemälde sind in einer Reihe von Fällen datiert und mit der Stiftung·slegende versehen 300 ), andere sind aus stil- kritischen Erwägungen der hier in Frag·e kommenden Zeit zuzu- schreiben"10). Einzelne Stücke sind vielfach von ihren Stiftungs- orten verschleppt 311 ), von der ehemaligen Existenz anderer wissen wir nur mehr aus literarischen Quellen" 12 ). Liebevolle Sorge wendet sich ferner der Erst- oder Neubeschaffung von G 1 o c k e n 313 ) zu. Ohne Zweifel bestehen in dieser Frage Zu- • 0 •) Z. B. die 3 Passionsbilder aus der Zeit um 1520' in der Pfarrkirche Ga - spoltshofen. Gaspoltshofen, S. 141 ff., und Gugenbauer G., Die gotischen Ku nst- denkmale der Pfarre Gaspoltshofen, ChKB., Bd. LXVIIr (1927), S. l0G ff. 36 •) Ein Beispiel in der Pfarrkirche Laakirchen. A. S., Reste alter Wand - malereien in der Pfarrkirche in Laakirchen, Oberös terreich, ChKB., Bd. LXXII (1931), s. 84 ff. 306 ) Vergleiche z. B. die Fresken in der 1512 vollendeteif Gruft der Anna- kapelle in Altenburg, der Begräbnisstätte der Prager. Grüll G. d. J., Altenburg im Machland, L inzer Vol ksblatt, 1931, Nr. 132. 307 ) Die Fenster der Kirche in Pesenbach z. B. wurden während der Refor- mationszeit von den Mesnerbuben durch Steinwürfe zertrümmert. Die Reste sind in St. Florian zu drei Fenstern vereinigt. Czerny A., Kunst und Kunstgewerbe etc., S. 68. 3 0 8 ) über diesen Gegenstand berichtete fortlaufend Gugenbauer G. in den Christlichen Kunstbl ättern. In den ChKB., Bd. LXIX (1928), S. 77 ff ., auch' die wertvolle Besprechung desselben Verfassers über Kieslinger F., Geschichte der Glasmalerei in Osterreich bis 1450, und ChKB., Bd. LXX (1929), S. 97 ff. Gugen- bauer G., Die Gotik in Oberösterreich, Radio-Vortrag für den Linzer Sender von 1929 Februar 4. 309 ) Beispiele das Glasbild der Marktkirche Waldhausen um 1520, das der Müller Petermair zu Waldhausen und Margret, seine Hausfrau, verfertigen lie- ßen. ChKH., Bd. LXX (1929), S. 15 und das Glasgemälde, das Kanonikus Lauen- ta.ler, Rektor der Kirche von Ottnang, 1494 dieser K irche stiftete, Gugeubauer G., Die Glasgemälde der Pfarrkirche zu Ottnang bei Wolfsegg, ChKB., Bd. LXVIII (1927), s. 9 f . 310 ) So das Glasbild St. Ulrich in Ternberg, Gugenbauer G., Glasgemälde, Ternberg a. d. Euns, ChKB., Bd. LXX (1929), S. 11 ff. und S. 15. 311 ) So kamen 2 Glasgemälde aus 1518, Stiftungen des Steyrer Patriziers Sebastian Heindl und Bürgermeisters von Weyer an der Enns, aus der Pfarr- kirche von ·weyer nach Krennstetten in Niederösterreich, Gugenbauer G., Die qoti k in Oberösterreich, ChKB., Bd. LXX (1929), S. 100. 812 ) Nach Hoheneck J ., Genealogie , Bd. III, S•. 551, stiftete z. B. nach 1494 Potentiana Prembser, geb. v. Sinzendorf, Glasfenster in die Pfarrkirche Sankt Peter in Aigen und nach Feldkirchen im Mühlkreis. 313 ) Mandl J ., Zur Geschichte des Ave-Läutens, Das Neue Reich, Bd. XIV (1932), S . 810. Kirchenlexikon, Bd. I, S. 846 ff. 10*

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