Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

130 erweitert 125). Damit ist die Grenze, welche sich diese Arbeit gesteckt hat, bereits überschritten. Doch seien die wenigen weiteren Kirchen- bauten im 16. J ahrhundert noch erwähnt, damit das Absinken der Bau- kurve um so deutlicher hervortritt. Um 1530 dürfte die von Hans Eggenfellner (i' 1532) gestiftete St. Anna k a p e 11 e in Maut h a u- s e n erbaut worden sein 120). über die Kirche von Z e 11 b e i Z e 11 h o f gehen die Meinungen auseinander, sie wäre entweder kurz nach 1500 oder nicht sehr viel vor 1542 beendet worden 121). 1535 wurde die Kirche von S t. L e o n h a r d bei Freistadt 128 ), 1540 die Kirche von A 1 t e n b u r g 1' 0 ) ferti ggestellt, 1550 die Kirche von S t. V e i t er- weitert130). Der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehören noch zwei größere Kirchenbauten an. 1563 brannte die Kirche von K ö n i g s- w i e s e n ab und wurde von Waldhausen in schönerer Form wieder- hergestellt131). Unter Propst Herman Parthenreuter (1577-1612) führt e Baumeister M. Hiob Eder das Langhaus der Ma r k t k i r c h e v o n W a 1 d h a u s e n auf, nachdem schon früh er in der S t i f t s k i r c h e bauliche Veränderung·en vorgenommen worden ware11 132). Dieser Aus- gang beleuchtet den Reichtum der Kirchenbauten zu Beg;inn des 16. Jahrhunderts um so heller, als diese Kirchen und Kapellen auf einein harten, armen Boden entstanden sind. Wenn das untere Mühlviertel schärfer hervortritt, so ist dies zunächst eine Folge seiner besseren Durchforschung. Ohne Zweifel wird eine baukundliche Aufschließung auch des oberen Mühlviertels die Fülle der Neu- und Umbauten von Kirchen in der Zeit zwischen 1490-1525 noch erheblich vermehren. b) S üdli c h d e r Don a u 133 ) . 0 h n e g e nau e Baudaten sind dem 15. Jahrhundert und zwar der zweiten Hälfte, folgende Kirchenbauten zuzuschreiben 134 ): Adlwang, Gaspoltshofen, Hofkirchen bei Enns, Kirchham, St. Konrad bei Gmunden, Linz (Presbyterium der Martinskirche), Magdalenaberg 125 ) Reisa cher M., Das Deka na t St. J ohann, S. 226. 128 ) Mayr J., Mauthausen, S. 192. 127 ) Die er s t e Meinung äußert Stelzmüller L ., Heima tbuch des Marktes Zen bei Zellhof, S. 41, die zweite Oberwaldar 0 ., Unteres Mühlviertel, Bd. I , S. 90. 128 ) UMV., S. 91. 120 ) Grüll G., d. J ., Altenburg im Machla nd, Linzer Volksbla tt, 1931, Juni 9, Nr. 131. 180 ) RSch., S. 320. 18 1 ) Kolb G., Ma ri a nisches Oberös t erreich, S. 280. Oberwalder O. , UMV.• S. 104 ft., weiß von diesem Brande nichts. Viellei cht erklären sich die dort be- sproch enen Baueigenheiten a us dem Aufba u na ch dem Brande. 132 ) Blumentha l H., Wa ldha usen im 16. J ahrhundert, HG., Bd. I X (1928) . S. 131. Das Langhaus der Marktkirche wurde 1610 fertigges t ellt. Ebenda S. 136. UMV., S. 110. 133 ) Für das Traun- und Hausruckviertel fehlt leider ein Behelf wie das. Buch über das untere Mühlviertel gänzli ch. Der Wunsch nach einer oberöster- rei chi schen Kunsttopographie wird immer dringend er. Da s gebotene Ver zeichni s. i st durchaus unvollständig. tn•) Die Angaben sind Oberchri sti F., Der gotische Flügela lta r zu Kefer- ma rkt', S. 42, entnommen.

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