Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

89 Grunde zur Rolle der Minderheit verurteilt. Der Vollständi g·keit wegen sei schließlich noch auf die viel größere Zahl von N e b e n- und Z u- k i r c h e n sowie auf di e S c h 1o ß k a p e 11 e n verwiesen, die nach dem Adelsprivileg von 1568 protes tantische Schloßpfarrkirchen wurden und zur Bestiftung mit Prädikanten förmli ch einluden. In der über- großen Zahl von Kl einkirchen fand die A. C. ihre gegebenen ersten Predigt- und Kulträume vor. Hier stand der Adel auf eig·enem Boden und hatte Rechtsgrund unter den Füßen . Seine Versuche, möglichst viele dieser kleinen Gotteshäuser gänzlich für die Zwecke der A. C. zu beanspruchen, begegnen erst in der rudolphinischen Zeit dem Wider- stand auf katholischer Seite, wie z. B. die wütenden Kämpfe um Anna- berg, Stadelkirchen und die Spitalkirche von Ottensheim beweisen. Olme Frage war jedoch diese dri t te Gruppe von Gotteshäusern das eigentliche Herrschaftsgebiet des Adels. Mit di esen Ergebnissen der kirchlichen Topographie und Rechtsverhältnisse und den entsprechenden Ableitungen für die Zeit der konfess ionellen Kämpfe ist der Abschnitt über den äußeren Rahmen beendet und es gilt jetzt das religiöse Leben und die innerkirchlichen Zustände im Land ob der Enns vor der Refo r- mation ins Auge zu fassen.

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