Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

79 a. W.). Im Deka. n a t Pa b neu k i r c h e n: Dimbach (Waldhausen), St. Jakob (St. Thomas a. Bl.), Kaltenberg, Mönchsdorf (Königswiesen). Im Dekanat Sa r 1e ins b ac h: Feuchtenbach (Altenfelden), Jul- bach (Peilstein), Lembach (Sarleinsbach), St. Leonhard (Sarleinsbach), Niederkappel (Pfarrkirchen), Oberkappel (Pfarrkirchen)4 58 ), Putzleins- dorf (Sarleinsbach) 450 ). Im D e k an a t Wart b ur g ob der Aist: Allerheiligen, Kapelle am hl. Stein, Frankenberg (Filialen von St. Ge- org·en a. G.), Hagenberg· (Wartberg-)4° 0 ), Maria Laab (Naarn), Heinrichs- ldrche und Barbarakapelle in Mauthausen, Niederzirking (Ried · i. R.), Rechberg (Pierbach). b) W i c h t i g e r e S c h 1o ß k a p e 11 e n. / Eine genaue übersieht über diese letzte Gruppe von Kultstätten ist schwer möglich. Sicher gab es mehr Schlösser und Adelsitze' 01 ) als Schloßkapellen. Es bestanden Ansitze ohne Kapellen und Schlösser mit zwei Burgkapellen oder einer Kapelle und einer Schloßkirche. Unter Schloßkirche verstehe ich eine größere Kapelle, die auch au erhalb des Burgfriedes stehen kann, aber doch infolge ihrer ·Nähe als zum Schloß gehörig zu betrachten ist wie etwa die Kirche von Steinbruch. Ihre Zugänglichkeit ist daher eine g·rößere, ohne daß alle Merkmale einer öffentlichen Kirche gegeben sind. Die so umgrenzte Schloßkirche fällt unter den Begriff des oratorium publicum im Sinne des kanoni- schen Rechtes, während die meisten Burgkap e 11 e n oratoria semi- publica waren 462 ). Reine Privat o rat o r i e n · kommen hier nicht in Betracht. Noch schwieriger als die Zählung der Schloßkapell~n sind die B e- n e f i z i ums ver h ä 1 t n iss e derselben. Von nicht wenigen Schloß- kapellen sind im Laufe des 15. Jahrhunderts Burgkapläne nachzuweisen und zwar auch von solchen, füe in der :PM. nicht als Kuratstellen auf- erscheinen. In der Regel sind das vom Schloßherren für seine Zwecke aufgenommene Priester. Manchmal wird die Schloßkapelle wie eine Filiale durch einen Gesellpriester von der Pfarre aus versehen, die Aufnahme eines eigenen Schloßgeistlichen zieht in diesem Falle die Rechtsfolgen eines Ausbruches nach sich, nämlich schriftliche Ein- willig·ung des Pfarrers, Entschädigung desselben durch eine Abfin- dung oder durch eine jährliche Leistung, genaue Umschreibung der Rechte des Kaplanes, Sicherung· der Abhäng·igkeit der neugeschaffenen Stelle von der Pfarre und vertraglicher Schutz der Rechte der Pfarr- H 8 ) Au sb ruch von Wegscheid. 409 ) Obwohl Putzleinsdorf erst 1686 August 26 Vikariat wurde, sagt der Stifts- brief selbst, daß dort „seit unerdenklichen Zeiten allzeit ein Priester gewesen" . Fuchs F., Aus der Vergangenheit der Pfarre Putzleinsdorf im Mühlviertel, HG., Bd. III (1922), S. 242. •••) Nach Mayr J., Die Kirchen Pregarten, Wartberg und Hagenberg, S. 12 f., friiher Schl ollkapelle. 46 1 ) Ihr Ver zeichnis bei Hoheneck, Genealogie, Bd. I, S. 3 ff. Dazu Sekker F., Burgen und Schlösser, Stli.dte und Klöster Oberösterreichs. 462 ) Codex Juris Cauon ici, Cau. 1188, § 2, 1 und 2.

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