Karl Eder - Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung

67 wieder aufg·erichtet worden sein, denn 1491 November 7 bestätig·t Bi- schof Christoph von Passau die Stiftung einer ewigen Frühmesse zu Schwans 395 ) . Doch bedurfte es offenbar einer nochmaligen Stützung·s- aktion, da eine Urkunde berichtet, daß 1495 Juli 14 die Zechleute der St. Michaels- und Frauenzeche zu Schwans eine Frühmesse stifteten 300 ). Es kann sich offenbar nur um dasselbe Frühmeßbenefizium handeln, das in der Folge mit weiteren Zustiftungen bedacht wurde 307 ). Soviel ist sicher, daß ohne diese Aufstiftung das alte Benefizium zusammen- g·ebrochen wäre und infolgedessen die Einreihung dieser Frühmesse unter die NeugTündungen berechtigt ist 398 ) . In der alten Wolfgangskapelle in K a 11 h am stiftete 1493 Sankt Stephanstag des hL Märtyrers im Schnitt (August 3) Hans Vatter- hammer zu Bruck an der Aschach ein Benefizium 3 " 0 ), der besonders ein- gehend abgefaßte Stiftsbrief schreibt eine tägliche Messe vor. Kolla- tion und Präsentation der Messe und ·des Kaplanhauses behält sich der Stifter vor. Stets soll der Älteste ihres Geschlechtes den Kaplan auf- nehmen, ihm sein Freig·estift, Messe und Kapelle verleihen, ihn dem Passauer Bischof präsentieren und den Lehensherren die Posseß g·eben. Die Auswahl (wohl unter den Bewerbern oder das erste Anrecht?) habe der älteste Kaplan 400 ). Die Benefiziumsgründungen in den drei Wilheringer Pfarren Gra- mastetten, Leonfelden und Oberneukirchen stehen im engsten Zusam- menhang mit dem regen kirchlichen Leben und einer vielseitig·en Stiftungstätig·Irnit in den genannten Orten und geben Zeugnis vom Wohlstand der Bürgerschaft. In G r a m a s t e t t e n hatten 1512 Pfarrer Leonhard Alkofer und die Zechleute Abt Kaspar I. von Wil- hering um die Aufnahme eines Kaplanes zur Mehrung des Gottes- dienstes gebeten und am 17. September desselben Jahres die Erlaub- nis erhalten. Dem Kaplan wurden vorläufig eine Wochenmesse und 12 Pf. d aus dem Zechschrein zugewiesen. Kost und Wohnung hatte bis zur Besserung der Stiftung· der Pfarrvikar beizustellen. Später 395 ) Diplomatar, Bd. XXVII, nach dem Original im Schloßarchiv Riedegg. 3 96 ) Diplomatur, Bd. XXVIII. 397 ) 1496 Mai 30 stiften Pfarrer Siegmund Aspolterer zu Perg und seine Mutter zwei Xcker zur Frühmesse in Schwans. Diplomatar, Bd. XXVIII, nach dem Original im Stiftsarchiv St. Florian. 1504 machte die von Gmundener Stif- tungen her bekannte Familie Truent eine Zustiftung. Ziegler A., Beitrag zur Geschichte der Altpfarre Schwanenstadt in der Festschrift Schwanenstadt einst und jetzt, S. 26 . 39 8 ) Aus 1495 i st auch der Antrittsrevers des Friihamters Wolfgang erhalten. Ziegler, a. a. 0., S. 26. 399 ) über die Vatterhammer, Strnadt J., Peuerbach, S. 236, Anm. 1. Der Schwiegersohn des Stifters \Volf Herleinsperger zu Tannberg verzichtete 1494 Sep- tember 24 auf das Spoliationsrecht. Beim 'rode des Benefiziaten sollte dessen Habe an die Kirche fallen. Haberl A. , Kallham, SchH., Bd. I (1910), S. 32. •••) Kollationierte Abschrift eines Transnmptes des Stiftsbriefes, dessen Original dem Pfarrer von Kallham hinausgegeben wurde, zu Randen der Henschaft Pruck an der Ascha von 1604 Juni 3 durch Hans Freiherrn von Haim, Verwalter der Landeshauptmannschaft an Wolf, Ernerich und Heinrich Herleinsperger zum Hochhaus, Altenhof, Li chtenau und Pruck an der Aschach. StSoöLH., Bd. LXIV (Kallham). 5*

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2