Da das Kraftwerk Mühlrading das unterste der fünf Ennskraftwerke ist, spielt hier das Ge schiebe der Enns auf absehbare Zeit überhaupt keine Rolle, weil es ja vorerst in den Stauräumen der oberen Werke liegen bleibt. Die Anlandung von Schwebstoffen war dann auch in Mühlrading in den 6| Jahren Betriebs zeit bis zu der im Juni 1955 in Staning vorgenommenen Spülung des Stauraumes unwesentlich. Hingegen setzte sich bei der erwähnten Spülung ein Großteil der vom Stausee Staning abge triebenen Schwebstoffe in Mühlrading wieder ab. Eine Beeinflussung des Schwellbetriebes ist aber dadurch nicht eingetreten, weil die Absenkungen des Stauseespiegels beim Schwellbetrieb maximal 1-20 m betragen und die Anlandung der Schwebstoffe überwiegend an den tieferen Stellen des Stauraumes erfolgte. Bei der geringen Stauhöhe von Mühlrading ist anzunehmen, daß die liegenbleibenden Schwerstoffe beim nächsten größeren Hochwasser wieder abgetragen werden. IV. Wehranlage. Die 110 m lange Wehranlage ist als Schützenwehr mit fünf Öffnungen mit je 17-25 m lichter Weite zwischen Schützenpfeiler ausgebildet, wobei auf den Pfeilern eine Straßenfahrbahn mit darunterliegendem Kabelgang sowie die Kranfahrbahn und Windenhäuser zu liegen kommen. Jede der fünf Wehröffnungen wird durch Doppelhakenschützen mit 9 m Höhe abgeschlossen. Die 38—40 m breite Wehranlage ist eine Flachgründung in Schlier mit Betonsporen auf der Ober- und Unterwasserseite. Kleinere Hochwasser und Eisgang wird durch Absenken der Oberschützen abgeführt. Zur weiteren Hochwasserentlastung sowie zum Schotterabzug wird der Unterschütz in den Ober schütz eingefahren. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Oberschütz mit dem eingefahrenen Unterschütz über den höchsten Oberwasserspiegel zu heben und alle fünf Wehröffnungen mit je 17-25 X 9 m freizugeben. Die Energieverruchtung erfolgt im Beton-Tosbecken mit 2 m hohen Zahnschwellen. Der über die gesamte Wehranlage und das Krafthaus führende Portalkran (Lieferung ArdeltWerk, Eberswald) mit einer Tragfähigkeit von 60 t und einer Spannweite von über 34 m bewältigt den Transport von Maschinenbestandteilen und das Versetzen der ober- und unterwasserseitigen Dammbalken. Er ist als Spreizkran ausgeführt, der im Ruhestand auf seinen Abstellplatz gefahren wird und dessen Brücke durch Spreizen der Pendelstützen abgesenkt werden kann. V. Krafthaus. In dem an der linken Flußseite gelegenen Krafthausteil des Staukörpers sind die vier Turbinen einläufe samt Spiralen und Saugschächten untergebracht. Die Turbineneinläufe sind durch Fein rechen abgeschlossen und mit einer fahrbaren Rechenreinigungsmaschine ausgestattet. Sowohl die Turbineneinläufe wie auch die Saugrohr-Austrittsöffnungen sind durch Dammbalken ver schließbar. Der Krafthausüberbau ist nur bis zur Straßenoberkante hochgeführt, so daß das ebene Eisen betondach in gleicher Höhe mit der Oberkante der Wehrpfeiler liegt. Die fünf auf Laternen aufgesetzten Dachkonstruktionen über den vier Maschinensätzen und dem Abstellraum sind abhebbar. Die Maschinenanlage umfaßt vier Maschinensätze, bestehend aus je: 1 Kaplan-Turbine (Lieferung Voith, St. Pölten) mit senkrechter Welle, regulierbaren Leit schaufeln und Laufradflügeln. Leistung bei 8-45 m Ausbaufallhöhe und 75 m^/s 7050 PS Betriebsdrehzahl 125 U/min Schluckfähigkeit 75 m®/s Fallhöhe bei Ausbaudurchfluß (300 m^/s) 8-45 m gekuppelt mit 1 Drehstromgenerator (Lieferung SSW-Berlin)
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