Rinnen. Dieses Relief bedingt zusammen mit der Lage der Vorflut die Verteilung und die Strö mungsrichtung des Grundwassers in unserem Gebiet. Im Flußbett steht der tertiäre Mergel schon in ganz geringer Tiefe an. Nahe dem rechten Ufer sinkt die Mächtigkeit der Geschiebelage unter einen Meter, nahe dem linken Ufer steigt sie gegen zwei Meter an. Es ist anzunehmen, daß bei Hochwasser diese Geschiebelage in Bewegung kommen kann und daher noch jetzt der Ennsfluß hier den Schlienmtergrund beschürft und sich in ihm eintieft. Die Beschaffenheit des Schliers entspricht gemäß den Bohrberichten wohl jener, die der miozäne Schiefermergel (Schlier) allgemein im mittleren und östlichen Vorland Oberösterreichs aufweist und wie er im Steilhang der Loderleiten einige Kilometer flußabwärts der Bohrstellen vor Augen geführt wird. Die bodenphysikalischen Eigenschaften des Baugrundes wurden an Hand von ungestörten Bodenproben im Erdbauinstitut der technischen Hochschule München geprüft, worüber ein gesonderter Bericht vorliegt: Am linken Ufer, in der sogenannten „Plaik", etwa 700 m flußaufwärts der Wehrstelle bei Flußkilometer 15-3 bis 14-6, schürft der Ennsfluß am Prallhang den Schlieruntergrund an. Die Schlieroberfläche reicht gemäß der tachymetrischen Aufnahme am steilen Uferabbruch bis 264-4 m NN empor. An der Stelle, wo der Steilhang vom Flußufer zurücktritt, fließen einige Quellen aus. Weiter flußabwärts sinkt die Schlieroberfläche unter der Uferüberdeckung ab. Das Flachufer bilden hier Grobkiese, die von einer 1—4 m mächtigen Feinsandschichte überlagert werden. Auch am rechten Ufer besteht die Talfüllung über dem Schlieruntergrund aus gutdurch lässigem Grobkies, dem entsprechend der Nähe des Gebirges reichlich große Geschiebeblöcke eingelagert sind. Die Wehranlage ist demnach auch an der rechten Flanke in einen wasserdurchlässigen Gesteinskörper eingebunden. Erst östlich der Flußschleife von Ernsthofen steigt der wasser durchlässige Schlier über das Stauziel empor. Entlang des Ufers der Ernsthofener Flußschleife wurde ähnlich wie am linken Ufer über dem gutdurchlässigen Grobkies eine 1—2 m dicke Sandschichte festgestellt. Im nördlichen Teil der Flußschleife zeigen sich im Schotterkörper dünne Nagelfluhbänke. III. Hydrologische Verhältnisse. Da zwischen dem Kraftwerk Mühlrading und dem 6-2 km flußaufwärts liegenden Kraftwerk Staning keine neuen Zubringer auftreten, gelten bezüglich Wasserführung und Abflußmengen die gleichen Angaben wie für das Kraftwerk Staning. Die kennzeichnenden Wasserführungen sind folgende: Niedrigstwassermenge (1948) 40 m®/s Mittlere Niederwassermenge (1896—1948) 66 m^/s Mittlere nutzbare Wassermenge 187 m®/s Höchste Hochwassermenge (1899) 3300 m^/s Ausbaudurchfluß 4 X 75 = 300 m®/s Niederschlagsmengen: Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (1891—1930) 1581 mm Mittlere jährliche Abflußhöhe im Regeljahr (1896—1948) 1130 mm Abflußfülle: Im Regeljahr (1896—1948) 6860 Mio m^ Geschiebe- und Schwebestofführung: Die Menge an Geschiebe und insbesondere an Schwebestoffen, welche die Enns mit sich führt, ist nach den jüngsten Erhebungen wesentlich größer als vor dem Bau angenommen wurde, siehe Folge 12, II. Auflage, Kraftwerk Großraming.
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