Infolge dieser Erkenntnisse begann die Oberösterreichische Kraftwerke A. G. (OKA) im April 1939 mit der Umarbeitung des Kanalprojektes in eine Reihe von Flußstaustufen. Im August desselben Jahres erfolgte die Erklärung des Projektes zum bevorzugten Wasserbau und Ende September 1939 wurden die wasserrechtlichen Verhandlungen bezüglich der Staustufen Staning, Mühlrading und Hiesendorf durchgeführt. Das Projekt des Kraftwerkes Mühlrading stammt von der Siemens-Schuckert A. G., Berlin, imter Mitwirkung des Geologen Dr. J. Schadler, Linz. 3. Geschichte der Baudurchführung. Mit dem Bau des Kraftwerkes Mühlrading wurde im Oktober 1941 durch die OKA begonnen. Die baulichen Arbeiten wurden von der Firma Kella & Co., Wien, durchgeführt. Die Bauarbeiten wurden in zwei Bauabschnitten vollzogen. Der Bauabschnitt I umfaßte drei Wehrfelder und war bis Anfang 1943 soweit fertiggestellt, daß bereits die Öffnung der Baugrubenumschließung erfolgen konnte. Ende 1943 waren die Bau arbeiten im Bauabschnitt I beendet und es wurde mit der Montage der Wehrschützen begonnen. Ende 1942 war mit der Baugrubenumschließung im Bauabschnitt II, der die restlichen zwei Wehrfelder und das Krafthaus umfaßte, begonnen worden. Die Baugrubenumschließtmg erfolgte mit eisernen Spundwänden, die bis zum Schher reichten. Die Spundwände waren im Oberwasser in doppelter und im Unterwasser in einfacher Lage aufgestellt. Die Baugrubenumschließungen waren entsprechend den dreijährig auftretenden Hochwassern für 1600 m^/s bemessen. Eine Überflutung der Baugruben ist während der Bauzeit nicht eingetreten. Auf Grund des zweiten Verstaatlichungsgesetzes wurde das baulich nahezu fertiggestellte Kraftwerk Mühlrading von der Ennskraftwerke A. G. übernommen. Die Fertigstellungsarbeiten waren durch die ungünstigen Nachkriegsverhältnisse stark beeinträchtigt. Der bauliche Teil des Kraftwerkes war zu Kriegsende samt den Dammschüttungen im Rück stauraum praktisch fertiggestellt. Die Inbetriebnahme hätte bereits Ende 1946 mit einer Maschine erfolgen können, doch konnten die maschinellen Einrichtungen infolge langwieriger Freigabeverhandltmgen von der Siemens-Schuckert A. G., Berlin, nicht rechtzeitig geliefert werden. Trotzdem wurde das Kraftwerk Mühlrading bis Ende 1948 zur wasserwirtschaftlichen Aus nutzung des Ennsflusses mit seinem Stauraum als Gegenspeicherbecken eingesetzt, wodurch das oberliegende Kraftwerk Staning weitgehendst zur Spitzendeckung im Schwellbetrieb heran gezogen und in wasserarmen Zeiten die behördlich vorgeschriebene Restwassermenge von 20 m®/s im Unterwasser des Kraftwerkes aufrechterhalten werden konnte. Für die Errichtung des Kraftwerkes Mühlrading waren nachstehender BaustoffVerbrauch und folgende Bauleistungen erforderlich: Baustoflfverbrauch: Bau- und Maschineneisen 7.800 t Zement 24.0001 Bauholz 5.600 m® Ziegel 515.000 Stk. Bauleistungen: Erdarbeiten 465.000 m® Beton 75.000 m® Granitbruchsteine 11.200 m® Der für die Betonierarbeiten notwendige Zuschlagstoff wurde an Ort und Stelle gewonnen, die Zementbelieferung erfolgte durch die Werke Kirchbichl, Hatschek und Brünn-Königsfeld.
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