Die Eigenbedarfsanlage selbst befindet sich ebenfalls in der Höhe des Maschinenhausflures neben der 6-kV-Anlage und ist in Gerüstbauweise ausgeführt. Sie kann über je einen 400-kVA-Transformator 6/0,4 kV oder 25/0,4 kV angespeist werden, wobei iin letzteren Falle die Stromversorgung bei Ausfall des 25-kV-Netzes der OKA von der Restwassermaschine her erfolgt. 5. Gleichstromanlage Die Erfahrungen im Kraftwerk St. Pantaleon mit Nickel-Kadmium-Batterien waren so befriedigend, daß auch im Kraftwerk Garsten-St. Ulrich für die Gleichstromversorgung solche Batterien verwendet wurden. Es wurden aufgestellt: 1. 1 220-V-Batterie, 180 Ah, als Betätigungsbatterie, 2. 1 24-V-Batterie, 130 Ah, Gefahrmeldung, 3. 1 24-V-Batterie, 45 Ah, Telephon, 4. 1 12-V-Batterie, 130 Ah, Funkanlage (für Fernwirkzwecke). Alle Batterien arbeiten im Pufferbetrieb zusammen mit modernen, vollautomatisch gesteuerten Halbleitergleichrichtern der Firma Fessler, welche den richtigen Ladungszustand der Batterien, der für diesen Batterietyp besonders wichtig ist, gewährleisten. 6. Warte Wie schon anfangs erwähnt, wurde im Hinblick auf die Vollautomatisierung und Fernsteuerung des Kraftwerkes keine klassische Warte vorgesehen, sondern in der Maschinenhalle eine Bedienungsschalttafel aufgestellt. Auf den Feldern sind übersichtlich alle Geräte für die Handsteuerung der Generatoren und Leitungen sowie die sinngemäß dorthin gehörenden Geber für die Automatik und Fernsteuerung, wie z. B. Sollwerteinsteller, Drehzahlversteller usw. untergebracht. Auf weiteren Feldern sind die Wehrfeldsteuerung und andere Geräte, welche zur Fernsteuereinrichtung des gesamten Kraftwerkes gehören, angeordnet. (Näheres ist dem Bericht „Einrichtungen für die Automatisierung und Fernsteuerung des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich“ von Ing. Alfred Loibl zu entnehmen.) Der Raum hinter der Bedienungsschalttafel dient als Relaisraum zur Unterbringung aller Schränke und Geräte für Automatik, Meldung, Schutz und Zähleinrichtungen. Der Bedienungsschaltschrank für die Turbine ist getrennt von dieser Bedienungsschalttafel aufgestellt und befindet sich in der Reglergrube (siehe Bericht Dipl.-Ing. Helmut Bernt „Die maschinellen Einrichtungen des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich“). 7. Restwassergenerator (österr. Brown Boveri-Werke AG, Wien) Der in der Einleitung bereits erwähnte Restwassergenerator hat folgende Daten: Type ........................................... Nennleistung ............................ Leistungsfaktor.......................... Nennspannung .......................... Nennfrequenz .......................... Nenndrehzahl .......................... Durchgangsdrehzahl ................ Schwungmoment ...................... WAW 175/50/16 2,35 MVA cos cp = 0,8 6,3 kV ±5% 50 Hz 375 U/min 890 U/min 14,35 tm2 Grenzwert der Erwärmung a) Stator ............................. 60 °C b) Rotor ............................. 70 °C bei Ausgangstemperatur.......... 35 °C Reaktanzen (gesättigt) Synchron............................. 126% Transient ........................... 31% Subtransient ....................... 18,9% Leerlaufzeitkonstante (gesättigt) ................... 2,1 sec Gesamtgewicht......................... 23,7 t davon Ständer.................... 8,11 Läufer................................. 15,61 Tangentialkraft im Generatorring.......... 7,5 t (bei Klemmenkurzschluß) Es handelt sich um einen Generator der Bauform W 40, d. h. mit Flanschwelle, oberem und unterem Führungslager und Spurlager oberhalb des Rotors für direkte Kupplung mit der Welle der Kaplanturbine, ohne Erregermaschine, mit der Erregungseinrichtung „Compatrol“ der Firma österr. Brown Boveri-Werke AG ausgerüstet, welche an anderer Stelle näher beschrieben ist (siehe Bericht Dipl.-Ing. Hans Koss „Drei statische Erregungseinrichtungen im Kraftwerk Garsten- St. Ulrich“). Der Stator ist einteilig und besteht in üblicher Weise aus Gehäuse, Blechpaket und Grundring. Die Wicklung ist eine Zweischicht-Spulenwicklung. Für die Vakuum- Compoundierung der Spulen wurde eine Compoundmasse auf Asphaltbasis verwendet. Die Umpressung der Spulen erfolgte mittels Schellack-Mikafolium. Der Rotor sitzt auf einer Hohlwelle mit angeschmiedetem Flansch. Er besteht aus vier aufeinandergeschichteten Ringen, die am äußeren Umfang die mittels Schwalbenschwanz befestigten Pole tragen. An der Oberseite des Rotorkörpers ist der Radial-Ventilator aufgesetzt. Unterhalb des kombinierten Trag- und Führungslagers in der Höhe des oberen Armstemes sind die Stahlschleifringe für die Zuführung der Erregerenergie angebracht. Der Generator ist für Frischluftkühlung ausgelegt. Der oberhalb des Rotors angeordnete Radialventilator saugt die Luft aus dem Maschinenraum über eine Hälfte des Ringraumes von unten durch Statorpaket und Rotor an und drückt sie über die zweite von der ersten abgeschotteten Hälfte des Ringraumes durch einen Abluftkanal ins Freie. Am unteren Lagerstern sind die vier Bremsböcke angebracht, mit denen Rotor und Turbinenlaufrad stillgesetzt werden können und die ein Anheben des gesamten Drehteiles der Maschinenanlage im Revisionsfalle gestatten. Die Leistung der Maschine wird direkt über einen Blocktransformator auf 25 kV aufgespannt und über bereits erwähnte Kabel in die 25-kV-Anlage eingeleitet. Der Blocktransformator 2 MVA, 6/25 kV, wurde von der Firma AEG-Austria geliefert. 8. Erdung Um einwandfreie Erdungsverhältnisse zu erhalten, hat sich bei der Enns eingebürgert, die Bauarmierungen ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 233
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