Lagers in den oberen Behälter gepumpt und fließt dann über Rücklaufleitungen wieder dem unteren Behälter zu. Der Ölstand in den Behältern bzw. die Ölströmung, wird durch Schwimmerschalter überwacht. Das Spurlager, Bauart Escher Wyss Zürich, hat eine maximale Belastung von 425 000 kg aufzunehmen und leitet die Kräfte über Stützbock, Turbinendeckel, Stützschaufelring und die Stützschaufeln in den Spiralenkegel ein. Der zweiteilige Spurring aus Feinguß ist auf dem Stützflansch der Turbinenwelle angeschraubt, die Spursegmente mit Weißmetallaufspritzung stützen sich über kugelig ausgebildete Kippkörper auf einem Weicheisenring ab und werden in einem Käfigring geführt. Das Spurlager ist selbstschmierend und der als Pumpe ausgebildete Spurring fördert das öl über den Rippenrohrkühler wieder zum Spurlager zurück. Der Kühler ist unmittelbar neben dem Spurlagergehäuse angebracht, wodurch die Druckverluste sehr gering bleiben. Das Spurlagergehäuse ist zugleich das Ölreservoir, der höchste und der tiefste Ölstand sind durch Schwimmerschalter kontrolliert und- in die Gefahrenmeldung bzw. Abstellung eingebunden. Auf Ersuchen und auf Kosten der Lieferfirma wurden die Spurlager beider Turbinen mit einer Versuchseinrichtung ausgerüstet, die eine Überprüfung und Erweiterung der Berechnungsgrundlagen für Spurlager ermöglichen soll. Je zwei Segmente jedes Spurlagers sind mit Meßbohrungen und Fühlern versehen, die zur Ermittlung der Druckverteilung auf der Segmentoberfläche, zur Messung der Temperaturen unter der Lauffläche und im Inneren des Segmentes und zur Messung der Schmierfilmdicke dienen. Die Versuchssegmente sind weiterhin mit einer Einrichtung zur Messung der Segmentneigung versehen und so konstruiert, daß sich während der Versuche die Segmentbelastung und die Lage des Stützpunktes verändern läßt. Die Ölstreifer können ebenfalls verstellt werden, um ihren Einfluß auf die Segmentdaten zu untersuchen. Für die genaue Bestimmung des Wärmehaushaltes des Spurlagers sind zusätzliche Meßeinrichtungen eingebaut. Außerdem ist das eine Lager mit acht, das andere mit zehn Segmenten ausgerüstet, die jedoch vollkommen gleich und austauschbar sind. Die Versuche werden bei Leerlauf, Anfahren, Abstellen, sowie bei verschiedenen Betriebsbelastungen durchgeführt, wobei jedes Mal die Einstellwerte der Segmente variiert werden, um einen möglichst genauen Überblick in die Verhältnisse im Spurlager zu erhalten. Der Einbau der Versuchseinrichtungen erfolgte schon während der Turbinenmontage. Nach Beendigung der Versuche werden die Meßeinrichtungen zum Teil im Spurlager verbleiben und die Versuchssegmente in optimaler Einstellung fixiert. Um ein sanftes Anfahren der Turbine und zugleich eine erhöhte Lebensdauer des Spurlagers zu erreichen, ist zusätzlich noch eine Anhebepumpe vorgesehen, die beim Anfahren und Abstellen aktiviert wird und öl unter hohem Druck zwischen die Laufflächen des Lagers preßt. Bei Erreichen von 4O°/o der Nenndrehzahl wird diese Pumpe automatisch abgestellt bzw. eingeschaltet. Durch eine Anfangssperre ist gesichert, daß die Turbine erst dann angefahren werden kann, wenn die Temperatur des Spurlageröles mindestens 20° beträgt. Es sind daher zwei Heizkörper von je 1,5 kW Leistung vorgesehen, die durdi ein Kontaktthermometer gesteuert werden. Um die Bildung von Wärmenestern zu verhindern, wird zugleich mit den Heizkörpern eine Umwälzpumpe zugeschaltet, die aber auch dann, wenn die Spurringpumpe zufolge zu geringer Drehzahl nodi nicht wirksam ist, also beim Anfahren und beim Abstellen, die Ölumwälzung übernimmt. Das Obere Führungslager aus Stahlguß mit Weißmetallausspritzung ist in der Nabe des Tragsternes befestigt. Die Sdimierung des Lagers erfolgt durdi das aus den Drucköl-Zuführungsnuten für den Laufrad-Servomotor austretende öl und durdi Frisdiöl aus den Steuerleitungen, dessen Menge reguliert werden kann. Die Kühlung des Öles erfolgt gemeinsam mit dem übrigen Regleröl im Reglerölkühler. Das Austreten von öldunst aus dem Oberen Führungslager in den Generatorraum und aus dem Spurlager in den darüber angeordneten Pendelgenerator wird durdi Labyrinthdichtungen verhindert, in die vom Generatorlüfter erzeugte Sperrluft gedrückt wird. An anderen Stellen wird der öldunst durdi einen in der Reglergrube aufgestellten Ventilator abgesaugt und in ein Sammelgefäß gedrückt, das im Öllagerraum untergebradit ist. Der Laufradservomotor aus Stahlguß ist auf den obersten Flansch der Turbinen welle gesdiraubt. Der Generatorrotor ist mit Paßbolzen auf dem Servomotorzylinder befestigt. Die Rückführung der Verstellbewegungen der Laufsdiaufeln erfolgt medianisdi über drei am Servomotor befestigte Stangen auf eine unterhalb des Oberen Führungslagers angeordnete Rückführmuffe, von der die Bewegung durch Gleitsteine abgenommen und zum Regler weitergeleitet wird. 1.32 Turbinenregelung Das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich ist unbesetzt und wird vom benachbarten Kraftwerk Rosenau aus betrieben. An den Turbinen und ihren Reglern sind daher alle notwendigen Einrichtungen vorgesehen, um das Anfahren und Abstellen sowohl von Hand am Regler als auch automatisch vornehmen zu können. Die von der Firma Escher Wyss Zürich gelieferten Turbinenregler befinden sich, ebenso wie der Turbinen- sdialtschrank und die Windkessel, in der zwischen den beiden Maschinengruppen angeordneten und vom Maschinenbaus aus zugänglichen Reglergrube, deren Boden mit Riffelblech abgedeckt ist. Die Regler sind sogenannte Kabinettregler; alle Teile sind hierbei in einem in seiner Höhe dem Turbinenschaltschrank angeglichenen großen Kasten zusammengefaßt, der zugleich als Ölbehälter ausgebildet und durch Zwischenwände unterteilt ist. Die elektrischen Einrichtungen, wie Antriebsmotoren für die Reglerölpumpe, Hubmagnete, Laufrad-Leitrad-Verstellautomatik, Druckschalter usw. sowie das Steuerwerk sind in getrennten, öldunstfreien Fächern untergebracht, die von außen durdi Türen zugänglidi sind. Der Reglerölkühler ist im Ölsumpf eingebaut. Das Steuerwerk ist ein medianisdies Steuerwerk in Kastenbauweise und für die Anfahrautomatik mit einer Anlaufpumpe ausgestattet. Es ist zusätzlich mit einer Vorrichtung ausgerüstet, die beim Parallelsdialten über einen Magneten die Dämpfung praktisch ausschaltet und dadurdi eine rasche Lasteinstellung der Turbine bei Netzbetrieb ermöglidit. Bei Leerlauf und 226 H. Bernt: Die maschinellen Einrichtungen des Kraftwerkes Garslen-St. Ulrich
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