Betriebserfahrungen Um einwandfreie Meßwerte zu erhalten, wurden im Einzugsgebiet des Brunnens einige Standrohre zur Beobachtung des Grundwasserspiegels niedergebracht und über dem Kühlwasserbrunnen ein Schreibpegel aufgestellt. Wie zu erwarten war, hat sich der Wasserstand im Brunnen beim ersten Aufstau mit geringfügiger Verzögerung sofort dem Wasserspiegel des Stausees ziemlich genau angepaßt. Wasserspiegelschwankungen im Stausee laufen im Kühlwasserbrunnen mit nur etwas kleineren Amplituden und ohne wesentliche zeitliche Verzögerungen parallel mit. Anfang November 1967 wurde die Maschine I des Kraftwerkes und damit auch der Kühlwasserbrunnen in Betrieb genommen. Es konnte beobachtet werden, daß sich in den ersten Betriebs wochen bis zum 22. Dezember 1967 bei einer Wasserentnahme von 50 1/sec im Brunnen gegenüber dem Stausee eine Wasserspiegeldifferenz von etwa 20 cm einstellte. Am 22. Dezember 1967 trat an der Enns ein kleines nicht gegeben ist. Eine Rückspülung kann erst eintreten, wenn durch eine starke Absenkung des Stausees ein Wasserdruck von der Landseite zum Stausee hin vorhanden sein wird. Im Endstadium wird die Infiltration zum Kühlwasserbrunnen nicht auf kurzem Wege vom Stausee zum Kühlwasserbrunnen, sondern im wesentlichen erst ab der Stelle etwa 90 m weiter flußaufwärts, von wo an keine Uferverbauung mehr vorhanden und das natürliche Ufer belassen ist, erfolgen. Ein gewisser Hinweis, daß ein unmittelbarer Zufluß vom Stausee her seit dem Hochwasser Ende Dezember 1967 kaum mehr stattfinden dürfte, ist auch der, daß bei Beginn des Hochwassers am 22. Dezember 1967 das Kühlwasser aus dem Brunnen eine ganz leichte Trübung zeigte, die aber in den darauffolgenden Tagen wieder verschwunden ist, obwohl die starke Schwebstofführung in der Enns noch angehalten hat. Derzeit ist das aus dem Brunnen entnommene Kühlwasser völlig klar und ohne jeglichen Schwebstoffgehalt. Abb. 2. Quersdinitt durch den Kühlwasserbrunnen Hochwasser auf, wobei der Ennsfluß stark schwebstoffführend wurde. Noch am gleichen Tage zeigte der über dein Brunnen aufgestellte Schreibpegel an, daß sich die Wasserspiegeldifferenz zwischen dem Stausee und dem Brunnen erhöhte. Im geschütteten Filterboden um den Brunnen herum wurden Standrohre niedergebracht, von denen eines knapp hinter der betonierten Uferböschung angeordnet ist. Aus Messungen im Brunnen und in diesen Standrohren geht hervor, daß zwischen dem Wasserspiegel im Brunnen und dem im geschütteten Filterboden praktisch kein Höhenunterschied besteht. Daraus kann abgeleitet werden, daß der aus Drainagebeton bestehende Brunnenschacht praktisch keinen Widerstand gegen das einsickernde Wasser aufweist und der Sprung im Spiegelgefälle im Bereich der Uferböschung liegt. Damit ist aber auch nachgewiesen, daß die Durchlässigkeit des Drainagebetons am Stauseeufer durch Verschlämmung bereits verringert wurde. Es ist beachtenswert, in welch kurzer Zeit es bei genügendem Durchfluß eines stark schwebstofführenden Wassers zu einer Verschlämmung einer Filterschicht kommen kann. Im vorliegenden Fall ist die Fließrichtung immer vom Stausee zum Brunnen hin gerichtet, so daß eine Rückspülung des eingeschlämmten Materials Wasseruntersuchungen der Bundesstaatlichen bakteriologisch-serologischen Untersuchungsanstalt Linz haben ergeben, daß die chemische und physikalische Beschaffenheit des Kühlwassers Trinkwasserqualität aufweist. Als Trinkwasser ist es allerdings auf Grund des bakteriologischen Befundes ohne Entkeimung nicht verwendbar. Das Trink- und Nutzwasser für das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich kann günstig aus dem Versorgungsnetz der Marktgemeinde Garsten, das wieder mit dem Versorgungsnetz der Stadt Steyr zusammenhängt, zugeleitet werden. Ein vom Kraftwerksbau her stammender Schachtbrunnen im Kraftwerksbereich, dessen Wasser Trinkwasserqualität aufweist, soll aber als Reserve beibehalten werden. Die Absenkungen des Wasserspiegels im Kühlwasserbrunnen betragen gegenüber dem Stausee auf Grund von Messungen Ende Jänner 1968 bei voller Wasserentnahme aus dem Brunnen von 50 1/sec etwa 65 cm. Bei der Projektierung wurde eine Absenkung bis zu 1 m in Rechnung gestellt. Für den Vergleich der Wassertemperatur des Kühlwasserbrunnens mit der Temperatur des Stausees steht eine noch zu kurze Beobachtungszeit zur Verfügung, so daß hierüber keine genaue Angabe gemacht werden OZE • Jhg. 21 • Heft 5 211
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