und Plan vermitteln dein Geologen und dein Bauingenieur ein sehr anschauliches Bild von den tatsächlichen Setzungsverhältnissen, als Bestätigung für die gute oder weniger gute Einschätzung des Untergrundes bezüglich der Belastung usw. Im eigentlidien Baugeschehen hatte die Vermessung natürlich auch ihre bestimmten Aufgaben. So oblagen ihr die Angabe und Kontrolle wesentlicher Bauwerk- sachen, wie für die ersten Fundamentblöcke, für die Saugschlauchschalungen, für die Wehrpfeiler usw. Weiters mußten Adis- und Höhenangaben für den Stahlwasserbau gegeben werden. Die läge- und höhenmäßige Abnahme der auf Grund der Adisangaben versetzten Armierungsteile und die Adis- und Höhenangaben für die Masdiinenmontage zählt ebenfalls zum Aufgabenkreis der Bauvermessung. Diese Art der Tätigkeit fand ihren Niedersdilag in 140 Abnahmevermerken. Diesen Aufgaben, die sehr vielseitig, sehr aufwendig und audi sehr dringend sein können, die zum Großteil bei sdiwie- rigen Baustellenverhältnissen und größtmöglidier Genauigkeit durdigeführt werden mußten, kann nur ein instrumentell bestens ausgestatteter Meßtrupp mit allgemeiner und spezieller Baustellenerfahrung voll geredit werden. Genau wie bei anderen Kraftwerksbauten mußte auch hier auf die katastrale Vermessung ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Die durch uns veranlaßte Verdiditung des Trig. Pkt. Netzes 5. Ordnung durdi das BA. f. V. u. E. und die Anlage des EP.-Netzes durdi das Vermessungsamt Steyr waren die Grundlage für die polygonale Erfassung des gesamten Stauraumes im Gauß-Krüger-System, die wiederum die Ausgangsbasis für die katastralen Messungen der Grundeinlösung und der Abstimmung mit der Straßenvermessung des Amtes der o.-ö. Landesregierung bildete. Durdi die Verlegung des Offen tlidien Gutes „Ennsfluß“ im Kraftwerksbereich ergeben sich die noch nicht abgeschlossenen Probleme der Verlegung der Grenzen des öffentlichen Gutes „Ennsfluß“ sowie die Festlegung der neuen Kat.-Gem.-Grenze zwisdien den K.-G. Garsten und Unterwald und der pol. Gemeindegrenze zwisdien den Gemeinden Garsten und St. Ulrich. Die durdi die Grundeinlösung betroffenen Grundbesitzer und der beanspruchten Flächen wurde in einem Grundbesitzerverzeichnis mit dem entsprechenden Grundeinlösungsplan zusammengefaßt und durch den wasserreditlichen Bewilligungsbesdieid größenordnungsmäßig bestätigt. Die Grundeinlösungsgrenze wurde in der Natur gemeinsam mit den Grundbesitzern nadi geologisdien, baulichen und betrieblidien Gesichtspunkten festgelegt. Mit der katastralen Einmessung der neuen Besitzgrenze und der Herstellung grundbudisfähiger Teilungspläne wurde der Ing.-Konsulent für Vermessungswesen, Dipl- Ing. Herunter, Steyr, betraut. Die katastrale Messung erfaßt in fünf Kat.-Gemeinden, und zwar Garsten, Lahmdorf, Unterwald, Unterdambach und Mühlbach insgesamt 61 Grundbesitzer mit 51 ha einzulösenden land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Abschließend soll in Anbetracht der umfangreichen und unterschiedlichen Einsatznotwendigkeit nicht unerwähnt bleiben, daß nur eine planvoll aufgezogene, nach den letzten technischen Errungenschaften ausgerüstete und mit Fachleuten besetzte Vermessungsgruppe den vielen Anforderungen im Kraftwerksbau gerecht werden kann. Ing. Robert Spitzer Ennskraftwerke AG 4400 Steyr Kraftwerk Garsten-St. Ulrich Die Kühlwasserbeschaffung Von Dipl.-Ing. Dr. Max Platzl, Ennskraftwerke AG, Steyr Mit 2 Textabbildungen Allgemeines Die Bereitstellung der erforderlichen Kühlwassermenge ist bei Wasserkraftwerken im allgemeinen nicht schwierig, da dieses Wasser aus dem Flußlauf entnommen werden kann. Gewisser Überlegungen bedarf es aber, Kühlwasser mit dem erwünschten Reinheitsgrad zu erhalten. In der Regel wird das Flußwasser vor der Verwendung durdi eine Filteranlage geleitet, in der es von den Sdiwebstoffen teilweise befreit wird. Bei starker Trübung des Flußwassers ist der Schwebstoffanteil, selbst nach Durchgang durch Filter, erheblich. Nur aufwendige und daher kostspielige Filteranlagen und eine laufende Wartung ergeben die geforderte Filterwirkung. Von organisdien Bestandteilen wird das Kühlwasser aber selbst dann nidit befreit. Gerade diese sind es aber, die zum Algenwachstum und zur Sdilammabsetzung in den Rohrleitungen und im Kühlwassersystem und in weiterer Folge oft zu Sdiwierigkeiten bei der Kühlung führen, zumindest aber eine öftere Reinigung der Anlage erforderlidi madien. Erwünsdit ist daher ein Kühlwasser, das weitge- hendst frei von Sdiwebstoffen und organisdien Bestandteilen ist. Einer soldien Forderung kommt am ehesten Grundwasser nach, dessen chemische und physikalische Besdiaffenheit Trinkwasserqualität aufweist. Auswahl und Beschreibung der Brunnenanlage Da für die beiden Generatoren und die Restwasser- maschine des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich Kühl- und Sperrwasser im Ausmaß von rund 180 m3/h = 50 1/sec erforderlidi sind, bedurfte es einiger Überlegungen, auf welche Art eine solche Menge Grundwasser in einer wirtschaftlich vertretbaren Weise gewonnen werden konnte. In engere Auswahl kam u. a. die Erriditung einer Brunnenreihe in Ufernähe oder die Niederbringung eines Horizontalfilterbrunnens. Die Bodendurchlässigkeit in dem Bereidi, für den die Niederbringung der Brunnen in Frage kam, ist stark wechselnd und der Boden mit feinsandigen, also weniger durdilässigen Sdiiditen durdisetzt. Eine Wasserentnahme von 501/sec hätte, wie eine überschlägige Berechnung gezeigt hat, mindestens drei bis vier Bohrbrunnen und eine entsprediend lange Verbindungslci- tung zwisdien den einzelnen Brunnen notwendig M. Platzl: Kraftwerk Garsten-St. Ulridi — Die Kühlwasserbesdiaffung ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 209
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