Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

fördern muß (je nachdem, wieviel in der Drainage von selbst zurinnt), damit die genannte Menge ständig im Restgerinne des Garstenerbaches gewährleistet ist. Ein Sonderproblem ergab sich am rechten Ufer ow-seitig der Injektionsschürze. Wenn es auch zu ihrer Unterstützung besser gewesen wäre, auf der OW-Seite und zur Uferverkleidung möglichst dichte Materialien zu verwenden, so erforderte doch der Nutzwasserbrunnen und der Bodenwasserdruck bei Spiegelabsenkung gerade das Gegenteil. Vgl. Bericht „Kühlwasserbeschaffung“. An der nur etwa 15 m entfernten Uferböschung mit 1: 1,5 Neigung war daher eine sehr wasserdurchlässige Böschungssicherung nötig. Selbstverständlich hätte ein offenes Steinpflaster die Anforderungen auch erfüllt, doch sollte im Hinblick auf andere Aufgaben eine möglichst wirtschaftliche Lösung gesucht werden. Sie wurde mit einem 10 cm dicken, einlagig eingebauten Drainageasphalt gefunden. Die Mischung mußte hierfür besonders entwickelt werden, da die beiden wichtigsten Bedingungen, nämlich StandsidierWehrpfeiler: Die Fundamentplatten sind durdi Fugen (ohne besondere Maßnahmen anbetoniert) von den Wehrfeldsohlplatten getrennt. Diese Fugen sind geneigt, so daß sidi etwaige Sohlwasserdruckkräfte auf das Wehrfeld nidit durdi ein seitlidies Kippmoment auf den Pfeiler übertragen (vgl. Abb. 5). Für den Gleitsicherheitsnachweis war es erwünscht, die Sicherheit durch Schrägstellen der Sohlfuge zu erhöhen. Damit ergab sich ein hydraulisch willkommenes, muldenförmig vertieftes Tosbecken; allerdings mußte ein höherer bewehrter Rücken der Wehrschwelle in Kauf genommen werden. Es wurden folgende Gleitsicherheiten (mit SW-Druck und den obengenannten Beiwerten) ausgewiesen: Normalbetriebs-Lastfall etwa 1,5 mit schräger Sohle etwa 1,2 ohne sdiräge Sohle Katastrophen-Lastfall etwa 1,4 mit sdiräger Sohle etwa 1,2 ohne schräge Sohle Reparatur-Lastfall etwa 2,0 mit schräger Sohle heit auf der Bösdiung und Durdilässigkeit, einander widersprediende Forderungen an die Asphaltzusammensetzung darstellen, die auf einen Nenner gebradit werden mußten. Im Abschnitt der Betonbösdiungsplatten, steiler als 1 : 1,5, wurden aus den vorerwähnten Gründen Drainagebetonfelder vorgesehen. 3. Berechnungsgrundlagen und konstruktive Maßnahmen Auf Grund der geologischen Untersuchungen wurde vorgesehen, an der Fundamentsohle alle Mergel- bzw. Schiefertonschichten zwischen den festen Sandstein- schichten auszukratzen und durdi Beton zu ersetzen (plombieren), und zwar auf eine Tiefe doppelt so groß wie die Schiditbreite. Unter dieser Voraussetzung wurde zugelassen: Bodenpressung: maximal 10kg/cm2, Reibungsbeiwert: 0,7 (bei kerbmilder Verzahnung), Sohlwasserdruck: OW 85% des hydrostatisdien Druckes, UW 100% des hydrostatischen Druckes; lineare Verbindung zwischen OW und UW. Die Abminderung im OW war nur unter der Voraussetzung einer Sickerwegverlängerung zufolge einer vertikalen Injektionssdiürze oder einer horizontalen Dichtungswanne zugelassen worden. Im folgenden sollen die grundsätzlidien Systemannahmen der widitigsten Bauteile angedeutet werden: Weitere günstig wirkende Einflüsse, wie z. B. der Gleitwiderstand des uw-seitigen Felskopfes, der verbleibt selbst bei Annahme eines Kolkes nadi den Modellversudien, wurden in den obengenannten Werten nidit berücksiditigt. Die Sohlpressungen lagen selbst im ungünstigsten Lastfall nidit höher als bei etwa 5kg/cm2. Da sidi beim Pfeiler 1 stark gedrückte Sandstein- schichten und ein höherer Mergelprozentsatz zeigten, wurde bei der Felsabnahme vor dem Betonieren der Sohlblöcke besonderes Augenmerk den mit der Gleitsicherheit zusammenhängenden Fragen gewidmet. Durdi Sdierversudie wurden Scherwiderstände der einzelnen Flysdischiditen gemessen und durdi Berücksichtigung ihrer Verteilung gemittelte Gleitbeiwerte erhalten. Audi dort, wo es angezeigt war, den Gleitbeiwert von 0,7 zu ermäßigen, konnten die geforderten Sidierheiten nadigewiesen werden. Als zusätzliche Sidierung wurden uw-seitig der Felder 1 und 2 70 cm starke Kolksdiutzplatten sdiadibrettförmig betoniert, die den Bestand des Felsens gewährleisten. Vorspannung im Pfeiler: Die Gründe für die Vorspannung, nämlidi Überleiten der Segmentkräfte in den ow-seitigen Pfeilerteil und Verhinderung von Zugspannungen (Ablösungen) zwisdien Querhaupt und Beton, sind an anderen Stellen schon beschrieben worden *•2> 3. Es wurden wiederum DYWIDAG-Spannstähle Sigma 80/105 mit ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 195

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