Ennskraftwerk Garsten-St. Ulrich Gründung, Berechnung, Baukonstruktion Von Dipl.-Ing. Rudolf Roitinger, Ennskraftwerke AG, Steyr Mit 8 Textabbildungen 1. Allgemeine Fundierungsverhältnisse und Abdichtungen Der Flysdirücken, der zur Mitte der Halbinsel hin abfällt und der bei der alluvialen Eintiefung der Enns diese abgelenkt und schließlich zur Schleifenbildung gezwungen hat, trägt nidit nur Wehr, Krafthaus und Ufermauem, sondern stellt audi für die Dichtungs- sdiürzen der Staudämme den zu erreidienden Horizont dar. In den ersten Entwürfen war an Stelle der Einlauf- „ Wanne“ eine fast vertikale Injektionsschürze 8 bis 10 m tief in den Flysch, unter Krafthaus und Wehr verlaufend, vorgesehen. Bei den Probeinjektionen mußte festgestellt werden, daß es sehr problematisch sein werde, über die Wirkung einer Injektionsschürze im Flysch, mit dicken, weichen Mergelschichten, auch nur halbwegs Verläßlidies auszusagen. Deshalb wurde an Stelle einer vertikalen Sdiürze ein horizontaler Teppidi Beiderseits des Hauptbauwerkes werden die Sickerungen durch eine gesdilossene Kette von Baugliedern zumindest oberhalb der Flysch-Oberfläche unterbunden. Sie schließen am rechten Ufer an den überdeckten Felsrücken etwas unterwasserseits der Wehrachse an und führen über eine etwa 200 in lange Injektions-Dichtungsschürze bis zur rechten OW-Ufermauer; hier leitet das wannenförmig abgedichtete Einlaufvorbecken zu den linken OW-Ufermauern über, an die dann in der nachstehenden Reihenfolge anschließen (vgl. Abb. 1): etwa 80 m Einschnittsböschung mit Asphaltdichtung und Betonplatte (Abb. 2), etwa 150 m Ennsabschlußdamm mit Asphaltdichtung und Herdmauer mit Spundwand (Abb. 3), etwa 430 m Garstenerfeld-Damin mit Asphaltdichtung und Benotowand (Abb. 4), etwa 75 m Betonherdmauer (in offener Baugrube) bis zum Anschluß an den überdeckten Flyschrücken etwa 1 km südlich von Garsten. in Form eines etwa 40 m breiten Belages auf der Einlaufsohle eingebaut. Ursprünglich war hierfür Asphalt vorgesehen, da er fugenlos und setzungsunempfindlich ist und auch seine Zusammensetzung so gewählt werden konnte, daß Abriebversuche an Probestücken zufriedenstellend verliefen. Durch das Baugeschehen war jedoch der Einbau in kleinen Abschnitten, noch dazu im Winter, erforderlich, so daß die Vorteile des Asphaltes nidit zum Tragen gekommen wären, weshalb schließlidi Betonplatten schadibrettartig eingebaut werden mußten. Der größeren Durchlässigkeit bei horizontaler Sik- kerung (gegenüber der vertikalen Sicherung) wurde durdi eine entsprechende Verlängerung des Sickerweges Rechnung getragen. Über die Bodenerkundung im Rahmen des generellen Projektes wird an anderer Stelle beriditet. Hier sei nur auf die Auswirkung der geologisdien Verhältnisse auf das Bauwerk und dessen Konstruktion eingegangen. Die Schichtung des Flysches fällt günstig für H. Roitinoek: Ennskraftwerk Garsten-St. Ulrich — Gründung, Berechnung, Baukonstruktion OZE ■ Jhg. 21 ■ Heft 5 193
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