Trennpfeilerstärke von 11,5m erforderlich gewesen, um eine verbessernde Wirkung zu erreichen. Aus den konstruktiven Gegebenheiten genügte jedoch eine Breite von 5 m. Ein Trennpfeiler dieser Breite verursachte aber durch starke Ablösungen gerade die gegenteilige Wirkung (Abb. 3). Es wurde daher die Lösung des hinter die Rechenfläche verlegten Trennpfeilers (Abb. 4) angewandt, die wohl eine Verlängerung der Rechenfläche um etwa 1,5 m verursachte, dafür aber ablösungsfreien Triebwassereinzug gewährleistete. Aus den bisherigen Erfahrungen kann geschlossen werden, daß bei Anlagen mit ähnlichen Ausbauverhältnissen wie hier, die es gestatten, den Rechenfußpunkt über der Wehrschwelle zu situieren, auf den Trennpfeiler grundsätzlich verzichtet werden kann. Er beansprucht in der Regel eine wesentlich größere als statisch erforderliche Breite, verursacht somit bedeutende Mehrkosten und bringt schließlich Schwierigkeiten beim Abschieben des Schwemmzeuges zum Wehr hin. Bei den Untersuchungen, hydraulisch günstige Voraussetzungen für die Triebwasserrückgabe zu schaffen, wurden die bei den Modellversuchen St. Pantaleon gemachten Erfahrungen erneut bestätigt, nämlich Weglassung aller nicht unbedingt notwendigen Zwangsführungen, insbesondere lotrechte Wände, nach Saugschlauchende. Dies hatte einerseits den Verzicht des wehrseitigen uw-seitigen Trennpfeilers zur Folge, und der Böschungsanschluß der UW-Bucht an die UW-Stim- seite erfolgte mit einer Neigung von 1:1. Ein weiterer Schritt in dieser Richtung war die Verschwenkung der Saugschläuche um 5° zum Wehr. Das Ergebnis all dieser Maßnahmen war die Vergrößerung der Fallhöhe bis zu 5°/o bei Ausbaudurchfluß durch Absinken des Wasserspiegels in der UW-Bucht. 3.3 Energieumsetzung Während der streng geometrische OW-Bereidi für die Kraftnutzung und die Hochwasserabfuhr ideale Voraussetzungen brachte, verursachte die Energieumsetzung im UW des Wehres erhebliche Schwierigkeiten. Bei der Abfuhr des HQioo durch zwei Wehrfelder (ein Wehrfeld geschlossen) beträgt die spezifische Beaufsdilagung des Wehres 76,8 m2/s, ein Wert, der normalerweise einer größeren Absturzhöhe entspridit. Ersdiwerend war, daß das regulierte UW-Bett wesentlich höhere Geschwindigkeiten zuläßt als das Altbett und der erforderliche UW- Polster nur mit entsprechender Tieferlegung von Tosbeckensohle und Gegenschwelle erreicht werden kann. Mit der in Abb. 2 der Projektsbeschreibung „Das KW Garsten-St. Ulrich“ dargestellten Tosbeckenform wurde auch statisdien Belangen durch die Neigung der Tos- beckensohle Rechnung getragen. Die Sicherheit für die Energieumsetzung im Tosbecken, d. h. für die Bildung eines gestauten Wediselsprunges, beträgt für diesen Katastrophenzustand nadi Frank4 gerade nodi m = 1,0, für alle anderen Fälle entsprechend mehr. Nadi eingehender Untersuchung in einem Schnittmodell wurde trotz hydraulischer Bedenken dem steilen, 1: 0,65 geneigten Rücken der Vorzug gegeben, da die erforder- lidie Tosbeckenlänge von etwa 23 m einzuhalten war und durch flachere Absturzneigungen keine fühlbare Verbesserung der Kolkersdieinungen im Anschluß an die Gegenschwelle hergestellt werden konnte. Die Verkürzung des Bauwerkes durch einen steileren Absturzrücken hatte den großen Vorteil, den im UW durdiziehenden Flyschriegel als natürlidien Baugruben- absdiluß zum alten Ennsbett belassen zu können. Auf eine Ausrundung der Absturzkante wurde wegen der energieverzehrenden Wirkung des scharfkantigen Absturzes und der einfadieren Bauherstellung absichtlich verzichtet. 4. Restwassermaschine Da die Anlage Garsten-St. Ulrich künftighin die Funktion des Kraftwerkes Rosenau bezüglidi der Restwasserabgabe bei Betriebsstillstand zu übernehmen hat, war prinzipiell die Erriditung eines Masdiinensatz.es zur Verarbeitung der Pfliditwassermenge von 15 m3/s vorgesehen. Diese Restwassermasdiine sollte nach dem wr. Einreichungsprojekt als Rohrturbine aus der Spirale der landseitigen Turbine gespeist werden. In Weiterentwicklung des Spiralauslaßgedankens sollte diese Öffnung in der Spiralwand neben der bereits in St. Pantaleon erprobten Triebwasser- bzw. Hodiwasserentlastung nunmehr der Dotationswasserabgabe dienen. Der kostenmäßige Vorteil gegenüber einer Restwassermasdiine mit gesondertem Einlaufbauwerk war wohl gegeben, dodi hätte das Problem der ständig unter Wasserdruck arbeitenden Redienreinigungsmasdiine nodi einer eingehenden Untersudiung bedurft. Durdi geringfügige zusätzliche Maßnahmen war es jedodi möglidi, die Hauptturbinen so auszugestalten, daß sie erschütte- rungs- und kavitationsfrei die kleine Restwassermenge mit allerdings sdileditem Wirkungsgrad verarbeiten konnte, so daß man von der Ausführung der Spiralauslaßmaschine Abstand nahm. Im Zuge der Bauausführung stellte sidi schließlich heraus, daß die Untergrundverhältnisse an der linken Wehrwange einen wesentlich größeren Felsabtrag erforderlich maditen. Diese Stelle bot sidi für die Ausführung einer Rest- wassermaschine an und konnte auch mit verhältnismäßig geringen baulichen Mehraufwendungen bei allerdings sparsamsten Raumabmessungen hergestellt werden. 5. Schlußbetrachtung Auf Grund wirtschaftlicher Überlegungen wurde für das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich eine sehr ungewöhnliche Lage im Durchstich gewählt. Der hydraulische Modellversuch ermöglichte ein befriedigendes Anpassen der Projektsgegebenheiten an strömungstechnische Erfordernisse. Besonders im Hinblick auf das Zu- und Abströmen des Triebwassers konnten durdi bauliche Vorkehrungen optimale Ergebnisse erzielt werden. Literatur * Radler, S.: Die Berechnung der Abflüsse im natürlidien Gerinne. Mitt. des Institutes f. Wasserwirtschaft, Grundbau u. konstrukt. Wasserbau der TH Graz (1964), H. 12. 2 Schloffer, G.: Quantitative Hydraulik in Wasserkraft- Niederdruckanlagen. Bulletin des Schweiz. Elektrotedinisdien Vereines Nr. 22, Jg. 1956. 3 Rouvfi, G.: Anströmungsverhältnisse bei Niederdruckanlagen. Escher-Wyss-Mitteilungen, 34. Jg. (1961), H. 2/3. 4 Frank, J.: Der Wechselsprung und die Bemessung der Tosbecken an Wehren. Wasserkraft und Wasserwirtschaft. 38. Jg. (1943), H.3. Dipl.-Ing. Dr. tcdm. Siegfried Radler Ennskraftwerke AG 4400 Steyr 192 S. Radler: Anlage und Entwurf des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich
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