fasser ausgearbeiteten Verfahren1 ermöglichte eine sehr rasche Anpassung des Modellgerinnes für Abflüsse von 33 bis 2 000 m3/s und lieferte auch die Überprüfung der Spiegellagenberechnung des Zustandes nach der UW-Eintiefung. Der anschließend erfolgte Einbau des Durchstiches mit der Kraftanlage bestätigte die heftig umstrittene Annahme der Projektanten, daß als einzige Möglichkeit das Wehr am Außen- und die Kraftanlage am Innenbogen anzuordnen ist. Durch die etwa neun- ziggradige Umlenkung im OW-Durchstich kommt es nämlich zur Ausbildung einer echten Kreisströmung mit der zwangsläufigen Nebenerscheinung der Spiralbewegung. Mit den Voraussetzungen der Kreisströmung, also der Zunahme der Geschwindigkeit zum KrümmungsEindeutig wurde festgestellt, daß durch den Durchstich und die Errichtung der Kraftwerksanlage die Abströmvorgänge im UW-Bereich wesentlich begünstigt werden, da die Umlenkwinkel auf die Hälfte der ursprünglichen Werte vermindert werden. Auch bezüglich des Turbinendrehsinnes konnte in diesem Modellversuch eine Entscheidung herbeigeführt werden. Durch die ausgeprägte Kreisströmung war es naheliegend, beide Turbinen linksdrehend anzuordnen, um der an der offenen Spiralseite gelegenen Einlaufhälfte einen höheren Durchfluß zur Erlangung günstigerer Wirkungsgrade sicherzustellen, wie dies auf Grund von Wirkungsgradmessungen bei Kraftwerken an der Enns2 festgestellt wurde. Abb. 3. Anströmung bei Verwendung eines Trennpfeilers Abb. 4. Anströmung der wehrseitigen Turbine (Trcnnpfeiler hinter die Rechenfläche verlegt) mittelpunkt und der nach außen gerichteten Oberflächenströmung sind die idealen Voraussetzungen für die Anordnung des Krafthauses am Innenbogen gegeben : a) für einen minimalen Geschweinmselandrang zur Rechenfront sorgt die Oberflächenströmung; b) die geschiebetransportierende Sohlströmung wird über eine Geschiebeschwelle geführt, die sich aus der etwa 1,5 m unter dem Rechenfußpunkt liegenden Wehrschwelle ergibt, und schließlich c) auch bei verschiedenen Beaufschlagungen der Wehranlage ist eine zufriedenstellende Turbinenanströmung gewährleistet. Überraschend war das Ergebnis der Förderfähigkeit der Wehranlage: trotz der ow-seitigen scharfen Krümmung sind alle drei Wehrfelder im Abfuhrvermögen gleichrangig. 3.2 Wasserbauliche Versuche Die weit über den Rahmen eines wasserbaulichen Modellversuches hinausgehenden Darstellungs- und Durchführungsmethoden werden an anderer Stelle dieses Sonderheftes genau beschrieben (siehe Bernt: „Die maschinellen Einrichtungen des KW Garsten“). Es soll hier im besonderen auf die positiven baulichen und wirtschaftlichen Konsequenzen hingewiesen werden, die dann ganz klar in Erscheinung treten, wenn mit der Planung früh genug begonnen und die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen Bauingenieur und Turbinenbauer durch Heranziehung der für die Anbotslegung in Frage kommenden Turbinenfirmen erschöpfend ausgenützt wird. Im Bestreben, sämtliche baulichen Maßnahmen für eine gute Turbinenzuströmung anzuwenden, wurde auch ein ow-seitiger Trennpfeiler untersucht. Nach Rouve3 wäre für die hier vorliegende Situation eine ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 191
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