Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

Gehäuse für einen zusätzlichen kleinen Maschinensatz. Dieser Abschlußblock gibt einerseits der Wehranlage Halt und Kraft und fängt andererseits den hier auslaufenden Damm entsprechend gestaltet ab. Als verbindendes Element zieht sich vom linken zum rechten Ufer die Brücke, getragen von den Pfeilern des Wehrs und vom Einlaufbauwerk des Krafthauses. Es war das Ziel alle Teile der Anlage so zu gestalten, daß sie spürbar aufeinander bezogen erscheinen und zu einer harmonischen Einheit sich schließen. So wurde Wert gelegt auf die große durchgehende Form, auf das Durchhalten einer einheitlichen Sprache des Details und nicht zuletzt ist auch das Sidi- beschränken auf wenige Materialien — Sichtbeton, Stahl und Glas — und das Sichbeschränken auf das Minimum an Farben hier als Mittel zur Betonung der Einheit zu nennen. So erscheint die Werksanlage als ein in sich festgefügtes Ganzes in der freien Flußlandschaft, eine Einheit, die trotz der Differenziertheit der Einzelteile als kraftvolles Pendent zur Umgebung, vor allem zum alten Kloster, wirkungsvoll in Erscheinung tritt. Wenn unabhängig von der Architektur dieser Einheit noch das Schließen der in der Landschaft geschlagenen Wunden durch die geplante Bepflanzung erfolgt und das Ganze voll hineinwächst in die umgebende Natur, so wird das Wollen der Gestaltung hierdurch nur noch betont. Die baukünstlerische Gestaltung des Krafthauses und der Wehranlage oblag Herrn Architekt Professor h. c. Dipl.-Ing. Dr. techn. Karl Rebhahn. Ennsstufe „Garsten-St. Ulrich“ Von Dipl.-Ing. Franz Pepelnik, Vorstandsmitglied der Ennskraftwerke AG, Steyr Mit 2 Textabbildungen Seit Baubeginn an der Enns im Jahre 1942 und dem Betriebsbeginn der achten Stufe „Garsten-St. Ul- rich“ in Oberösterreich im Herbst 1967 sind 25 Jahre vergangen. Es ist durchschnittlich alle drei Jahre eine Stufe gebaut worden. Drei Jahre nach der Eröffnung einer S-förmigen Schlinge an dem dicht verbauten, am linken Ufer gelegenen Ort Garsten vorbei. Um mit dem Stau diesem Ort auszuweichen, wollte man seinerzeit die Wehranlage möglichst weit flußaufwärts rücken und ein Kanalkraftwerk ausführen. Nadi dem Kriege der siebenten Stufe „St. Pantaleon“ wird der Herr Bundesminister das neue Werk dem Betrieb übergeben. Die neue Stufe ist oberhalb der Stadt Steyr und unterhalb der in den Jahren 1950/1953 erbauten, in Enns-km 40,2 gelegenen Stufe „Rosenau“ situiert. Der Fluß hat hier ein Gefälle von rund 2%o und führt mit teilte man die in Betracht kommende Ennsstrecke und projektierte zwei Flußkraftwerke mit je der halben Fallhöhe. Diese kleinen Stufen hätten zwar Dämme vermieden, aber unweigerlidi höhere spezifische Ausbaukosten ergeben. Erst zu Beginn dieses Jahrzehnts, seitdem man vor F. Pepelnik: Ennsstufe Garsten-St. Ulrich ÖZE • Jhß. 21 • Heft 5 181

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