Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

Lampe am entfernten Ende des Spannungssudlers anzubringen. Ein Naditeil von vielen optisdien Anzeigern ist, daß die Liditstärke zu schwach und daher das Signal nicht genug wahrnehmbar ist. Dies ist insbesondere bei Spannungssudlern mit Glimmlampenanzeige der Fall. Die Wahrnehmbarkeit des Signals wird sowohl bei akustisdier als audi bei optisdier Anzeige viel besser, wenn dieses pulsierend erscheint. 3.22 Eigenprüfmöglichkeit Vor der Benutzung eines Spannungssudlers muß dieser auf seine Funktionstüditigkeit geprüft werden. Prinzipiell kann dies an einem spannungsführenden Leiter gesdiehen. Oft ist aber kein soldier in der Nähe, und es ergibt sidi daher die weitere Forderung, daß zu einem Spannungs- sudier eine Prüfmöglidikeit vorhanden ist. Hierzu kann man ein separates Gerät verwenden, das Hodispannung erzeugt. Soldie Geräte werden meistens im Zusammenhang mit Glimmlampenanzeige benutzt und sollten netzunabhängig sein. Es gibt aber audi spezielle Leuditröhren, die durdi Sdiülteln eine Eigenprüfung zulassen. Diese Methode hat den Naditeil, daß das Kontrollsignal nur sdiledit wahrnehmbar ist. Bei elektronischen Spannungssudlern ist es im allgemeinen sehr einfadi, eine Eigenprüfmöglichkeit einzubauen. Widitig ist, daß bei dieser Prüfung die ganze Elektronik inklusive Batterien und Lampe geprüft wird. Das Resultat einer Eigenprüfung soll eindeutig sein und dem Bedienenden zeigen, ob der Spannungssudler ein Signal abgäbe, falls dieser an Spannung gelegt würde. Als Kontrollsignal soll deshalb dasselbe Signal verwendet werden, das audi bei Spannungsanzeige benutzt wird. Dieses soll eindeutig sein, d. h. nur dann soll eine Anzeige erfolgen, wenn wirklich alles in Ordnung ist, denn eine Untersdiei- dung zwisdien versdiiedenen Fehlerarten könnte zu Mißverständnissen führen. 3.23 Kein ungewollter Stromverbrauch Bei elektronischen Spannungssudlern soll es unmöglidi sein, daß sidi deren Batterien in der Zeit zwisdien zwei Benutzungen entladen. Bei batteriegespeisten Geräten besteht ganz allgemein die Gefahr, daß sie nadi Benutzung nidit ausgesdialtet werden. Dem kann man teilweise da- durdi begegnen, daß man ein auffallendes Signal erzeugt, solange das Gerät eingeschaltet ist. Dies bedingt aber einen großen Energieverbrauch während der Einsdialtdauer. Die ideale Lösung dieses Problems besteht darin, daß sidi das Gerät selbsttätig ein- und aussdialtet. Am besten ist es, wenn sidi dieses nur dann automatisdi einsdialtet, wenn es ein Signal abgeben soll. Neben dem minimalen Strom- verbraudi ergibt sidi dadurch noch der große Vorteil, daß das Gerät in der Bedienung äußerst einfadi wird; so einfadi wie ein Spannungssucher mit Glimmlampe. 3.24 Universalität Da elektronisdie Spannungssudler relativ teure Instrumente sind, erhebt sidi die Forderung nadi Universalität. Ein einziges Gerät soll daher in einem möglidist großen Spannungsbereidi einsetzbar und die Bedienungsstangen leidit zu wechseln sein. Audi soll es für ein- und zweipolige Prüfungen verwendet werden können. 3.25 Zusammenfassung der Forderungen Aus dem Gesagten geht hervor, daß ein Spannungs- sucher die folgenden Forderungen erfüllen soll: einfadi in der Bedienung und Handhabe, eindeutige Wahrnehmbarkeit der Anzeige, optisdies Blinksignal. Eigenprüfmöglidikeit, eindeutiges Kontrollsignal, Kontrollsignal identisch dem Anzeigesignal, automatisches Ein- und Aussdialten, großer Nennspannungsbereidi, ein- und zweipolig verwendbar. 3.3 Forderungen betreffend die elektrischen Eigenschaften Unter den elektrisdien Eigenschaften sollen alle jene verstanden werden, die die Signalisierung bei verschiedenen Spannungs- und Geometrieverhältnissen bewirken. So z. B. die Ansprediempfindlidikeit, der Nennspannungsbereidi, die Abhängigkeit von Fremdspannungen usw. 3.31 Grundlagen Im vorliegenden Fall der Spannungsprüfung dient als Meßgröße immer ein Strom. Zu diesem Zweck wird der Spannungssudler an den Leiter (einpolig) bzw. an je einen der beiden Pole oder Phasen (zweipolig) gelegt. Bei der einpoligen Messung wird der Strom zwisdien Prüfer und Erde, bei der zweipoligen der zwisdien dem Prüfer und der zweiten Phase als Meßgröße verwendet. 3.311 Einpolige Messung Bei der einpoligen Messung wird verlangt, daß schon bei kleiner Spannung ein genügend großer Strom zwischen Prüfer und Erde fließt, d. h. die Kapazität zwisdien Prüfer und Erde muß möglidist groß sein. Andererseits soll die Kapazität zwisdien dem Prüfer und einer benadibarten Phase unwirksam klein sein. Der Grund ist der folgende: Es sei angenommen, der zu prüfende Leiter habe gegen Erde keine Spannung, hingegen sei in der Nähe ein zweiter unter Spannung stehender Leiter. Ist nun die Kapazität zwisdien Prüfer und Nadibarleitung nicht klein genug, so fließt durdi den Prüfer ein genügend großer Strom auf die Nadibarleitung, und es wird Spannung (sogenannte Fremdspannung) angezeigt. Es gibt also eine Anzeige, obwohl der zu prüfende Leiter spannungslos ist. Mit anderen Worten: der Spannungssudler ist fremdspannungsempfind- lidi. Darauf soll nun genauer eingegangen werden. Jeder Spannungssudler, der auf kapazitivem Meßprinzip beruht, ist fremdspannungsempfindlich. Ob eine Fehlanzeige erfolgt oder nidit, hängt nur von der Nennspannung und dem Abstand des Fremdleiters ab. Es geht also darum, die Empfindlichkeit auf Fremdspannungen so klein wie möglich zu halten. Um darüber genauere Angaben madien zu können, ist es zweckmäßig, eine Größe zu definieren. Diese soll so gestaltet sein, daß sie möglichst einfadi ist und trotzdem viel aussagt. Audi soll sie auf alle Arten von Spannungssudlern anwendbar sein, damit reelle Vergleidie angestellt werden können. Eine solche Größe ist der Fremdspannungsfaktor k, der folgendermaßen definiert sei: * (uN)=4 cc Dabei bedeutet a die einer Nennspannung zugeordnete Sdilagweite [VDE 0427/1.63 §2b) Tafel 1]. Mit d wird der größtmöglidie Abstand des Fremdleiters vom zu messenden Leiter bezeidinet, bei welchem der Spannungssudler die Fremdspannung gerade nodi anzeigt. Hierbei weise der Fremdleiter diejenige Nennspannung auf, die der Schlagweite a entspridit. Ist k bei einer bestimmten Nennspannung kleiner als 1, so bedeutet dies, daß die Fremdspannung nicht angezeigt wird, solange der Abstand zwisdien Spannungssucher und Fremdleiter die entsprediende Schlagweite nicht unter- sdireitet. Ist z. B. k = 0,25, so kann der Abstand bis auf ein Viertel der Sdilagweite verkleinert werden, ohne daß Fremdspannung angezeigt wird. Ein k. das bedeutend kleiner als 1 ist, ist insbesondere in Sdialtanlagen wünschenswert. Hingegen ist es bei Freileitungen ohne weiteres zulässig, ein k von nur wenig kleiner als 1 zu haben. ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 259

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