Verwaltungen (Zeitansagen, Wetter, Kundendienste) usw., näher eingegangen. Neben den klassischen Bauteilen (Relais, Wähler) werden die in der letzten Zeit am häufigsten verwendeten (Motorwähler, Koordinatenschalter, Edelmetall-Schnellrelais), aber auch die modernen elektronischen Bauelemente (Dioden, Transistoren) und deren bisherige Anwendung in der Neben- stellentedmik behandelt. Dieser Abschnitt sowie jener über Verkehrsberechnungen, übertragungstechnische Grundsätze (Sendebezugs-, Empfangsbezugsdämpfung, Betriebsdämpfung usw.), zahlreiche Schaltungsauszüge für alle üblichen Verkehrsarten und die häufigsten Funktionsgruppen der Nebenstellenanlagen sind vor allem für den planenden Ingenieur wertvoll. Die Kapitel über die Arten von Nebenstellenanlagen und die von ihnen gebotenen Verkehrsmöglichkeiten sprechen besonders den Benützer von Fernsprechnebenstellenanlagen an. Dies umso mehr, als der Verfasser die einschlägigen Bestimmungen der Deutschen Bundespost, insbesondere die Femsprechordnung, mit den dazugehörigen Durchführungs-, Verwaltungs- und technischen Verwaltungsanweisungen sowie die Fernsprechgebührenvorschriften und die Verwaltungsanweisungen hierzu berücksichtigt. In einem eigenen Abschnitt gibt der Verfasser einen interessanten Einblick in die Entwicklungstendenzen in der Nebenstcllentedmik. Den Anstoß hierzu geben wohl die Bestrebungen nach Rationalisierung der Fertigung (gedruckte, geschriebene Verdrahtung, Mattenverdrahtung), Erleichterung der Montage und Instandhaltung der Anlagen (steckbare Baugruppen, Schutzgaskontakte) sowie nach Einsatz neuer Bauelemente (Koppelelemente, Vielkontaktrelais, Schutzkontakte) zur Erhöhung der Betriebssicherheit und zur Reduzierung des Wartungsaufwandes und der Störungshäufigkeit. Dem Verfasser ist es jedenfalls gelungen, das umfangreiche Gebiet der Nebenstellentechnik in interessanter Darstellung umfassend und eingehend zu behandeln und damit Planungs- und Entwicklungsingenieuren, Studierenden, aber auch Benützern von Nebenstellenanlagen sowie dem Montage- und Revisionspersonal einen wertvollen Behelf an die Hand zu geben. Für eine weitere Auflage des Buches bliebe nur noch der Wunsch offen, ergänzend kurz folgende Punkte aufzunehmen : Amtsrückfrage als Möglichkeit der Rückfrage über eine zweite Amtsleitung während des Amtsgespräches einer Nebenstelle in allen Wählnebenstellenanlagen, nicht nur in Reihenanlagen; Abzweigleitungen, welche die Verbindungen zwisdien Nebenstellenanlagen und Privatfernmeldeanlagen herstellen; die Möglichkeit, in besonderen Fällen zur Führung von Amtsleitungen Nebenanschlußleitungen, Querverbindungen usw., die Funktechnik und die Trägerfrequenztechnik anzuwenden. Wenn das vorliegende Buch auch besonders die fern- meldebehördlichen Voraussetzungen, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland gelten, berücksichtigt, so ist es doch deshalb für den österreichischen Leser nicht minder wertvoll, weil die Bestimmungen der österreichischen Fernmelde- behörde für die Nebenstellentechnik in den wesentlichen Punkten kaum von jenen der Deutschen Bundespost abweichen. q Pertold, Wien Empfehlungen für Abnahme und Prüfung von Generator- hodispannungswicklungen. (Herausgegeben von der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke.) Von der Vereinigung Deutsdier Elektrizitätswerke wurden vor kurzem Empfehlungen für Abnahme und Prüfung von Generatorhochspannungswicklungen herausgegehen. Sie gliedern sich in zwei Hauptteile, von denen sich der erste auf Abnahmeprüfungen, der zweite auf die Prüfung von eingebauten Generatorhochspannungswicklungen bezieht. Um über die üblidien Spannungsproben hinausgehende Aufschlüsse über die Gleichmäßigkeit und Güte der Fertigung einer Isolierung zu gewinnen, hat sich seit längerer Zeit die Messung des dielektrisdien Verlustfaktors als geeignetes Mittel bewährt. Mehrjährige Untersudiungen haben gezeigt, welche Grenzen sidi mit den nadi modernen Ge- siditspunkten gefertigten Isolierungen ohne Sdiwierigkeiten einhalten lassen, wobei weder die tedinische Entwicklung nodi die Wirtsdiaftlidikeit der Fertigung beeinträditigt werden. Die Bereidie der zulässigen Werte wurden bekanntlidi bereits in die Neuausgabe der Bestimmungen für elektrisdic Masdiinen, VDE 0530 Teil 1/1.66 § 33, aufgenommen. In den Ausführungen des ersten Teiles der vorliegenden Empfehlungen wird die Bedeutung der einzelnen Meßgrößen, insbesondere der Kenngrößen der Verlustfaktorkurve, erläutert. Darüber hinaus werden Hinweise zur Auswertung der Abnahmemessungen und über die technische Durdi- führung der einzelnen Prüfungen gegeben. Eingehende Erläuterungen zu den verschiedenen Kennwerten versetzen auch weniger mit Abnahmeprüfungen an Generatorisolierungen beschäftigte Techniker in die Lage, die Bedeutung der gewonnenen Ergebnisse zu beurteilen. Die Empfehlungen für die Prüfungen von eingebauten Generatorhochspannungswicklungen behandeln, in Anerkennung der wirtschaftlichen Bedeutung einer periodischen Überwachung des Isoliermaterials, die Prüfungen an den fertigen Wicklungen im Herstellerwerk, am Betriebsort vor und nach der Inbetriebnahme sowie spätere Wiederholungsmessungen. Neben den gebräuchlichen Kennwerten werden die Meßverfahren für die Verlustfaktormessungen mit Wechselspannung und Gleichstrommessungen mit 500 V bis 3 000 V (Absorptionsmessungen) beschrieben. Die dargelegten Vorschläge sind zu begrüßen, weil sie in Anlehnung an die Abnahmevorschriften zu einer Vereinheitlichung der Meßspannungsintervalle und zur gleichartigen Auswertung der Beurteilungsgrößen führen. Die empfohlenen Meßmethoden können als Integralmessungen allerdings lediglich über den Zustand der Gesamtisolierung Aufschluß gewähren. Darüber hinaus scheint es auf Grund der Erfahrungen, die bei Wiederholungsmessungen in österreichischen Kraftwerken gewonnen wurden, sinnvoll und zweckmäßig, noch weitere Meßmethoden anzuwenden, vor allem solche, die sich zur Ermittlung singulärer Schwachstellen als geeignet erwiesen haben. Denn nur dann, wenn man über die Beschaffenheit einer Isolierung ein möglidist vielsdiichtiges und umfassendes Bild zusammen mit Auskünften über vereinzelte, eng- lokalisierte Fehlerstellen gewinnt, kann die Betriebssicherheit einer Maschine für einen gewissen Zeitraum gewährleistet werden. Dieses Ziel ist für den Betreiber einer Masdiine aber zumindest ebenso erstrebenswert wie Angaben über die Alterung einzelner Bauelemente. Ein ausführlidies und sehr nützliches Kapitel ist der Trocknung feudi ter Wicklungen bei Inbetriebnahme und Wiederinbetriebnahme nadi einer Stillstandszeit gewidmet. Die Inbetriebstellung einer zu feuchten Wicklung birgt große Gefahren, da sie zu einer bleibenden Gefügeänderung führen oder sogar die Ursadie für Durdi- oder Überschläge bilden kann. Anstelle der bisherigen, unbefriedigenden Mittel wird heute die Isolationskonstante zur Beurteilung der Wicklungsfeuchtigkeit herangezogen. Sie gestattet unabhängig von der Masdiinengröße und Meßtemperatur ganz eindeutige Aussagen über den Trocknungsgrad einer Maschinenwicklung und damit über die Frage, ob ein Generator unmittelbar ans Netz gesdialtet werden darf oder vorher getrocknet werden muß. Über den betriebs- und meßtechnisch günstigsten Zeitpunkt für die Untersudiungen werden keine Hinweise gegeben. Dagegen wird zur Verkürzung der Maschinenstillstandszeiten vorgeschlagen, die Messungen bei beliebigen — hei späteren Wiederholungsmessungen aber annähernd ÖZE • Jlig. 21 ■ Heft 5 257
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