Kraftwerksgruppe Reichraming II

der SAFE, in Osttirol der geplante Speicher Dorfertal mit dem Ausgleichsbecken Matrei. Weitere Speicherseen befinden sich u.a. auch in den Nationalparkbereichen Pyrenäen/ Spanien und Südt irol / Italien (Stilfserjoch) und im Planungsgebiet Hohe Tauern . Warum sollte eine ähnliche Konstellation nicht auch in der Region Reichraming - Großraming - Weyer-Land möglich sein? Die Kernzon.en eines Nationajparks oder Naturparks oder Naturschutzgebietes können sowieso nur die höher gelegenen Regionen dieses Gebietes erfassen und liegen daher außerhalb des Kraftwerks- gebietes. In den Randzonen ist „ wie die Beispiele gemäß Darstellung Seite 2 zeigen , ein Stausee kein Ausnahmefall. Wer trägt die Kosten für einen Nationalpark? Die jährlichen Kosten für die Betreuung von Nationalparks sind enorm hoch und ver- anlaßten z.B. die Amerikaner zum Einheben einer Eintrittsgebühr. In der Schweiz und Deutschland bedürfen sie hoher Staatszuschüsse, die in der Schweiz bei einer Park- fläche von 167 km 2 ein jährl iches Ausmaß von umgerechnet etwa 8 Mio Schilling erreichen (was als nicht ausreichend angesehen wird) und im Nationalpark „Bayer- ischer Wald " bei einer Größe von nu r 130 km2 mit etwa 6 bis 7 Mio DM, also etwa 45 Mio S beziffert werden . Außer Aufschließungsstraßen besitzt der Schweizer National- park 9 Parkplätze, der wesentlich kle inere Nationalpark „Bayerischer Wald " 22 Parkplätze. Wenn von Selbstfinanzierung ein.es Nationalparkes gesprochen wird, so ist dies eine Utopie. Selbstfinanzierung bedeutet, daß die Kosten in Millionenhöhe entweder durch Eintrittsgebühren oder in Form von Fremdenverkehrsabgaben der Gewerbetreibenden hereingebracht werden müssen . Beides dürfte bei Reichraming kaum zum Tragen kommen, somit bleibt also nur die öffentliche Hand. Eine Zusicherung von Land und Bund für die Aufbringung dieser Investitions- und laufenden Erhaltungskosten liegt nicht vor und würde im Hinblick auf die schon bestehenden großen Schwierigkeiten bei der Aufbringung der Mittel für Luft- und Wasserreinhaltung und Müllbeseiti- gung auf größte Schwierigkeiten stoßen . Eine Anfrage der Gemeinden an die zustän- digen Stellen wird sicher zur Klärung dieser Frage beitragen . Erschließung des Hintergebirges sorgfältig geplant: Was im Zuge der Errichtung eines Nationalparkes Hintergebirge an Investitionen er- forderlich würde, kann nichts anderes sein , als was auch die EKW im Zuge des Kraft- werksbaues anhand eines Landschaftspflegeplanes in Abstimmung mi t den Gemeinden und Behörden real isieren würde. Während von den Nat ionalpark-Befürwortern weder ein Maßnahmenkatalog bekanntgegeben werden kann, noch ein Zeitpunkt der Reali- sierung , noch der zuständige Kostenträger, könnte das von der EKW vorgesehene Maßnahmenpaket, bei in nächster Zeit erfolgender Genehmigung des Projektes, bereits 1986 der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Sollte das Kraftwerksprojekt nicht verwirklicht werden , so müßten die Stellen erst gefunden werden , die jene Maßnahmen treffen , die für die Zugänglichkeit des Gebietes notwendig werden . Es handelt sich dabei um die Errichtung von öffentlichen Zufahrts- straßen , Parkplätzen , Informationseinrichtungen , die Herstellung des Wanderwege- netzes und die Erneuerung und Wiederherstellung von Forsthütten , Triftsteigen usw. Bei einem reinen Nationalparkprojekt wird außerdem keine öffentlich befahrbare, zwei- spu r ige Straßenverbindung zwischen Brunnbach und Reichraming hergestellt, kein der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehender ganzjährig gefüllter Badesee am Ende des Stausees im Brunnbachgebiet errichtet werden und die Möglichkeiten eines Bootsbetriebes wie am Stausee Klaus nicht gegeben sein . Auch die Ortsplatzgestaltung von Reichraming wird keine Sorge eines Nationalparkplanes sein . 4

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