Kraftwerksgruppe Reichraming II
ENNSKRAFTWERKE AKTIENGESELLSCHAFT DER VORSTAND Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Reichraming, Großraming und Weyer-Land! Steyr , August 1983 In letzter Zeit wird in verstärktem Maße durch Aussendungen und mündliche Infor- mation von Gegnern des Kraftwerksprojektes Reichraming versucht, die Bevölkerung in ihrer überwiegend positiven Einstellung zu d iesem Projekt zu verunsichern. Da aber diese Informationen eine Reihe von Behauptungen und Feststellungen ent- halten, die auf falschen Annahmen beruhen , sehen uns wir veranlaßt, diesen Aussagen den wahren Sachverhalt gegenüberzustellen. Wie in unserer lnformatiönsschrift vom Oktober 1982 bereits ausdrücklich festgehalten wurde, soll das Kraftwerksprojekt nur unter sorgfältigster Bedachtnahme auf ökolo- gische und landschaftspflegerische Bedürfnisse realisiert werden. Eine Behandlung des Projektes seitens der Behörden wird nur unter Berücksichtung der in Ausarbeitung befindlichen Gutachten hinsichtlich Ökologie, Natur- und Landschaftsschutz, sowie der Umweltverträglichkeit erfolgen. Hiefür sind namhafte, international anerkannte Wissenschafter eingesetzt. ,,NATIONALPARK HINTERGEBIRGE" Jede Nutzung, nur nicht Wasserkraft ? Von der Gegnerseite wird als Alternati ve zum Kraftwerksprojekt ein Nationalpark angekündigt. Es gibt derzeit in O.Ö. kein Gesetz, das einen Nationalpark definiert und lagemäßig festlegt. Nach den auch für den Nationalpark Graubünden, Schweiz, und den Nationalpark „ Bayerischer Wald" geltenden, international anerkannten Normen , ist jede wirtschaftliche Nutzung des Nationalparkgebietes ausgeschlossen bzw. mit dem Ziel des späteren Ausschlusses derzeit schon stärkstens eingeschränkt. Da diese Voraussetzungen im Bereich des Hintergebirges selbst den Kraftwerks- gegnern nicht realisierbar erscheinen, strebt man einen Nationalpark an, der alle Nutzungen, außer einer Wasserkraftnutzung, zuläßt. Ein Nationalpark, bei welchem die Natur sich nicht völlig selbst überlassen ble ibt, der also bewirtschaftet wird, wird nach Aussage von Nationalparkleitern kaum inter- national anerkannt werden .und kein überregionales Interesse finden . Ein derartiger Nationalpark ist nichts anderes als ein Naturpark oder Erholungspark. Die EKW hat jedoch auch gegen einen Nationalpark österreichischer Prägung keine Einwendungen, wenn die unmittelbaren Stauseegebiete ausgeklammert werden . Der Schweizer Nationalpark, der um 1910 eingerichtet wurde, liegt ebenfalls am Rande eines über 10 km langen Stausees mit Spiegelschwankungen, die dort 105 m betragen. 1970 wurde in diesem Nationalpark zusätzlich ein Speicherbecken in Betrieb ge- nommen, das auch im Sommer laufenden Spiegelschwankungen bis zu 30 m unter- worfen ist, da zwischen diesem Speicherbecken und dem Livigno-Stausee Pumpbetrieb gefahren wird. Durch diesen Park führt zudem eine öffentliche, sehr stark befahrene Hauptverbindung zwischen der Schweiz , Itali en und Österreich . Beispiele für gelungene Verbindung: Eingeschlossen bzw. am Rande der geplanten Nationalparkgebiete „Hohe Tauern", die sich über Salzburg , Kärnten und Osttirol erstrecken sollen, liegen ebenfalls Speicher- seen: Auf Salzburger Gebiet di e Speicherseen Mooserboden, Limberg- und Durlaßboden der Tauernkraftwerke AG, Weiß-See und Tauernmoos der ÖBB und der Rotgüldensee 3
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