Kraftwerksgruppe Reichraming II
weiterer ungünstiger Faktoren wie geringe Windgeschwindigkeit und stabile Luftdichte- schichtung zur Bildung von Mischungsnebel über der Wasseroberfläche und den unmittelbaren Uferzonen kommen (sogenannter „Seerauch") , der jedoch auf diese Gebiete beschränkt bleibt. Diese Wetterlagen liegen vor allem im Spätherbst vor. Die erwähnten Veränderungen klingen rasch mit zunehmender Distanz vom Ufer ab, sodaß ab Uferentfernungen von etwa 500 m, auch im denkbar ungünstigsten Fall, sich keine Änderungen einstellen werden . In der Regel wird dies jedoch bereits in unmittel- barer Ufernähe erfolgen . Eine Änderung des herrschenden Windsystems und der Niederschlagsverteilung ist auszuschließen, ebenso eine Erhöhung der Nebelhäufigkeit. Im Falle einer Eis- und Schneebedeckung des Stausees und des Landes werden im meteorologischen Sinn keinerlei Veränderungen erfolgen . ERDBEBENSICHERHEIT (Auszug aus Gutachten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) Das Gebiet Reichraming ist selbst für die bescheidenen österreichischen Begriffe kein Erdbebengebiet, da die mittlere Erdbebenhäufigkeit in Österreich rd . 1,7 mal höher liegt und die seismisch aktivsten Zonen Österreichs eine rd . 8 mal höhere Seismiz ität besitzen. In diese Überlegungen ist selbstverständlich das Mollner Starkbeben vom 19. Jän- ner 1967 einbezogen. Die Beanspruchungen der Bauwerke durch Erdbeben werden in den statistischen Berechnungen berücksichtigt , stellen jedoch kein technisches Problem dar. In Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurde von der EKW die Erdbebenstation Molln in der Garnweid errichtet. Diese Erdbeben- station stellt einen Schwerpunkt der Erdbebenforschung und Bebenregistrierung in Österreich dar, da auf Grund der ruhigen Lage die Seismographen auf höhere Empfind- lichkeiten als in der Umgebung großer Städte eingestellt werden können. Mit der nunmehr 10-jährigen Erfahrung können gesicherte Aussagen über die Erdbeben- verhältnisse im Bereich zwischen Enns- und Steyrtal getroffen werden . So wurde beim Aufstau des Speichers Klaus , welcher in einer geologisch ähnlichen Zone wie der Speicher am Reichramingbach liegt, eine zeitlich eng begrenzte Zunahme der Mikro- seismizität , d . h., ein Ansteigen der nicht fühlbaren und keineswegs Schaden verur- sachenden Beben registriert , welche etwa nach 4 Monaten auf den Normalpegel der vorhergehenden Jahre abgeklungen sind . Damit ist auch für die Speicher am Reich- ramingbach das Auftreten von Schäden verursachenden Erdbeben , die durch den Aufstau ausgelöst werden , auszuschließen. STRASSENBAU Naturnahe Bauweise: Für das gesamte Projekt müssen als Ersatz für rd. 25 km bestehender Forststraßen etwa 41 km Straßen neu hergestellt werden . In dieser Länge ist auch die für eine öffent- liche Zugänglichkeit vorgesehene Straßenverbindung Brunnbach - Reichraming und Brunnbach - Große Klause enthalten. Da ab 1. 1. 1983 auch der Bau von Forststraßen durch die Naturschutzbehörde bewilligt werden muß, ist sichergestellt , daß diese, insbesondere im steilen Felsengelände, in schonender, naturnaher Bauweise errichtet werden. Das bestehende Forststraßennetz , mit einer Gesamtlänge von etwa 380 km , verlängert sich somit nur um 16 km. Das Straßennetz ist so konzipi ert , daß der öffentliche Verkehr bis zur Sperre Große Klause den Stausee Kaiblingmauer nicht oder nur im rückwärtigen Teil berühren wird. Während der Bootsbetr iebszeit im Sommer wird jedoch die Zufahrt zum Parkplatz bei der Sperre Kaiblingmauer offen sein. 16
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