Kraftwerksgruppe Reichraming II

GESCHIEBE An der Mündung des Reichramingbaches fall en jähr lich ca. 10.000 m 3 Geschiebe an . Durch die Speicher w ird künftig ein wesentlicher Teil davon zurücl<gehalten, da. die größeren Geschi ebeherde im rückwärtigen Einzugsgebiet liegen. Die Beseitigung des Geschi ebes in der Restwasserst recke aus den Seitenbächen wird durch bau li che Maßnahmen (Baggerungen) bzw. durch jene Wassermengen erfo lgen, die bei gefü ll ten Speichern über di e T ri eb 1 Nasser- und Restwasserabgabe hinausgehen . Bei dem vo rgenannten Geschiebeanfall und Speichergesamtinhalten von 65 bzw. 50 Mio m 3 bet rägt die Verl andungszeit der Speicher mehrere tausend Jahre. STAUSPIEGELSCHWANKUNGEN Die Abarbeitung der Spei cher erfolgt vom 1. Oktober bis 31. März. Bei Regeljahres- verhältnissen sind die Speicher mit 1. Juni bis auf 8 m gefü ll t. und mit 1. Juli vol l. Sie blei ben bis zum 1. Oktober gefüllt. Von der im Sommerhalbjahr anfal lenden Wasser- fracht von rd. 98 Mio m3 im Einzugsgebiet der Speicher, werden durch die Speicher- bew irtschaftung 55 Mio m 3 in den Winter verlagert. Die winterliche Wasserabgabe l iegt somit um 55 Mio m3 über dem winterlichen Zulauf von rd. 70 Mio m 3 . Zur Nutzung der Jahreswasserfracht ist es erforder li ch, solange der Speicher Große Kl ause nicht vorhanden ist , den Speicher Ka ibl ingmauer um 49 m abzusenken . Mit Existenz der zweiten Ausbaustufe verringert sich die Absenkung und damit die Spiegelschwankung des Stausees Kaibl ingmauer auf 11 m. Die Absenkung des Speichers Große Klause beträgt 30 m. Durch die Zuführu ng der Wasserfracht des Laussabachabschnittes wird di e Absenkhöhe beim Speicher Kaiblingmaue r wieder auf 25 m ansteigen . Für Landschaft und Fremdenverkehr wirken sich d ie Absenkvorgänge in der Praxis kaum aus. Ein Bei spiel für viele: Der Gosausee, ein Juwel unter oö. Seen, der seit über (70) ! Jahren zur Energ ieerzeugung herangezogen wird . SCHLAMMABLAGERUNGEN Gei de Stauseen sind durch rel ativ ste1ie Ufer begrenzt. Im Bereich der Spiegelschwan- kungen werden die Ufer soweit wie mög l ich von Gebüsch und Baumresten gesäubert. Die auftretenden Ablagerungen haben mineralischen Charakter, zum Unterschied von jenem Schlamm, der sich infolge der an der Enns befindlichen Bes iedlung in den Enns-Stauräumen ablagert und etwa 25 Prozent organische Bestandteile enthält. Geruchsbelästigungen sind daher auch während der Absenkzeit nicht gegeben. Der größte Teil dieser Absen kzeit fällt überdies in den Win ter, in welchem die Ufer mit einer Schneedecke überzogen und kaum zugänglich sind. Für d ie unbeeinträchtigte Wasser- qualität spricht die Tatsache, daß Überlegungen bestehen, einen der beiden Stauseen auch zur Trinkwasserversorgung heranzuziehen. KLIMA (Auszug aus Gutachten der Zentralanstalt fü r Meteorol ogie und Geodynamik) Von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurde ein alpiner Speichersee in einem rel at iv engen Tal und auch sonst vergleichbaren Größenverhältnissen wie die Speicherseen Reichraming untersucht und zusammenfassend folgende, auch für das Projekt Reichraming gültige Prognosen im Hinblick auf Klimaveränderung erhalten. Die Luftfeuchtigke it wird im Bereich der Wasserflächen erhöht, der Jahresgang der Lufttemperatur etwas gedämpft. Merkbare Veränderungen durch den Stausee bilden sich nur in speziellen, witterungsbedingten se ltenen Einzelfällen aus und besch ränken sich auf die unm ittelbare Uferzone. Bei nicht zugefrorenem See steigt im Winter d ie Lufttemperatu r, die abso lute Feuchtigkeit nimmt zu, die relative Luftfeuchtigkeit wird wegen der höheren Temperatur jedoch geringer. In der warmen Jahreszeit tritt eine Temperaturniedrigung in Ufernähe ein. Die relative und abso lute Luftfeucht igkeit wird geringfügig erhöht. In Situat ionen der höchsten Ve rd unstungswerte kann es bei Eintritt 15

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