Kraftwerksgruppe Reichraming I

16 entsprechender Wasserführung kann die Stromerzeugung in einzelnen Sommermonaten mehr als das Doppelte der Stromerzeugung in einzel- nen Wintermonaten betragen . Demgegenüber ist der Stromverbrauch im Winter insbesondere wegen Deckung des Wärmebedarfes wesentlich höher als im Sommer. Der im Sommer nicht benötigte Strom wird in Nachbarländer mit über- wiegend kalorischer Stromerzeugung exportiert , von welchen dafür im Winter Strom importiert wird. Dieser Stromaustausch erfolgt aufgrund langfristiger Verträge, bzw. kurz- fris t iger Vereinbarungen. Nach Auslaufen dieser Verträge, die im Durchschnitt eine Laufzeit zwischen 25 und 30 Jahren haben , steht die gesamte Erzeugung dieser Kraftwerke ausschließlich für die Deckung des lnlandstrombedarfes zur Verfügung . Österreich ist in das westeuropäische Verbundnetz eingebunden und hat im Rahmen desselben , so wie alle anderen Partner, bei Störungen oder temporärem Energiemangel auch über die Grenze hinweg nach bester Möglichkeit auszuhelfen . Im Rahmen des international en Verbundbetriebes kommt es auch zu Stromdurchlieferungen über das österreichische Verbundnetz. Diese scheinen in den Statistiken einerseits als Importe und andererseits als Exporte auf und tragen somit nicht zur inländischen Bedarfsdeckung bei. Bei energiewirtschaftlicher Beurteilung des Stromexportes und -importes sind folgende Momente zu beachten: Der im Sommer für Austauschzwecke exportierte Strom aus Laufwasser- kraf twerken ist in dieser Zeit im Überfluß vorhanden und wird daher nur verhältnismäßig niedrig bewertet. Der im Winter importierte, aus kalorischen Kraftwerken der Nachbarlän- der stammende Strom , ist in dieser Zeit knapp und aufgrund der gegen- über Laufwasserkraftwerken höheren Erzeugungskosten teuer und wert- voller. Es muß daher im Abtausch für importierte wi•nterenergie mengenmäßig mehr Sommerenergie exportiert werden . Dem Stromexport ist - insgesamt gesehen - nicht nur der Strom- import , sondern auch der Import von Primärenergieträgern , die zur Strom- erzeugung in kalorischen Kraftwerken benötigt werden , gegenüberzustel - len. Von diesen Primärenergieträgern kommen Heizöl und Erdgas, sowie - in Zukunft - Steinkohle nahezu ausschließlich , aber auch Braun- kohle zum Teil aus dem Ausland . Damit überwiegt aber in der Elektrizi- tätswirtschaft der Energieimport den Energieexport wesentlich . 1981 wurden in Österreich für Energieimporte rund 62,4 Mrd . S ausgege- ben. Davon entfallen auf die Stromversorgung rund 10% .

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