Versteigerungskatalog der Lambergschen Bestecksammlung, April 1912

78. Vorschneidemesser. Die Klinge an ihrem Ende leicht aufgebogen, die Klingenwurzel beider- seitig geätzt und vergoldet; der Klingenrücken mit drei Einschnitten, ist gegen eine Seite abgeschrägt und in seiner vollen Länge mit vergoldeter Ätzung versehen. Klingenmarke »Lilie« und darüber eingeschlagene undeutliche Kupfermarke. Akanthusblattknauf. Der Griff achtkantig, mit dunkelbraunen Hornplatten, deren Nieten eine gleichmäßige Ornamentierung bilden, belegt. Die Bekrönung des Griffes besteht in einem aus Bronze gegossenen, zise- lierten und vergoldeten Löwenkopf. Italienisch, vermutlich mailändisch, zweite Hälfte des XV. Jahrhunderts. Länge 27-5 cm. In Farben abgebildet auf Tafel 1. 79. und 80. Besteck des Herzogs Cosimo I de Medici (1519—1574), bestehend aus Messer und zweizinkiger Gabel. Die Griffe flach, vierseitig, auf den Breitseiten mit Nielloplätten, auf den Schmalseiten mit Silberplatten belegt. Die Niellos mit Darstellung verschiedener Musik- instrumente und des Wappens der Medici. Das gleiche Wappen auf sämtlichen Silberplatten der Schmalseiten. Wurzeln der Griffe aus vergoldeter Bronze mit ziselierten Akanthus- blättern. Als Abschluß der Griffe nach oben ein Längsw’ürfel aus vergoldeter Bronze mit zarten Reliefs, darüber ein volutenförmiger Aufsatz mit Knopf. Die Messerklinge an der Wurzel geätzt (Wappen der Medici und die Buchstaben »CMDE« im Zierschild) und ver- goldet; der Klingenrücken an seinem Ende schräg gegen die Messerspitze abfallend. Die Gabelzinken tragen an ihrer Wurzel vergoldete Akanthusblätter und auf dem Stiel dasselbe Wappen und Monogramm wie die Klingenwurzel des Messers. Florentinisch, um 1550. Länge Messer 26 cm, Gabel 22 cm. Abgebildet auf Tafel 1 und Tafel 7. 81. Vorschneidemesser. Schmale, lange Klinge, an ihrer Wurzel zu zwei kugelförmigen, ver- goldeten Knäufen ausgearbeitet. Der Griff in Gestalt eines Pilasters bei Verwendung von Ebenholz, ungefärbtem und grün gefärbtem Bein; die Pilasterfelder mit Goldfolie belegt. Als Abschluß ein Knopf aus rotem Marmor. Italienisch, vermutlich venezianisch, XVI. Jahr- hundert. Länge 22 cm. ln Farben abgebildet auf Tafel 1. 82. Messer. Die Klinge mit Ätzungen (Trophäen); der Griff aus Eisen, flach, vierkantig, mit ehemals vergoldeten Ätzungen (auf den Breitflächen Trophäen, auf den Schmalseiten ein Kettenmuster). Italienisch, XVI. Jahrhundert. Länge 22 cm. Abgebildet auf Tafel 7. 83. Messer. Silberner, vierkantiger Griff, mit reicher durchbrochener Bekrönung und Gra- vierungen nach Theodor de Bry. Auf der einen Schmalseite bezeichnet: »Mechtelt. Lower. Maens.« Die Klinge trägt die in Kupfer eingeschlagene Marke »Roi«. Französisch, erste Hälfte des XVII. Jahrhunderts. Länge 23 cm. 84. und 85. Damenbesteck. Zweizinkige Gabel und kleines Messer mit geschwungener Klinge. Zinken und Klinge mit Silber tauschiert. Die Griffe aus Bronze, mit Blattwerk verziert, in der Mitte mit Perlmutter, bezw. Holzplättchen belegt. Italienisch, XVI. bis XVII. Jahr- hundert. Länge 15-4 und 17*5 cm. Abgebildet auf Tafel 8. 8

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2