Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

L Einleitung. lassung passieren konnte,' die der andere vermied, wird man begreiflich finden. Wichtiger ist, daß die meisten Zahlen in 0 und II übereinstimmen, DüTerenzen in den Zinsangaben hei weitem nicht so häufig sind als in den anderen Partien, wo H nachweislich eine andere Vorlage befolgte wie 0. Übrigens bietet an den wenigen Stellen" 0 meist den besseren Text. Die Abweichungen in II aber erklären sich nahezu ausschließlich ganz ein fach als mechanische Fehler (Auslassung einzelner Zahlenwerte) des Ab schreibers. Einzelne charakteristische Unterschiede endlich weisen darauf, daß mindestens kein von dem in 0 benützten wesentlich verschiedener Text als Vorlage diente. Bei Ernspach steht statt der in 0 richtig angeführten Zahl(D) der Talente den.,^ eine an sich also ganz unmögliche Textierung, bei der die Verständnislosigkeit des Abschreibers unmittelbar ins Auge springt. Bei Reidling löst sich die scheinbare Differenz weniger harmlos auf. Der Abschreiber von II hatte ursprünglich den in 0 richtig ange führten Michaelizins (unserem et 2 piillos) übersprungen und sah sich des halb oifenbar genötigt, ihn nachher nochmals besonders anzusetzen. Da aber das Wort Michahelis schon früher abgeschrieben war, involviert der tatsächlich vorhandene Text^ geradezu eine Unrichtigkeit, wie ein Vergleich mit einer der vorausgehenden Nummern zeigt. Ferner ist ein anscheinend bedeutsamer Unterschied bei Ygelsgraben-'' auf die ganz mechanische Kopistenarbeit zurückzuführen. Während 0 von einem heneficium daselbst Nachricht gibt, heißt es in H curia. Voraus aber ging eine ganz ähnliche Eintragung über die curia in Mannersdorf. Das schon früher erwähnte Bestreben, den Text der Vorlage zu ver deutlichen, hat auch hie und da zu einem direkten Irrtume geführt. Bei EtzersdorU' wird in 0 richtig unterschieden zwischen der Getreideleistung, welche nach dem Jahresstande zu bemessen ist, und den außerdem zu liefernden Schweinen. In II wurde das dehet saginari so aufgefaßt, als ob auf Grund der Saig die Schweinelieferung zu leisten wäre {et tunc solvit 8 seitfrischinge et unum spechswein). Mindestens undeutlich wurde auch der Text bei Ernspach'' in der hier besonders merklichen Hand des ^ So ist augenscheinlich die Dififerenz von 0 und H auf S.58 Nr. 228 und wahr scheinlich auch hei S. 63 Nr. 249 zu erklären. ^ Vgl. S.57 Nr. 223 (VII 0:11 H)\ Nr. 224 (XI 0 richtig! XXI H wegen des vor angehenden 24!); S.58 Nr. 225 (0 den., H so!.); S.59 Nr. 229(0 LX, II LXX); S.66 Nr. 258(0 XTTI, JJXIIII); S. 67 Nr. 266 (0 XIII,II XII); S. 70 Nr. 278 (n 0,XXIIII II)-, Nr. 281 (II 0, IJ II)-, S. 72 Nr. 290 (0 XYIII, H XVII); Nr. 295. 3 S. 60 Nr. 238. ^ Ebd. S.63 Nr. 249. 5 Ebd.S. 69 Nr. 276. « Ebd.S.66 Nr. 259. 'Ebd.S.60 Nr.238.

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