Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

Einleitung. CCXXIII Nach der hier aus der Zeit Ottokars von Böhmen vorliegenden Auf zeichnung trugen diese beiden an Geldzins 193 C/ 4 23 Die Natnralzinse dürften hier nnr mit ca. 300^zu veranschlagen sein, da die in den Tabellen ausgewiesenen Zahlen kleines Maß bedeuten^ und zudem die Getreidepreise da wohl niedriger als in Niederösterreich angesetzt werden müssen.^ Allerdings fehlen auch da sicherlich eine ganze Anzahl von Posten, so z. B. die Einkünfte aus dem Gericht zu Hall® etc. Wahrschein lich ist der Ertrag gerade damals ob der politischen Wirren^ auch nicht gerade bedeutend gewesen. Jedenfalls aber sieht man daraus, daß hier — in der Riedmark wie in der Hofmark Steyr — die Naturalzinse gegenüber den Geldzinsen be deutend überwogen. Aneh über die Einkünfte aus den Regalien bieten die in diesen Urbaren enthaltenen Aufzeichnungen kein genaues Bild, da sie ihrem Charakter nach® nur Schätzungsziifern enthalten und auch hier ein großer Teil von solchen Einkunftsquellen (wie die Landgerichte, Juden steuer etc.) ganz fehlt; insbesondere sind auch die Einkünfte aus dem Münzregal gar nicht verzeichnet. Es müssen also die bisherigen Berech nungen,die sich zumeist auf die nicht zutreffenden Annahmen von 0.Lorenz ® stützten,' sehr bedeutend abgeändert werden. Im Jahre 1334 ergaben sich nach einer noch erhaltenen Münzmeisterrechnung aus den Erträgnissen der Münze allein ca. 5000 Rechnet man eine solche Summe zu den im Urbar ausgewiesenen Erträgnissen von 9000# von Maut und Zoll, sowie rund 7500 von den Stadtgerichten hinzu, so ergeben sich 21.500 €1^ während man (nach Lorenz) bisher nur 19.000 & angenommen hat. In dieser Summe sind auch die Regalien von Oberösten'eich mit einbezogen. Läßt sich daraus schon entnehmen, daß auch in Osterreich die Ein künfte des Landesherrn ganz Uberwiegend in den Erträgnissen aus den Regalien bestanden und demgegenüber jene von Grund und Boden bedeu tend zurücktreten, so verschärft sich dieses Verhältnis noch mehr, wenn man in Rechnung zieht, daß hier in den Urbaren sowohl die Erträgnisse aus dem Bergregal als die Steuern so gut wie ganz fehlen.® Nicht 1 Siehe oben S. CXCVII. ® Vgl. zu S. CCVin oben den Anschlag aus dem Jahre 1334 Chmel, Geschichts forscher 2, 25.Ö. ® Dasselbe trug Anfang des 14. Jahrhunderts 26 Chmel a. a. O. S.207 und 248. " Siehe oben S.LXVIII. Siehe oben S.XCII. ® Deutsche Gesch. 1, 367 ff. 'So Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschaftsgesch. 3. 1, 152; so auch O. Redlich, Rudolf von Habsburg, S. 361. ® Chmel, Geschichtsforscher 2, 256. ® Siehe oben S. LXXXII.

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