Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

Einleitung. CCIIl verständlich; ebendort war, wie wir früher sahen, slawische Besiedlung in stärkerem Maße zu konstatieren.^ Um die Größe des Gorz zu bestimmen, besitzen wir nur äußerst dürftige Anhaltspunkte. Bei der Summierung der Mohndienste im Amte Kamsau werden im jüngeren Urbar der Hofmark Steyr 11 Gorz gleich 4 Motzen angesetzt.^ Achleuthner hat daraus ohneweiters den Schluß gezogen, daß demnach 1 Metzen 2^/^ Gorz ausgemacht habe.® Es lassen sich aber doch noch andere Beobachtungen machen, die einen solchen Schluß nicht so ohneweiters begründet erscheinen lassen. An einer Stelle desselben Amtes, bei der die Zinsangaben im älteren und jüngeren Urbar völlig übereinstimmen, finden wir im jüngeren Urbar drei Motzen'' an Stelle von 10 Gorz (Hafer) der älteren Aufzeichnung® genannt. Dazu stimmt anderseits auch, daß kurz zuvor (im älteren Urbar) ein Hafer zins von 10 Gorz neben einer Höhe der übrigen Abgaben auftritt, die ver glichen mit anderen Zinsgrößen den Rückschluß erlaubt, daß diese 10 Gorz weniger als 1 Modius gewesen sein müssen.® Da nun der Muttel hier 4 Metzen ausmachte, gelangen wir beiläufig auch auf diesem Wege zu derselben Relation. Danach wäre also 1 Metzen gleich S'/g Gorz. Für den Weizen, der vornehmlich nur in Niederösterreich auftritt, finden wir bei Grafenberg die Angabe, daß ein Kastmut davon 24 Wiener Metzen enthalte.'' Anderseits werden im Amte Rehberg bei der Summierung 36 mod. chastmut gleich 14 mod. hurgmut angesetzt;® es machten also hier 18 Kastmut 7 Burgmut aus. In der Riedmark finden wir Weizen bloß bei einem Hofe in Winkel von der jüngeren Urbaraufzeichnung erwähnt; derselbe diente 2 Scheffel dieses Korns.® In der Hofmark Steyr wird Weizen nur ausnahmsweise angeführt. Im Amte Kirchdorf erwähnt das ältere Urbar unter den verödeten Mansen auch an einer Stelle 4 choros tritici,^" was wohl die lateinische Bezeich nung für gorz sein dürfte. Im jüngeren Urbar werden 4 Mut 4^/^ Scheffel bei der Summierung im Amte Dietach 5 Mut weniger 3 Metzen gleich gesetzt." Es hatte also hier der Mut 30 Metzen, der Scheffel aber 6 Metzen. ^ Siehe oben S.CXLV. ® Im Text S. 308 Nr. 638. " Das älteste Urbarinm von Kremsmünster, Einl. p. XLV. * Im Text S. 307 Nr.630. ^ S. 208 Nr. 300. « Ebd.Nr. 298. 'Im Text S. 19 Nr. 46 und 47. ® Ebd.S. 27 Nr. 74. « Ebd. S. 146 Nr.58. "Ebd.S. 222 Nr. 585. "Ebd.S. 260 Nr. 19.

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