Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

Einleitung. CLXXXI bedingungeil (sicut vendi potest),^ oder der Qualität des Jahres (hono anno possunt vendi pro .. dürfte hier ebenso an Eigenregie zu denken sein wie dort, bei den Gärten schlechthin, an Zinspacht. Einmal wird bei Leng bach auch ein ortus chrautgart, also wohl ein Gemüsegarten, erwähnt. Auch von den Beunden (peunt, peunta)^ erscheinen kleinere Geld zinse angegeben. Sie waren augenscheinlich ebenso wie die Gärten ver pachtet. Noch seltener als Gartenbau tretfen wir den Wiesenbau in diesen Quellen. Abgaben de prato oder luismad werden in Nieder- wie in Ober österreich nur spärlich genannt. Sie tritt bedeutender nur im Wiener becken hervor, wo bei Mitterndorf^ ebenso wie bei Himberg^ sehr statt liche Summen davon verzeichnet sind (10 und 100 ^). Die Höhe dieser Abgaben, wie im letzteren Falle auch die Eigenart der Eintragung selbst (usus sive utilifas pratorum circa Himperg) kann vielleicht auf AIl mendegut deuten, da solche Zinse sich wohl auf die gesamte Dorf genossenschaft bezogen haben dürften." Kommen, wie einmal bei Böheimkirchen' und im oberösterreichischen Gebiet regelmäßig,® nur ganz geringe Geldzinse vor, dann wird man wohl an Wiesen zu denken haben, die ver pachtet waren. Auch Teilbau läßt sich einmal konstatieren, da es von der Wiese bei Reichersberg(CG. Ollern s. Tulln) heißt; luismat, ubi quarta pars feni est ducis de prinio et de secundo tercia pars.^ Im ganzen betrachtet, tritt der unmittelbare Anteil, welchen die lan desfürstliche Grundherrschaft gerade an diesen besonderen Kulturen (Wein-, Obst- und Wiesenbau) nahm, ziemlich deutlich hervor. Eigenregie und Teilbau begegnet uns eben da relativ häufig, allerdings eben wieder nur in besonders fruchtbaren Gegenden, welche mit stattlichen Erträgnissen das Festhalten der alten Wirtschaftsformen hier noch verlockend erscheinen lassen mochten. Werfen wir nun einen Blick auf die Viehzucht. In dieser Beziehung kann aus diesen Urbaren allerdings noch weniger als bei den früher be trachteten Zweigen derBodenproduktion auch nur ein annähernd zureichendes Bild gewonnen werden, da wir eben wieder zumeist auf die Art der Zinse, sowie deren Inhalt als Quellen der Erkenntnis angewiesen sind, diese aber gerade da nur in beschränktem Maße Aufschluß gewähren können. Deshalb 'Im Text S. 72 Nr. 290. ® Ebd.S. 25 Nr.68. 8 Siehe oben S. CXXVI. ^ Ebd.S. 14 Nr, 33. ® Ebd. S. 124 Nr. 39. ° Vgl. dazu auch die Abgabe von 1 M de gramine bei Waidhofen a. d. Th. neben der Erwähnung eines Gartens. Ebd.S. 33 Nr. 103. 'Ebd.S. 73 Nr. 298 (36 ^). " Ebd.S.194ff.Nr.l26(10puno3). 147(15 pullos). 169(10,3,); S.297 Nr.474(104). ® Ebd.S. 73 Nr. 301.

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