Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

CLXXVI Einleitung. Wertes sein, kann aber auch im Sinne einer geringeren Produktion ge deutet werden. Der Weizen (triticum) ist jedenfalls von diesen drei Körnerfrüchten die am wenigsten verbreitetste, doch weist Niederösterreich bereits einen bedeutenden Weizenbau auf; wir finden ihn im Marchfeld, den Ämtern Rehberg, Gföhl, Raabs, Nöchling, St. Peter i. d. Au, Purgstall, Sitzenberg, Lengbach und auch im YüWW. bei Pottenstein.^ In der Riedmark kommt er nur ausnahmsweise vor, und zwar auch hier — als Zins eines Meierhofes zu WinkD — erst in dem jüngeren Riedmarkurbar aus der Zeit Ottokars von Böhmen. Nach der älteren Auf zeichnung ans der Babenbergerzeit fehlt er in der Riedmark noch ganz. Ähnliches ist auch im Gesamtgebiet der ausgedehnten Hofmark Steyr der Fall, und zwar gleichmäßig in beiden (auch dem jüngeren)Verzeichnissen. In der älteren Redaktion werden nur an einer einzigen Stelle Weizenab gaben angeführt (im Amte Kirchdorf),^ jedoch unter der Überschrift: isti sunt mansi derelicti. Immerhin erscheint soviel dadurch bezeugt, daß früher, etwa zur Babenbergerzeit, dort Weizen gebaut wurde. Im jüngeren Urbar finden wir ihn nur bei Steyr selbst/ sowie bei Frauenhofen (Amt Hall).5 Äußerst selten treten Zinse von Gerste (ordeum) auf. Sie sind nur im niederösterreichischen Amte Sitzenberg/ westlich Tulln, sowie bei Wil helmsbur'g nachzuweisen. Dagegen wird ein intensiver Gemüsebau weithin sichtbar. Vor allem wird Mohn (papaver, deutsch magen) nicht nur in einer großen Anzahl von Amtern Niederösterreichs (Rehberg,® Gföhl,^ Weitersfeld," Raabs,'' Nöchling,'^ Purgstall,'® sowie bei Scheibbs'* und im Amte Frankenfels (VOWW.),'® sondern auch insbesonders in den oberösterreiehischen Gebiets teilen gebaut. Hier kommt er sowohl in der Riedmark als in der Hofmark der Hofmark Steyr der Zins an Korn nur 1 Fünftel jenes vom Hafer, indem höchstens soviel Metzen verzeichnet sind als dort Muttel. Vgl.§ 6. 1 Im Text S. 124 Nr. 41. ^ Ebd.S. 146 Nr. 58. "Im Text S. 222 Nr. 585. * Ebd.S. 260 Nr.16 und 17. 5 Ebd.S. 329 Nr. 957—963. « Ebd.S.60 flf. Nr. 240-254. 'Ebd.S. 243 Nr. 24. « Ebd.S. 26. » Ebd.S. 28 ff. "Ebd.S. 30 Nr.86ff. "Ebd.S. 39 Nr. 129 ff. Ebd.S.47 Nr. 161. "Ebd.S. 56 Nr. 218 ff. "Ebd.S.51 Nr. 187. "Ebd.S. 240 Nr. 2ff.

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